Kreuztal. Die Städte Kreuztal und Hilchenbach beobachten, dass zunehmend Abfälle wie Taschentücher und auch Einmalhandschuhe achtlos fallengelassen werden.

Wer in den letzten Tagen entlang des Fuß- und Radwegs von Kreuztal nach Hilchenbach unterwegs war, dem dürften die vielen Taschentücher aufgefallen sein, die neben dem Weg liegen. Benutzte, wohlgemerkt. Dass viele Menschen ihre Abfälle einfach fallen lassen, anstatt sie in einem Mülleimer zu entsorgen, ist ein Unding – nicht nur in Zeiten von Corona unhygienisch, aktuell sogar gefährlich. Zumal in regelmäßigen Abständen Mülleimer stehen. https://www.wp.de/staedte/siegerland/coronavirus-unser-newsblog-fuer-siegen-und-das-umland-id228702479.html

Für viele Menschen ist das ein Ärgernis. Besonders Hundebesitzern ist der achtlos weggeworfene Müll ein Dorn im Auge. „Wir haben es derzeit besonders schwer mit unserem fünf Monate alten Kernteckel Max. Wenn der die Welt entdecken will, so wie viele andere Welpen auch, nimmt er alles, was am Boden liegt, ins Maul. Man weiß ja nie, was da an so einem Taschentuch so alles dran sein kann“, sagt die 35-jährige Manuela Klöer.

Müll sorgt auf dem Fuß- und Radweg von Kreuztal nach Hilchenbach zusehends für Ärger. Hund Max zieht es immer wieder zu den Taschentüchern, die am Wegesrand liegen. Ganz zum Leidwesen von Besitzerin Manuela Klöer.  
Müll sorgt auf dem Fuß- und Radweg von Kreuztal nach Hilchenbach zusehends für Ärger. Hund Max zieht es immer wieder zu den Taschentüchern, die am Wegesrand liegen. Ganz zum Leidwesen von Besitzerin Manuela Klöer.   © Kai Osthoff

In den vergangenen Wochen habe er bei jedem Spaziergang mit dem Hund höllisch aufpassen müssen: „Es muss einfach nicht sein, seinen Müll und speziell die benutzten Taschentücher einfach so in die Natur zu werfen. Ich frage mich immer, ob das Gedankenlosigkeit oder Absicht ist“, findet auch der 38-jährige Marcel Preuß. Auch zwei Damen, die hier spazieren gehen, haben kein Verständnis. Beide stellten sich die Frage, warum man die Taschentücher nicht einfach mitnehmen und in den nächsten Mülleimer werfen kann.

Mehr Arbeit für die Stadtreinigung

An vielen Stellen kann der Eindruck entstehen, dass das mit dem Müll nicht nur eine subjektive Wahrnehmung ist. In der Tiefgarage unter dem Roten Platz zum Beispiel. Viele wollen sich beim Einkaufen mit Einmalhandschuhen schützen. Aber hier liegen die Kunststoffhandschuhe dann gleich paarweise auf dem Boden, auch Desinfektionstücher finden häufig nicht den Weg in die – durchaus vorhandenen – Mülleimer und werden einfach fallengelassen.

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Wie sieht das denn die Stadtreinigung? Auf Nachfrage bei der Kreuztaler Stadtverwaltung haben auch die Teams vom städtischen Bauhof schon eine Veränderung festgestellt. Bei ihrer täglichen Reinigungstour wird den Beschäftigten deutlich: „Im Innenstadtbereich haben wir mehr Aufwand. Dort liegt deutlich mehr Müll als sonst herum. Besonders nach dem schönen Wochenende Anfang April war das so. Viele Eisbecher lagen in der Innenstadt verteilt, da die Eisdielen das Eis ja nur noch zum Mitnehmen anbieten“, sagt Janine Wolski, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt Kreuztal.

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Abfallbehälter gibt es genug

Die Schuld liege hier aber nicht bei den Eisverkäufern, sondern vielmehr bei den Konsumenten. Denn an Mülleimern mangelt es in der gesamten Kreuztaler Innenstadt nicht. „Entlang der Busstrecken ist weniger Müll. Speziell am Busbahnhof Ernsdorf. Wahrscheinlich, weil die Schulen geschlossen sind“, so die Vermutung dazu von Janine Wolski.

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