Siegen. Rettungsdienst und Feuerwehr in Siegen erproben in der Coronakrise ein neues Schichtmodell: fünf Mal 24 Stunden hintereinander. Aus gutem Grund.

Um den Rettungsdienst aufrechterhalten zu können, setzt sich die Siegener Feuerwehr phasenweise sozusagen selbst in Quarantäne – mittelns eines geänderten Dienstplans. „Seit 14 Tagen arbeiten die Rettungsdienstler und Brandschützer fünf mal 24 Stunden hintereinander und haben dann zehn Tage frei“, ist in einer Mitteilung der Stadt Siegen erläutert.

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Im Normalfall – also in Nicht-Corona-Zeitgen – arbeiten die Rettungskräfte, die in der Feuer- und Rettungswache der Stadt Siegen in der Weidenauer Straße tätig sind, im 24-Stunden-Dienst und haben dann 48 Stunden frei. „In Zeiten von Corona mussten wir umdenken“, erklärt der Leiter der Feuerwehr Siegen, Matthias Ebertz.

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Siegen: Brandschutz und Rettungsdienst aufrechterhalten

Sollte sich nämlich eine Kollegin oder ein Kollege infizieren, müsste eine ganze Dienstschicht der insgesamt drei Wachabteilungen in Quarantäne gesetzt werden. „Diese beträfe schlimmstenfalls auch noch die Dienstschicht, die am darauffolgenden Tag übernimmt, wenn zum Beispiel da noch nicht bekannt beziehungsweise bestätigt war, dass eine Kollegin oder ein Kollege der Vorgängerschicht infiziert ist“, heißt es in der Mitteilung weiter.

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„Damit wäre ein Dienstbetrieb sowohl im Bereich des Brandschutzes, als auch im Rettungsdienst, nicht mehr aufrecht zu erhalten“, bringt Matthias Ebertz die Folgen eines solchen Szenarios auf den Punkt. „Es musste also umgedacht werden“, schreibt die Stadt, „mit dem Ziel, so viele Kolleginnen und Kollegen wie möglich gesund zu erhalten“.

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Sogar Freizeit auf der Siegener Wache verbringen

Die Lösung sind sind nun die fünf mal 24 Stunden hintereinander. Während dieser Dienstzeit wird natürlich Freizeit gewährt, „die aber immer auf der Wache verbracht werden muss“, wie die Verwaltung erläutert. Dass es sich hier „um eine außergewöhnliche Belastung auch für die Familien der Kolleginnen und Kollegen handelt“, ist Matthias Ebertz bewusst. Es sei aber eine der wenigen Möglichkeiten, den Rettungsdienst und den hauptamtlichen Brandschutz für die Stadt Siegen weiterhin aufrecht zu erhalten, auch wenn sich Kolleginnen oder Kollegen infizieren sollten.

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Zum jetzigen Zeitpunkt könne man, so der Siegener Feuerwehrchef abschließend, bereits feststellen, dass sich die neue Lösung bewährt habe: „Den Kolleginnen und Kollegen der Feuer- und Rettungswache und auch deren Familien, die durch diese Maßnahme schmerzliche Opfer auf sich nehmen, ist ein großer Dank auszusprechen. Sie tragen entscheidend dazu bei, dass das System im Sinne und zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger aufrechterhalten werden kann.“

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