Hagen. Vor dem Osterwochenende appellieren die Kreispolizeibehörden an die Biker: Motorradtouren seien in der Corona-Krise nicht angebracht.
„Die Betten in unseren Krankenhäusern brauchen wir derzeit für andere Herausforderungen.“ Mit deutlichen Worten wenden sich die Kreispolizeibehörden in Südwestfalen vor den Osterfeiertagen an die Motorradfahrer. Zwar seien die Touren mit dem Motorrad nicht verboten. Aufgrund des gesteigerten Infektionsrisikos sei es aber „derzeit nicht angebracht, Motorradtouren zu unternehmen.“
Auch interessant
Schon allein das Verletzungsrisiko spreche, so die Polizeibehörden, gegen solche Touren: „Jeder, der sich angesichts der derzeitigen Entwicklungen selbst unnötig in Gefahr begibt und sich hohen Verletzungsrisiken aussetzt, handelt unsolidarisch.“
Schwere Unfälle mit Motorradfahrern
Auch interessant
In den vergangenen Tagen hat es in Südwestfalen mehrere, zum Teil schwere Motorradunfälle gegeben. So war am Dienstagabend ein 29-jähriger Mann in Siegen tödlich verletzt worden. Er hatte aus bislang ungeklärter Ursache die Kontrolle über sein Motorrad verloren und war in die Mittelleitplanke geprallt. Ein 24-jähriger Arnsberger war am Sonntagnachmittag in der Gemeinde Möhnesse in einer Rechtskurve mit seiner Suzuki gestürzt und unter den entgegenkommenden Pkw einer 66-jährigen Fahrerin aus Soest gerutscht. Er starb noch am Unfallort.
„Derzeit gibt es andere Prioritäten“
Auch interessant
Zudem könne es für die Biker, die bei schönem Wetter auch aus dem Ruhrgebiet in Richtung Sauerland fahren, schwierig werden, vor dem Hintergrund des Kontaktverbots die bei längeren Touren wichtigen Pausen einzurichten. „An unseren Hotspots ist viel los. Zum Beispiel an den Talsperren Bigge, Möhne und Sorpe - trotz Corona. Wo sich mehr als zwei Motorradfahrende treffen, greift das Kontaktverbot.“ Daher sind beliebte Biker-Treffpunkte zum Beispiel an der Bigge oder am Diemelsee an diesem Wochenende gesperrt.
Jeder Motorradfahrer sollte sich, so die Polizei, also jetzt vor einer längeren Tour fragen: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt? Die Kreispolizeibehörden betonen: „Südwestfalen lockt - und wird auch später locken! Derzeit gibt es andere Prioritäten.“ (red)