Kreuztal. Der Thyssenkrupp Steel-Standort Siegerland in Kreuztal ist bis 2026 sicher – zunächst. Einen Abbau von Arbeitsplätzen wird es aber dennoch geben.

Die „Strategie 2030“ für Thyssenkrupp Steel kommt, der Standort Siegerland ist bis 2026 sicher. Das ist mit dem Tarifvertrag vereinbart, den IG Metall und Unternehmensleitung abgeschlossen haben – und der gilt, wenn der Aufsichtsrat der Konzernmutter Thyssenkrupp im Mai zustimmt. Die hat das Geld für die verabredeten Investitionen bereits durch den Verkauf der Aufzugssparte besorgt.

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„Für uns ist das positiv“, kommentiert Betriebsratsvorsitzender Helmut Rudi Renk dieses Ergebnis. Wäre die Fusion mit Tata Steel vollzogen worden, hätte es diese Sicherheit nicht gegeben: Die Bandbeschichtungsanlage 3 in Eichen wäre bis Ende 2021 auf den „Prüfstand“ gestellt worden, sie war von der Standortgarantie ausdrücklich ausgenommen worden. Um die 150 Arbeitsplätze hätte das gekostet, schätzt Renk. „Die BBA 3 war nie so schlecht, wie uns der Vorstand vorgehalten hat.“

Stellenabbau bei TKS in Kreuztal über Altersteilzeit und Frühverrentung

Einen Arbeitsplatzabbau wird es in Kreuztal dennoch geben. Betriebsratsvorsitzender Renk spricht von Streichungen in einem „niedrigen zweistelligen Bereich“, die vom WDR verbreitete Zahl von 30 Stellen bestätigt er nicht. Der Abbau werde zum einen im Bereich der Verwaltung erfolgen, zum anderen mit der Schließung von zwei Spaltanlagen in Ferndorf, die für eine Erweiterung der Feuerbeschichtungsanlage 6 Platz machen. Die „FBA 6“, die im Monat 40.000 Tonnen Warmband produzieren wird, wäre dann konzernweit einzigartig.

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Der Stellenabbau soll über Altersteilzeit und Frühverrentung verwirklicht werden, dazu soll über ein Freiwilligenprogramm jüngeren Beschäftigten Gelegenheit gegeben werden, über eine Abfindung auszuscheiden. „Arbeitslos wird niemand“, sagt Helmut Rudi Renk, „niemand wird ins Bodenlose fallen.“ Auf einem anderen Blatt steht auch in Kreuztal, was Corona mit dem Unternehmen macht. Kreuztal sei noch „etwas besser ausgelastet“ als andere, von der Automobilindustrie abhängige Standorte. Kurzarbeit werde aber längst ständig geprüft.

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