Netphen. Die Initiative „Solidarität statt Panik“ aus Netphen nimmt die in den Blick, die unter den Folgen der Corona-Einschränkungen leiden werden.

Solidarität statt Panik“ nennt der Netphener Sebastian Zimmermann das Projekt, das er sich am vergangen Wochenende mit einer Handvoll Mitstreiter ausgedacht hat. Jeder Buchstabe ist groß geschrieben.

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„Es geht kein Weg vorbei an der Absage von Veranstaltungen und der Minimierung von sozialen Kontakten. Nur so können die Infektionsketten unterbrochen und die Verbreitung verlangsamt werden“, heißt es in dem Aufruf, „je klarer und konsequenter nun die Maßnahmen sind, desto höher der Erfolg und desto kürzer wird dieser Eingriff andauern müssen.“

Was will die Initiative „Solidarität statt Panik“ aus Netphen?

Sebastian Zimmermann denkt an die, die unter den Folgen der Einschränkungen leiden: „Die sehen gerade ihrem wirtschaftlichen Ruin entgegen.“ Beispielhaft nennt der Netphener CDU-Kommunalpolitiker, der auch Bürgermeisterkandidat ist, das Dahlbrucher Viktoria-Kino.

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Oder den Netphener Veranstalter Frank Kretschmer, der sich auf Veranstaltungen im Rahmen des Busjubiläums eingestellt hat. „Die Verlangsamung kann viele Leben retten. Solidarität darf keine Einbahnstraße sein.“

Wie könnte solche Hilfe in Netphen aussehen?

Sebastian Zimmermann nennt konkrete Beispiele: Wer sein Bier nicht an der Theke trinkt, sondern zu Hause, und wer seinen Film streamt, statt ins Kino zu gehen, der spart Geld, das gespendet werden könnte. „Das würde die Hürden im ersten Moment etwas abfedern.“ Denn staatliche Hilfe werde zwar kommen – nur brauche die womöglich zu viel Zeit. Auch andere Ideen, wie in Netphen Veranstaltern, Kneipenwirten, Restaurantbesitzern, Vereinen und auch dem Einzelhandel geholfen werden könnten, sind willkommen.

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„Wir sollten uns bewusst machen, wie wichtig all diese Veranstaltungen und die Treffpunkte für unsere Identität, für unser Miteinander und für unsere Lebensqualität sind. Gerade nach einer solchen Krise und einer Phase der relativen Isolation werden wir diese Institutionen dringender brauchen als zuvor.“

Was hat die Initiative Solidarität statt Panik in Netphen noch vor?

Eigentlich wollte sich „Solidarität statt Panik2“ auch bei der Kinderbetreuung engagieren. Man hätte Leute, die derzeit zum Beispiel nicht als Integrationshelfer an den Schulen gebraucht werden, mit Familien zusammenbringen können, die keinen Anspruch auf Notfallbetreuung haben. Nicht, um Gruppen zu betreuen, sondern ein oder zwei Kinder in den jeweiligen Familien. „Und nur, wenn der Kreis keine Bedenken hätte.“

Mittlerweile glaubt Sebastian Zimmermann aber nicht mehr, dass der Betreuungsbedarf noch lange besteht – weil in der nächsten Maßnahmenstufe im Kampf gegen das Virus wohl alle zu Hause bleiben müssen.

Zur Kontaktaufnahme bringt die Initiative eine Homepage und eine Hotline ans Netz. Bis dahin:

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