Hilchenbach. In Hilchenbach soll der Marktplatz attraktiver werden. Ein Siegener Stadtplanungsbüro hat im Stadtentwicklungsausschuss drei Entwürfe vorgestellt

Wie der Marktplatz in Hilchenbach attraktiver gestaltet werden kann, damit beschäftigen sich Politik und Verwaltung schon eine ganze Weile. Im März 2019 hatten die Grünen beantragt, die Umgestaltung weiter voranzutreiben. Daraufhin wurden zunächst verschiedene Möglichkeiten und Ideen gesammelt, schließlich beauftragte die Stadt das Siegene r Städtebau- und Stadtplanungsbüro Loth mit der Erstellung von Entwürfen. Die Ergebnisse präsentierten Christiane Loth und Alexandra Franck jetzt dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehrsplanung.

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Die Varianten

Der erste Entwurf trägt den Titel „Grüner Norden“. Der nördliche Teil des Marktplatzes steht dabei im Fokus, dort sollen Grünflächen und Spielangebote entstehen, die zum Verweilen einladen. Auf dem Plateau im Westen soll ein Baumhain gepflanzt werden, außerdem ist ein beleuchtetes Wasserspiel geplant. Der Marktplatz soll durchgängig befahrbar bleiben und insgesamt 14 Parkplätze bieten. Wie bei allen Entwürfen ist ein Steg als Verbindung zur Wilhelmsburg vorgesehen. Dieser erste Entwurf liegt in zwei Varianten vor. Bei Variante 1A sollen im Norden zwei Baumreihen mit jeweils vier neuen Bäumen entstehen, Variante 1B sieht lediglich eine Reihe mit den vier bereits vorhandenen Bäumen vor.

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Der zweite Entwurf heißt „Lebendiger Süden“. Jeweils ein Baumhain soll auf dem Plateau und im südlichen Abschnitt entstehen. Die Hainstruktur im Süden soll als Aufenthaltszentrum dienen und mit einem Fußweg sowie einem Wasserlauf ausgeschmückt werden. Gastronomie und weitere Dienstleistungen sollen sich ebenfalls auf den südlichen Teil konzentrieren. Insgesamt 16 Parkplätze sind im nördlichen Teil geplant, der Marktplatz ist bei diesem Entwurf nicht mehr durchgängig befahrbar.

Den dritten Entwurf unter dem Titel „Podest mit großer Hainstruktur“ bezeichnete Stadtplanerin Christine Roth selbst als „gewagte Variante“. Auf dem Podest sollen ein großer Hain und ein Brunnen angelegt werden, auch die Gastronomie soll sich dort ansiedeln. Der restliche Marktplatz soll ein urbaner Platz ohne Bäume, lediglich mit einigen Hecken werden. Insgesamt elf Parkplätze soll es im nördlichen Teil geben, der Marktplatz ist auch bei diesem Entwurf nicht mehr durchgängig befahrbar.

Die Frage der Finanzierung

Wirtschaftsförderer Kyrillos Kaioglidis hat bereits Kontakt mit der Bezirksregierung aufgenommen, um über eine mögliche Förderung zu sprechen.

Die Anwohner sollen keine Kosten tragen, dies solle gar nicht erst ins Gespräch kommen, sagte Kerstin Broh von der Wirtschaftsförderung.

Die Stimmen

„Variante 1A erscheint uns am Schlüssigsten“, verriet Kerstin Broh von der Wirtschaftsförderung ihren Favoriten. Es gehe aber zunächst darum, vom Ausschuss zu erfahren, ob die Überlegungen grundsätzlich in die richtige Richtung gingen. Gespräche mit den ansässigen Händlern seien bereits geführt worden, nun erhoffe man sich weitere Vorschläge aus den Fraktionen, um anschließend mit der konkreten Planung beginnen zu können.

„Alle drei Entwürfe sind ein Gewinn“, urteilte Oliver Schneider (CDU). Er warf jedoch auch die Frage auf, ob und wie Veranstaltungen wie die Kirmes oder der Markt nach der Umgestaltung noch auf dem Platz stattfinden können. Man müsse die Entwürfe ohnehin erst einmal auf sich wirken lassen und dann intern darüber beraten. Birgit Weiß (SPD) forderte, man müsse auf dem Boden der Tatsachen bleiben. „Die Menschen hier sind auf das Auto angewiesen“, sagte sie, eine Planung ohne ausreichende Parkmöglichkeiten und Durchgangsverkehr sei nicht realistisch. Auch die Veranstaltungen müssten weiterhin auf dem Platz stattfinden können.

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Peter Kraus (UWG) sagte, der habe ein „Problem mit der Art und Weise, wie mit den Bäumen im Bestand umgegangen wird“. Er forderte, dass soweit möglich die bereits vorhandenen Bäume erhalten bleiben. Katrin Fey (Die Linke) lobte, dass bei den Entwürfen der „Mensch im Fokus“ stehe, nicht wie vorher das Auto. Auf mehrfachen Wunsch nahm Christiane Loth den Auftrag mit, die Kirche noch gezielter bei der Planung zu bedenken und die Entwürfe um einen entsprechenden Abschnitt zu erweitern.

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