Siegen. Millionenschwere Blockhütten errichtet Timberjacks in der Siegener Numbach, ein Steakhaus und vier Chalets – aus nachhaltigem Holz, heißt es.

Sieben Millionen Euro investiert die Göttinger Restaurantkette Timberjacks in Siegen. „Das ist nur die Bausumme“, sagt Geschäftsleiter Thomas Kemner. Noch in diesem Jahr soll das Steakhaus in der Numbach eröffnet werden.

Auch interessant

Der Bauzeitenplan sieht zwar Oktober/November vor, „aber wir sind keine Bauprofis“, sagt Kemner, der natürlich trotzdem auf eine pünktliche Eröffnung hofft. „Wir sind ambitioniert und hochmotiviert“, sagt er.

Die Vorteile für Timberjacks am Siegener Standort Numbach

600.000 Menschen leben im Umkreis von 50 Kilometern; Siegen biete enormes Potenzial. Der Standort ist in wenigen Minuten von der Autobahn erreichbar, der Kaufkraftindex hoch, die Arbeitslosigkeit gering – Faktoren für das expandierende Unternehmen, sich für Siegen als dritten Standort zu entscheiden. „In Städten wie Köln gelten ganz andere Gesetzmäßigkeiten“, sagt Geschäftsführer Kemner – Teil des Timberjacks-Konzepts sei aber eben die Lage etwas außerhalb in eigenen Blockhütten, Sichtbarkeit, gute Verkehrslage, seriöse Nachbarschaft. All das gebe es auch an den bisherigen Standorten in Göttingen und Kassel, die auch sonst durchaus mit Siegen vergleichbar seien. Als er sich ein Bild vor Ort gemacht habe, sei er begeistert vom Grundstück und der Stadt gewesen, sagt Kemner: „Da müssen wir hin!“

Die Restaurants werden im Blockhütten-Stil errichtet. 
Die Restaurants werden im Blockhütten-Stil errichtet.  © Timberjacks

Vier Chalets – kleinere Blockhäuser – bilden ein Motel mit insgesamt 16 Zimmern. Die Bauweise ähnle der Errichtung eines Fachwerkhauses, so Timberjacks. Auch die Innenwände der Doppelzimmer, jeweils 30 Quadratmeter Grundfläche, werden aus Naturstämmen errichtet.

6668 Quadratmeter Fläche umfasst das Grundstück. Neben den Chalets und dem eigentlichen Restaurant mit 260 Sitzplätzen – Bausumme: Rund 5 Millionen Euro – werden 83 Parkplätze angelegt sowie drei Ladestationen für E-Autos, ein Kinderspielplatz und ein Grillplatz. Außerdem: 15 Fahrradparkplätze, 30 Bäume werden neu gepflanzt.

Der Fahrplan: Timberjacks beginnt mit der Suche nach Mitarbeitern in Siegen

Insgesamt rund 60 Beschäftigte werden im Siegener Timberjacks-Restaurant arbeiten, für das Management habe man die ersten Kräfte eingestellt, berichtet Thomas Kemner. „Wir fangen jetzt mit der Akquise an“, ab Ostern soll immer intensiver gesucht werden. Arbeitnehmer für die Gastronomie zu gewinnen sei nicht nur in Siegen keine ganz einfache Angelegenheit – zumal das Unternehmen vor Ort noch nicht präsent sei. Erfahrungsgemäß sei die Fluktuation in der Belegschaft insbesondere in der Anfangszeit recht hoch, „wir stellen über Bedarf ein“, kündigt Kemner an.

Die Aufteilung des Geländes in der Numbach.
Die Aufteilung des Geländes in der Numbach. © Philipp Singer/Timberjacks

Zur Fertigstellung des Areals gehört auch die Verkehrsertüchtigung – entsprechende Auflagen hatte die Stadt Siegen an Verkauf und Baugenehmigung geknüpft. Die Zufahrt zum Timberjacks-Restaurant soll über die Brücke über die Alche erfolgen, die von der Freudenberger Straße abzweigt. Die Straße vor dem Café del Sol wird dann verbreitert, um die Zufahrt zu Timberjacks zu gewährleisten und kreuzenden Verkehr in dem Bereich zu verhindern. Pro Tag passieren durchschnittlich 37.200 Fahrzeuge die Freudenberger Straße.

Die Kritik an Timberjacks in Siegen

Die Timberjacks-Ansiedlung war von Beginn an umstritten. Anwohner fürchteten Lärmbelästigung durch erhöhtes Kundenaufkommen in der Numbach und damit steigende Verkehrsbelastung, auch Klimaschützer protestierten gegen die Bebauung des Geländes, das zuletzt als Naherholungsgebiet gedient habe. Thomas Kemner verweist die Argumente in den Bereich der „Mythen und Legenden“. Timberjacks nutze zu erheblichen Teilen Holz als Baustoff, der große Mengen CO2 dauerhaft binde.

Mit „Forest for the Trees“ hat Timberjacks eine Initiative zur nachhaltigen Forstwirtschaft ins Leben gerufen; verbaut werde Weißtanne und Fichte aus deutschen Waldbeständen – nach eigenen Angaben erfolge der Bau der Restaurants und Motels CO-neutral. Zudem werden hier Bäume gepflanzt, wo vorher keine waren.

Mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus dem Siegerland gibt es hier.

Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook.