Allenbach. Zum mittlerweile 26. Mal ist der DRK-Blutspendedienst am Rosenmontag zu Gast im Gymnasium Stift Keppel. Viele Schüler spenden zum ersten Mal Blut

Dass an Rosenmontag im Hilchenbacher Gymnasium Stift Keppel Blut gespendet wird, hat mittlerweile Tradition. Der Termin habe sich einfach so ergeben, erzählt Sigrun Weißner vom Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes. Aufgrund der guten Resonanz sei es dann dabei geblieben. 53 Spender geben an diesem Tag jeweils einen halben Liter Blut – eine gute Ausbeute. Manche kommen von außerhalb, auch einige Lehrer gehen mit gutem Beispiel voran, doch die meisten Spender sind Schülerinnen und Schüler. Und darunter wiederum sind viele Erstspender. Die Termine an den Schulen organisiert das DRK auch, „um die jungen Leute zu motivieren“, erklärt Weißner.

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Erstspende

Tim, Jonathan und Kiyan haben die Spende schon hinter sich. Gerade ruhen sie sich aus, damit der Kreislauf wieder auf Touren kommt. Für Jonathan und Kiyan, beide 18, war es die erste Spende. Nur Volljährige dürfen Blut spenden. „Herr Lappe ist durch die verschiedenen Kurse gegangen und hat Werbung gemacht“, erzählt Jonathan, wie er von der Aktion erfahren hat. Dabei sei es auch darum gegangen, warum Blutspenden wichtig sind. Für Jonathan war sofort klar, dass er Blut spenden würde, wenn er dadurch anderen Menschen helfen kann.

Vor der Spende mussten die Schülerinnen und Schüler einen Fragebogen ausfüllen, eine Blutprobe abgeben und mit einem Arzt sprechen, beschreibt Jonathan den Ablauf. Die Spende an sich dauerte dann etwa 15 Minuten, „und tat auch gar nicht weh“. Danach wird eine Cola gereicht, für den Blutzucker. „Ich fühle mich überhaupt nicht anders“, berichtet Jonathan. Er habe allerdings auch genug gegessen und getrunken, das sei sehr wichtig vor der Spende. „Das würde ich auch nochmal machen“, weiß Jonathan jetzt schon.

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Musiklehrer Michael Lappe ist selbst DRK-Ausbilder, organisiert den Schulsanitätsdienst und motiviert die Schülerinnen und Schüler am Gymnasium Stift Keppel, an der Blutspendeaktion teilzunehmen. Er informiert auch darüber, warum Blutspenden so wichtig sind. Mindestens einmal im Leben, so sagt es die Statistik, sind die meisten Bundesbürger selbst auf eine Spende angewiesen. Für die Behandlung von Krebs wird das meiste Blut benötigt, es folgen Herz-, Magen- und Darmkrankheiten. Auch bei Unfällen sind die Ärzte auf Blutreserven angewiesen. Überhaupt sind viele moderne medizinische Leistungen nur mit Bluttransfusionen möglich.

Sicher und anonym

Nach der Blutabnahme werden die Spender beim vertraulichen Selbstausschluss aufgefordert, das Blut geheim zur Verwendung freizugeben.

Dieses Verfahren soll außer dem Fragebogen und der ärztlichen Untersuchung die Sicherheit für Empfänger erhöhen und Risikogruppen ermöglichen, anonym zu bleiben, trotz gemeinsamer Blutspende.

Zweitversuch

Für Tim ist es bereits die zweite Blutspende, die erste vollständige jedoch. Der 19-Jährige nahm schon im vergangenen Jahr an der Blutspende am Rosenmontag im Gymnasium teil, musste jedoch nach etwa der Hälfte abbrechen, da es ihm nicht gut ging. Dass er im nächsten Jahr wieder mitmachen würde, stand außer Frage. Heute gab es keine Zwischenfälle und auch danach fühlt er sich gut. Für die Zeit der Spende seien die Schülerinnen und Schüler vom Unterricht befreit, erklärt Tim. Danach müssten sie aber wieder teilnehmen. Nur im Sportunterricht gelte zwar die Anwesenheitspflicht, von der aktiven Teilnahme seien die Spender aber befreit. Tim fühlt sich so gut, dass er es trotzdem probieren möchte.

Sigrun Weißner ist froh über die erfolgreiche Tradition des Blutspendens am Gymnasium Stift Keppel und die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler. „Es ist schön, wie viele Schüler Erstspender werden“, sagt sie. Viele weitere Schüler, die noch zu jung sind oder aus anderen Gründen nicht spenden können, helfen auf andere Weise und machen den Tag somit möglich. Sie sitzen an der Anmeldung, verteilen Getränke und helfen beim Imbiss.

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Für die Spender ist in der alten Stiftsküche ein kleines Frühstücksbuffet vorbereitet. Auf dem Weg dorthin stellt Kiyan zu seiner Überraschung fest, dass er die Auswirkungen des Blutverlusts doch in den Beinen spürt. „Sprinten wollte ich jetzt nicht“, scherzt er. Der Imbiss in der Stiftsküche ist auch ein Treffpunkt. Tim, Jonathan und Kiyan treffen hier auf Maik. Er hat die Spende noch vor sich. Weil er es vorher nicht geschafft hatte, etwas zu essen, wurde er vom DRK-Team erst zum Frühstück geschickt. „Viel Erfolg“ wünschen ihm seine Mitschüler. „Es tut auch gar nicht weh.“

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