Allenbach. . Die Aktion des DRK am Rosenmontag hat Tradition. Mitarbeiterin Ina Carolin Lisiewicz kehrt zurück an ihre alte Schule und spendet.
Das Blutspenden am Rosenmontag hat im Gymnasium Stift Keppel Tradition. Jedes Jahr treffen sich Schüler, Lehrer und Ehemalige in der Aula, um sich jeweils einen halben Liter Blut abnehmen zu lassen. Auch unsere Mitarbeiterin Ina Carolin Lisiewicz spendete als Schülerin hier das erste Mal. Nun kehrt sie als Ehemalige zurück, um beim 27. DRK-Blutspendetermin wieder dabei zu sein.
Vor dem Blutspenden
Vor fünf Jahren habe ich hier Abitur gemacht. Ich fühle mich ein wenig in meine Schulzeit zurückversetzt, als ich den Vorraum der Aula betrete. Ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes begrüßt mich, ich melde mich an, zeige meinen Blutspendeausweis. Danach fülle ich einen Fragebogen zu meiner gesundheitlichen Vorgeschichte aus, der Arzt misst Blutdruck und Puls. Dann überprüft Natali Schäberle vom DRK-Blutspendedienst Hämoglobinwert und Temperatur.
„Der Hämoglobinwert ist der so genannte rote Blutfarbstoff“, sagt Natali Schäberle. Durch die Messung würde Eisenmangel ausgeschlossen. Bei Frauen dürfe er zwischen 12,5 und 16,5 Gramm je Deziliter liegen, bei Männern zwischen 13,5 und 18,5 Gramm.
Zudem scheide man ab einer Körpertemperatur von 37,6 Grad für eine Spende aus. Erstspendern empfiehlt Natali Schäberle, keinen Kaffee oder Tee vor der Spende zu trinken. „Man sollte sich soweit fit fühlen.“ Weiterhin sollte man sich nicht zum Blut spenden überreden lassen, sondern es selbst wollen.
Ganz besonders wichtig sei ein gutes Frühstück, da es das Risiko, umzufallen, deutlich reduzieren würde.
Bei der Blutspende
Bei mir sind alle Werte in Ordnung. Ich lege mich auf die Liege und habe ein wenig Sorge, dass die DRK-Mitarbeiter meine Vene nicht sofort treffen. Völlig unbegründet. Natali Schäberle findet sie sofort. „Ihre Vene ist ein bisschen gemein, weil sie tief ist, aber wenn man sie dann hat, ist die super toll zum Stechen“, sagt sie.
Stammzellenspender werden
Neben der Blutspende ist es möglich, sich bei Karin Gebhardt von der Westdeutschen Spenderzentrale für eine Stammzellenspende zu registrieren.
Die Bilanz des Termins am Gymnasium: Insgesamt spendeten 48 Menschen Blut und es gab 18 Typisierungen. 14 Personen waren Erstspender.
60 Gramm pro Minute fließen in den Beutel. Mit einer Schüttelwaage wird das Blut ständig in Bewegung gehalten, damit es nicht gerinnt. „Melden sie sich und rufen sie laut, wenn sie was haben“, sagt Schäberle. Ich fühle mich gut aufgehoben. Sieben Mitarbeiter vom Blutspendedienst und zwei Ärzte achten darauf, dass es allen gut geht.
Nach sechs Minuten und 47 Sekunden bin ich fertig. Damit liege ich im „guten Mittelfeld“, sagt Schäberle. Zehn Minuten soll ich mich nun auf einer anderen Liege ausruhen.
Hier sitzt auch Juliane Neus. Sie spendete heute zum 25. Mal: „Von der Zeit her ist es ganz schön, da es ein Vormittag ist.“ Schüler Robin Prinz ist mit drei Mitschülern für die Getränkeversorgung zuständig. Sie achten darauf, dass es den „Patienten“ gut geht und führen mit ihnen „lockere Gespräche“. „Ich bin nicht alt genug fürs Blutspenden“, sagt der Zwölftklässler. Alle unter 18 Jahren hätten sich aber als Helfer eintragen können.
Zum ersten Mal Blut abgegeben hat Nina Solbach. „Es ist eine gute Sache, wenn man helfen kann“, sagt sie. „Es läuft etwas schleppend dieses Jahr“, erzählt Michael Lappe, der den Termin in der Schule organisiert.
Hohe Krankenstände im Kollegium und bei den Schülern wären der Grund dafür. Dennoch: „Das DRK-Team ist begeistert, es ist immer schön für sie hier“, sagt der Musiklehrer. „Wir tun ein gutes Werk am Menschen.“
Nach dem Blutspenden
Nachdem ich mich zehn Minuten ausgeruht habe, werde ich von den Schülern Thomas Benner und Robin Prinz zum Speisesaal gebracht. Würde ich umfallen, wären die Jungs zur Stelle. „Blut spenden ist doch eigentlich super zum Abnehmen“, sagt Thomas Benner scherzhaft. Wirklich?
Das Büfett im Speisesaal, das Vera Voigts vom DRK Hilchenbach mit ihrem Team zusammengestellt hat, ist so vielfältig, dass an Abnehmen nicht zu denken ist. „Ich mache das gerne und bin gerne mit jungen Leuten zusammen“, sagt Vera Voigts, die seit mehr als 30 Jahren die Blutspender mit Essen versorgt.
Auch mein ehemaliger Philosophielehrer Reinhard Pasternak hat Blut gespendet und sitzt am Esstisch. „Denkst du denn manchmal noch an uns?“, fragt er. „Ja, spätestens beim Blutspenden an Rosenmontag“, lautet meine Antwort.
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