Siegen. Alle städtischen Parkhäuser in Siegen sollen eine kostenlose Ladewallbox bekommen. Auch eine Schnellladestation für Elektroautos ist geplant.
Die Nachfrage nach Elektroautos steigt, immer mehr E-Fahrzeuge werden zugelassen – und entsprechend wächst auch der Bedarf an Ladesäulen im öffentlichen Raum. Die Stadt Siegen investiert in die Ladesäuleninfrastruktur, an sechs öffentlichen Standorten sollen 2020 weitere Ladesäulen zur Verfügung stehen; zusätzlich zu den bereits verfügbaren.
„Die Ladeinfrastruktur wird ausgeweitet“, bestätigt Diana Zilz, stellvertretende Leiterin der Abteilung für Wirtschaftsförderung. Neben den sechs frei zugänglichen Standorten sollen zudem fünf nichtöffentliche Ladepunkte errichtet werden, beispielsweise an Rathäusern. „Als Stadt wollen wir etwas für den Klimaschutz tun“, so Zilz.
Stadt Siegen kann auf Dauer keinen Strom für E-Autos verschenken
Bundes- und NRW-Landesregierung wollen Elektromobilität fördern und ausbauen, auf kommunaler Ebene beteiligt sich Siegen neben dem Ausbau der Ladestationen auch, E-Autos in die Fahrzeugflotte aufzunehmen. Außer an Verwaltungsstandorten und in zentralen Versorgungs- und Gewerbegebieten sieht der städtische Aktionsplan Elektromobilität vor, beim Ausbau der Ladeinfrastruktur auch Quartiere und Stadtteile zu berücksichtigen.
Einige der neuen öffentlichen Ladepunkte werden als sogenannte Ladewallboxen in den Innenstadt-Parkhäusern montiert. Diese Wandladestationen sind konzipiert für den Einsatz in Innenräumen und geschützten Außenbereichen. Im Apollo-Parkhaus Morleystraße gibt es laut Auskunft von Stefan Gaden, Geschäftsführer der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft (KEG), bereits zwei Ladewallboxen. „Wir verschenken Strom“, sagt Gaden – die Ladegeräte verfügen in der Regel nicht über eine Bezahlfunktion. Erklärtes Ziel: Mindestens eine pro Parkhaus.
Stromanschluss für Schnellladestation am Bismarckplatz in Siegen-Weidenau
Aktuell ist eine Ladewallbox vor der Einfahrt zum Parkhaus Löhrstraße in Arbeit. Weitere Ladepunkte sollen am Bismarckplatz in Weidenau, Niederschelden, Fludersbach, Obere Leimbach und Geisweid im Jahresverlauf entstehen. Im Parkhaus Markt an der Hinterstraße sei noch nicht abschließend geklärt, wo das Ladegerät angebracht werden kann: Weil es dort recht eng ist, müsste möglicherweise die Einfahrtsituation geändert werden.
Zur Zeit, wo noch eher wenig Elektroautos unterwegs sind, könne man den Strom verschenken – bei längerfristig höherer Nachfrage sei das nicht mehr möglich, so Gaden. Die günstigste Ladewallbox koste mehrere tausend Euro, für ungeschütztere Standorte außerhalb sei deutlich mehr Aufwand nötig. Zumal das Auto im Parkhaus während der Parkzeit aufgeladen werden kann. Um einen zeitlich überschaubaren Tankvorgang abzubilden, sind Schnellladesäulen nötig, die viel Strom ziehen – für Parkhäuser ungeeignet. „Wenn im Apollo-Parkhaus drei Teslas schnellladen, geht das Licht aus“, so Gaden. Westnetz habe kürzlich einen entsprechenden Stromanschluss am Bismarckplatz gesetzt, um hier die Möglichkeit einer Schnellladestation zu schaffen, die von einer privaten Gesellschaft betrieben wird.
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