Siegen. . Die Stadtverwaltung in Siegen will zwölf Elektro-Fahrzeuge anschaffen und die Ladeinfrastruktur verbessern. Das kostet eine halbe Million - spart aber langfristig.

  • Die Maßnahmen sind Teil des Aktionsplans Elektromobilität, des Luftreinhalteplans und ein Beitrag zum Teilkonzept Mobilität
  • Etwa die Hälfte der Summe muss die Stadt selbst aufbringen, außerdem gibt es Fördermittel
  • Die Fahrzeuge und Ladesäulen sollen im Jahr 2018 angeschafft werden

Die Stadt Siegen will gut eine halbe Million Euro in den Ausbau der Elektromobilität investieren: Neben der Anschaffung von zwölf Elektroautos soll die Ladesäulen-Infrastruktur verbessert werden. Die Maßnahmen sind Teil des Aktionsplans Elektromobilität, des Luftreinhalteplans und ein Beitrag zum Teilkonzept Mobilität im Regionalen Entwicklungskonzept (REK). Etwa die Hälfte der Summe muss die Stadt demnach selbst aufbringen, weitere Mittel kommen durch Einsparungen zustande, außerdem gibt es Fördermittel. Die Fahrzeuge und Ladesäulen sollen im Jahr 2018 angeschafft werden.

Zu wenig Elektroautos im Fuhrpark

Es gibt zu wenig Elektroautos im kommunalen Fuhrpark. Zusammen mit dem Forschungsprojekt Remonet der Uni Siegen hatte die Verwaltung Bedarfe und Möglichkeiten dazu untersuchen lassen. Demnach lohnen sich E-Autos bei Fahrten unter 150 Kilometern (90 Prozent der Fahrten finden innerhalb Siegens statt), auch wenn sich mehrere Abteilungen einen Wagen teilen. Auch bei überregionalen Dienstfahrten habe es keine Probleme hinsichtlich der Reichweite gegeben – auch dank ausreichender Ladeinfrastruktur vor Ort.

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Bislang war die Anschaffung von Elektroautos zu teuer, die Fahrzeuge kosten im Vergleich mehr Geld als Autos mit Verbrennungsmotor, heißt es in einer Verwaltungsvorlage, die am Donnerstag im Stadtentwicklungsausschuss auf der Tagesordnung steht.

Über die gesamte Nutzungsdauer eines E-Autos aber, das zeigten verschiedene Studien, führten Einsparungen bei Treibstoff, Wartungs- und Unterhaltungskosten sowie durch Steuervorteile dazu, dass sogar Geld gespart werden könne. Bei 15 000 Kilometern Laufleistung im Jahr bei dreieinhalb Jahren Nutzung sei der höhere Kaufpreis ausgeglichen – auch, weil die Bundesregierung ein Förderprogramm für kommunale Fuhrparks aufgelegt hat.

Elektroauto sparsamer als Diesel

Im Schnitt spare ein Elektroauto überdies auf 48 000 Kilometern rund 15 Tonnen CO2 gegenüber einem Diesel ein. Hinzu kommt, dass Fahrten mit dem privaten (Verbrenner-)Auto entfallen können – weil die Stadt keine nennenswerte Fahrzeugflotte unterhält, nutzen viele Mitarbeiter ihre eigenen Wagen. Dafür zahlt die Stadt eine Aufwandsentschädigung, die künftig entfallen kann.

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Neun Elektrofahrzeuge sollen bestimmten Abteilungen zur Verfügung gestellt werden, die besonderen Bedarf haben, die übrigen drei stehen dann als Pool-Fahrzeuge inklusive digitaler Ausleihe allen Mitarbeitern zur Verfügung. Stationiert werden die Autos an den drei Rathäusern und dem Verwaltungsstandort in der Fludersbach.

Perspektivisch könnten die Elektroautos außerdem in den Randzeiten von Bürgern genutzt und in ein noch aufzubauendes E-Carsharing-System integriert werden.

Ladesäulen auch in Parkhäusern

Gefördert wird pro Elektrofahrzeug die Installation von zwei Ladepunkten, der städtische Eigenanteil wird über Betriebspartner wie die Siegener Versorgungsbetriebe SVB oder die Kommunale Entwicklungsgesellschaft KEG finanziert. Berücksichtigt werden müssen für das angestrebte Konzept die Verwaltungsstandorte, zentrale Versorgungsbereiche und die städtischen Parkhäuser: Weidenau, Poststraße, Parkhaus Siegerland-Center, Rathaus, Bahnhof Geisweid, Rathaus
Niederschelden, Siegtalstraße Kaan-Marienborn, Einkaufszentrum Rewe und Weißtalhalle
Eiserfeld, Einkaufszentrum; Mitte: Parkhaus Heeser Straße, Parkhaus Löhrtor, Parkhaus Hinterstraße, Verwaltungsstandort Fludersbach, Kreishaus Koblenzer Straße.

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