Hilchenbach/Siegen. Friedrich Merz ist am Montag Laudator für Heinrich Weiss, der für die Hilchenbacher SMS den Roswith-Oeter-Arbeitsnehmeropreis entgegennimmt.
„Hartmut, Du hattest immer schon ein Gespür für die Laudatoren. Und den Zeitpunkt“, lächelt Landtagsabgeordneter Jens Kamieth in Richtung des Gastgebers. Zum 14. Mal wird an diesem Montag der Roswith-Oerter-Arbeitnehmerpreis der CDA Siegen-Wittgenstein vergeben. Natürlich gibt es viel Positives über den Empfänger zu hören, die SMS group aus Hilchenbach. Aber der Laudator heißt Friedrich Merz. Und das bedeutet, dass die Zahl der Medienvertreter deutlich größer ist als gewöhnlich.
Die heimische CDA in der Tagesschau, das sei nicht alltäglich, freut sich Gastgeber Hartmut Steuber denn auch – „Mr. CDA“, wie Jens Kamieth ihn vorher bezeichnet hat. Gleich zu Beginn stellt er klar, dass sein Gast aus dem Sauerland sich nicht zu den tagesaktuellen Ereignissen in der Berliner CDU-Zentrale äußern wird. „Es ist alles gesagt“, schüttelt Merz denn auch den Kopf, als ihm Mikros und Kameras vor die Nase gehalten werden. „Wir werden das hinter geschlossenen Türen beraten. Es wird keine öffentliche Erklärung geben“, macht er danach grinsend deutlich.
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SMS hat Sozialgeschichte geschrieben
Zuvor hat er sich den allgemeinen Glückwünschen für die SMS angeschlossen, die Bedeutung der Familienunternehmen für die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte der Republik hervorgehoben und die großen Verdienste „von Heiner Weiss“ herausgestellt. Der habe in vielen Ehrenämtern großartige Arbeit geleistet, vor allem aber in Verantwortung für sein Unternehmen, nicht zuletzt überregional bedeutsame Sozialgeschichte geschrieben.
SMS vorbildlich in vielen Belangen
Die SMS group wird unter anderem für ihre Erfolge bei der Integration von Menschen mit Behinderung und Migranten ausgezeichnet.
Heinrich Weiss erinnert daran, mit vielen späteren Mitarbeiter aufgewachsen zu sein. Kameradschaft sei für ihn immer wichtig gewesen.
Die SMS habe sich stets durch ein sehr gutes Verhältnis zwischen Unternehmensführung und Betriebsrat ausgezeichnet, was allgemeine Vorbildfunktion habe. Wenn mit Hilchenbachs Bürgermeister Holger Menzel – der vorher die Ausbildung bei der SMS aus eigener Erfahrung als sehr gutsms group verlegt sitz – keine folgen für hilchenbachbezeichnet hat – und dem vormaligen IG-Metall-Vorsitzenden Detlef Wetzel gleich zwei frühere Mitarbeiter im Raum seien, wenn Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertreter gemeinsam an einer solchen Feierstunde teilnähmen, „dann ist das vielleicht für uns in Deutschland selbstverständlich“, überlegt Merz. In vielen Nachbarländern, Frankreich etwa, sei es das keineswegs. Ein solches gegenseitiges Verständnis und Miteinander müsse allgemein Grundlage für die Arbeit im 21. Jahrhundert sein.
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„Spielchen“ der AfD kritisiert
Ein wenig geht Merz aber doch noch auf die politische Großlage ein. Er fordert eine klare Abgrenzung zur AfD, kritisiert deren demokratieverachtende „Spielchen“. Den geradezu „inflationären Gebrauch“ des Wortes Faschismus hält er aber auch nicht für tragbar und warnt ebenso vor gewaltbereiten Linken. Friedrich Merz fordert für die Zukunft eine stärkere Arbeitnehmerbeteiligung an den Erfolgen der Wirtschaft und, „nach einem Blick auch hier in den Raum“, mehr Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft.
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