Siegerland. Trockener Boden bietet Bäumen mehr Halt, anders als bei Kyrill. Und: Es gibt in Siegerländer Wäldern einfach nicht mehr so viel Altholz umzuwehen

Die Folgen des Orkans Sabine sind im Siegerland weit weniger drastisch, als im Vorhinein befürchtet. Obwohl es in der Nacht von Sonntag auf Montag während des Sturms überall in der Region zu Einsätzen kam – umgestürzte Bäume, gesperrte Straßen –, ist das Sturmtief in deutlich abgeschwächter Form über Siegen-Wittgenstein hinweggezogen. Das wichtigste: Niemand wurde verletzt.

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„Wir haben Riesenglück gehabt“, sagt Diethard Altrogge, Leiter des Regionalforstamts Siegen-Wittgenstein. Die Förster haben während der Sturmnacht Kontakt zu den Leitstellen der Einsatzkräfte gehalten und am Montagmorgen damit begonnen, die Schäden im Wald zu sichten und aufzuarbeiten.

In Siegen-Wittgenstein wehte Sabine nicht so stark wie in anderen Gebieten in NRW

Mit ein paar tausend Festmetern an umgestürzten Bäumen sei Sabine kein Vergleich zu den Stürmen Friederike und Kyrill, sagt Altrogge – es gebe schlicht auch nicht mehr so viel umzuwehen im Wald, so seltsam das erstmal klingt: Die anhaltenden Probleme mit dem Borkenkäfer und der Trockenheit sowie Stürme hätten bereits dazu geführt, dass nicht mehr viel Altholz da war, das umgeschoben werden konnte. Hinzu kam, dass Sabine in Siegen-Wittgenstein nicht so stark wehte wie in anderen Gebieten in NRW.

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Die Trockenheit in tieferen Bodenschichten, an der auch die Regenfälle der vergangenen Tage wenig geändert hat, hat den Wald auch insofern sturmstabiler gemacht, als dass die Bäume im trockenen Boden besser verankert sind, erklärt Altrogge: Bei Kyrill war der Untergrund völlig aufgeweicht, Bäume fanden keinen Halt mehr. „Die Trockenheit hat ein Stück weit die Bäume gerettet.“

Eindringliche Warnung: Wald in Siegen-Wittgenstein nach Sabine nicht betreten

Die Einsatzkräfte hätten mit Unterstützung der Förster die meisten Straßen schnell wieder freibekommen, dann werde man sich die Wege vornehmen und schließlich die Fläche aufarbeiten.

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Altrogge warnt eindringlich davor, die Wälder zu betreten – leider würden das bereits die ersten Leute tun. „Es gibt viele angeschobene Bäume, die beim nächsten Windstoß fallen können“, sagt er.

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