Burbach/Neunkirchen. Sparkasse Burbach-Neunkirchen stellt Bilanz 2019 vor. Trotz des negativen Zinsniveaus ist der Vorstand angesichts des Ergebnisses zuversichtlich.

Die Regeln, die in der Wirtschaft eigentlich gelten, „sind auf den Kopf gestellt“, sagt Wolfgang Franz, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Burbach-Neunkirchen, bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für 2019. Die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB sei der Grund dafür, „der Zins wird abgeschafft, Schulden machen kostet nichts.“ Die Sparkasse zeigt sich dennoch mit den Ergebnissen des vergangenen Jahres zufrieden.

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570 Millionen Euro beträgt die aktuelle Bilanzsumme. 2018 waren es 590, im Jahr davor 580 Millionen. Die Spareinlagen stiegen 2019 um rund drei Prozent.

Sparkasse mit Immobilienrekord in Burbach-Neunkirchen

60 Millionen Euro Wertpapier- und Fondsabsatz weist die Bilanz für 2019 aus. Angesichts der Erträge, die klassische Sparmodelle derzeit versprechen, „sind Fonds immer Alternativangebote“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Früher habe man „den Kindern immer gepredigt: Spar etwas für schlechte Zeiten“. Auf dem herkömmlichen Sparbuch allein aber schmilzt das so zurückgelegte Vermögen – inflationsbedingt – ab. Wichtig sei, so Wolfgang Franz: „Wer in Fonds investiert, muss langfristig denken und die üblichen Schwankungen aushalten.“ Auch die Sparkassenstiftung lege ihr Geld momentan in Fonds an.

Spenden/Sponsoring

520.000 Euro gab die Sparkasse Burbach-Neunkirchen 2019 für Spenden und Sponsoring aus. „Dieses Geld bleibt in der Region“, sagt Vorstandsvorsitzender Wolfgang Franz.

Um 250.000 Euro erhöhte die Sparkasse den Kapitalstock ihrer Stiftung, der sich damit nun auf knapp vier Millionen Euro beläuft.

80.000 Euro flossen aus den Erträgen des Stiftungskapitals in gemeinnützige Projekte und Initiativen, wie das Geldinstitut mitteilt. In 2020 sollen es mehr als 125.000 Euro sein.

52 Objekte vermittelte die Immobiliensparte der Sparkasse Burbach-Neunkirchen 2019. Das sei ein neuer Rekord und bedeute statistisch immerhin „eine Immobilie pro Woche“, wie Vorstandsmitglied Frank Podehl sagt – bearbeitet von nur einem langjährig erfahrenen Maklerkollegen im Haus. „Die Leute nehmen es auch als Investition“, erläutert Frank Podehl den Zusammenhang mit dem niedrigen Zinsniveau. „Wer kann, der flüchtet sich in Immobilien“, drückt es Wolfgang Franz aus. Unter die 52 Objekte fallen dabei nicht nur komplette Häuser, sondern auch Eigentumswohnungen, beispielsweise der komplette Verkauf der Einheiten im zweiten Bauabschnitt der Wohnanlage Siebertsweiher in Neunkirchen. Die fertigen Wohnungen dort werden nach momentaner Planung im März übergeben.

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Dichtes Filialnetz

10 Prozent höher als im Vorjahr fiel das Firmenkundenkreditgeschäft 2019 aus, etwa drei Prozent Plus gab es bei den Darlehen an Privatkunden. Das Team im Firmenkundenbereich sei bei gleicher Zahl an betreuten Unternehmen von vier auf fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgestockt worden, wie der Vorstandschef erklärt – denn „die Beratung ist anders“. Sie werde komplexer und zeitintensiver.

0,32 Geschäftsstellen kommen bei der Sparkasse Burbach-Neunkirchen auf je 1000 Girokonten. Deutschlandweit liegt diese Quote für die Sparkassen bei 0,16. Im Bundesdurchschnitt kämen also doppelt so viele Kunden auf eine Filiale wie in Burbach und Neunkirchen, rechnet Wolfgang Franz vor. Bei der Geschäftsstellendichte „sind wir mit ganz vorne“. Es gibt acht Standorte plus eine reine Automatengeschäftsstelle. Mehr als 60 Prozent der Kundschaft erledigen ihre Bankgeschäfte allerdings bereits – auch – online.

2 neue Ausbildungsberufe kommen 2020 hinzu: Je einmal Immobilienkaufmann/-kauffrau und Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce. Letzteres Berufsbild ist dabei generell noch neu. Insgesamt werden so im August fünf junge Menschen ihre Ausbildung im Haus beginnen.

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