Siegen. Die Universität Siegen entwickelt eine Plattform für Künstliche Intelligenz, die auch von kleinen Unternehmen genutzt werden soll.

Im Rahmen des Forschungsprojektes „ManuBrain“ entwickeln die Universität Siegen und Partner eine KI-Plattform, die mit geringem technischen Aufwand von kleinen und mittleren Unternehmen genutzt werden kann. Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft und Digitalisierung des Landes NRW, hat nun den Förderbescheid übergeben.

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Hürden abbauen, Vertrauen aufbauen

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sind in der Industrie in aller Munde; wenn es um die Umsetzung in der Praxis geht, gebe es aber häufig noch Berührungsängste. Zu wenig greifbar sei häufig, was sich hinter den Begriffen verbirgt, zu groß die Angst vor hohen Kosten oder technologischem Aufwand, teilt die Universität Siegen mit, die mit verschiedenen Partnern – unter anderem die SMS Group aus Hilchenbach und das Unternehmen Albrecht Bäumer aus Freudenberg – im Zuge des Projektes „ManuBrain“ diese Hürden abbauen will.

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„Wir wollen kleinen und mittleren Unternehmen in der produzierenden Industrie den Zugang zu Künstlicher Intelligenz erleichtern“, sagt Prof. Dr.-Ing. Peter Burggräf, Inhaber des Lehrstuhls für International Production Engineering and Management (IPEM). Das Forschungsprojekt wird im Rahmen des Leitmarktwettbewerbs IKT.NRW mit insgesamt fast 1,8 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln gefördert. Nun fand die Übergabe der Förderbescheide durch NRW-Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart statt. Insgesamt werden elf Innovationsprojekte mit rund 16 Millionen Euro unterstützt.

Künstliche Intelligenz

Erforschung „intelligenten” Problemlösungsverhaltens sowie die Erstellung „intelligenter” Computersysteme: KI beschäftigt sich mit Methoden, die es einem Computer ermöglichen, solche Aufgaben zu lösen, die, wenn sie vom Menschen gelöst werden, Intelligenz erfordern. (Definition TU Dortmund)

„Elf herausragende Projekte gehen an den Start und zeigen, dass starke Konsortien aus Wirtschaft und Wissenschaft aktiv Weichen für die Zukunft stellen. Informations- und Kommunikationstechnologien sind der Treiber für die digitale Transformation. Das unterstreichen die geförderten Vorhaben aus den Bereichen Energie, Produktion, Mobilität, Logistik, Gesundheit oder Arbeit der Zukunft. Ich bin auf die Umsetzung der Ideen gespannt und wünsche allen Innovatoren viel Erfolg“, so Pinkwart. Ziel des Siegener Projekts ist die Entwicklung einer universell einsetzbaren KI-Plattform für verschiedenste industrielle Anwendungen: ein Baukasten mit Algorithmen, auf den Unternehmen zugreifen können.

Abläufe sollen optimiert werden

Die Software speichert Daten von Maschinen, wertet diese aus und hilft dabei, Prozesse zu optimieren. Ein mögliches Anwendungsbeispiel: Warum steht eine Maschine zehn Prozent der Zeit still? Könnte die Maschine anders eingerichtet werden? Aus den gesammelten Daten ergeben sich Hinweise, um die Abläufe zu optimieren. Die Besonderheit: Der Einsatz der Software in unterschiedlichen industriellen Anwendungsfällen. Aufgabe der Wissenschaftler wird es sein, in die kooperierenden Betriebe zu gehen und Einsatzmöglichkeiten zu ermitteln. „Die Laufzeit des Projekt „ManuBrain“ beträgt drei Jahre.

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