Siegen. Die Bürowelt Hees stellt Werke von Siegener Schülern zum Thema „Rampensau“ aus. Dabei sticht besonders die Kreativität der Jugendlichen hervor.

Die Idee hatte Franz Josef Weber, einer der kreativen Köpfe des Kunstvereins Siegen: Den Oberbegriff „Rampensau“ zum Thema des Kunstunterrichts zu machen. Bewusst auch in mehrfacher Bedeutung. Denn „Rampensau“ steht sowohl für einen leidenschaftlichen Bühnenkünstler wie auch für Menschen, die sich selbst gerne in den Mittelpunkt stellen und dabei andere in den Hintergrund drängen. Und der Ausstellungsort, die nach oben geschwungene Rampe der Firma Hees Bürowelt, trägt ihren Teil zum Ausstellungsmotto bei.

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Schüler zeigen besonders viel Kreativität

Das Spannende an dieser Idee: Zu Beginn des Projekts vor etwa zwei Monaten wusste keiner der beteiligten Kunstlehrer und Schüler, wie die anderen sich diesem Thema nähern würden. Ob Medium, Material, Format, alle konnten frei entscheiden. Ali vom Weidenauer Fürst-Johann-Moritz Gymnasium sagt: „Je freier, umso schwieriger. Wir hatten unterschiedliche Vorstellungen und haben sehr viel Kreativität eingesetzt.“

Die Austellung

Die Ausstellung „Rampensau“ läuft noch bis zum 31. März 2020 in Hees Bürowelt in der Leimbachstraße 266 in Siegen.

Besucher können Montag bis Freitag von jeweils 8 bis 18 Uhr die Ausstellung besuchen.

Auf der Homepage des Kunstvereins Siegen gibt’s mehr Infos über die Kunst in der Region: www.kunstverein-siegen.de

Levi schuf mit „Sauwohl“, durchaus provokante Kunst, die den hohen Fleischkonsum unserer Gesellschaft aufs Korn nimmt. Kristina und Vanessa Hammerschmidt wiederum haben das Leitthema ganz wörtlich genommen. Im Mittelpunkt ihres farbenfrohen Acrylbildes steht eine kleine Band auf der Bühne. Das Besondere: Alle haben Schweineköpfe. Auch richtige, inzwischen schon verblichene Rampensäue sieht man: David Bowie etwa oder Elvis und, ganz im Kunststil Andy Warhols, die Pop-Ikone Marylin Monroe.

Kunstwerke der Siegener Schüler lassen viele Deutungen zu

Selbst der erfolgloseste Skispringer der Sportgeschichte hat es in die Siegener Ausstellung geschafft: „Eddie the Eagle – eine Sau auf der Rampe“. FJM-Lehrerin Nina Evers sagt: „Die Bilder zeigen auch die verschiedenen Facetten der Schülerpersönlichkeiten.“ Makrofotografien, Aquarelle und bemalte Baumwolltaschen und auch ironisierende Selbstporträts sind die Markenzeichen der Kunstklasse des Eiserfelder Gymnasiums auf der Morgenröthe.

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Kunstlehrerin Imke Nöll dazu: „Einige sind ins Freie gegangen und haben die Architektur der Umgebung ihrer Schule gezeichnet.“ Sehr tiefgründig sind die Arbeiten der Oberstufenschüler des Peter-Paul-Rubens Gymnasiums – und dabei äußerst kreativ. Eine Fassade aus Legosteinen, Schichten einer Persönlichkeit, hinter denen sich wie Waben verschiedene Facetten verstecken, ein halb verhülltes Gesicht, das die innere Gefühlswelt nur in Ansätzen zum Vorschein bringen lässt, oder eine nackte Tänzerin in der Natur: Die Bilder und Mini-Skulpturen lassen viele Deutungen zu.

Knapp 70 Werke in Bürowelt Hees ausgestellt

„Das Spannende für uns war: Wie passt das alles zusammen?“ – diese Frage hat sich zunächst auch Kunstlehrerin Susanne Aardema vom Peter-Paul-Rubens Gymnasium gestellt. Das Ergebnis zeigt: Es passt. Denn die Gemeinsamkeit aller ausgestellten knapp 70 Arbeiten ist die Präsentation.

Alle Werke sind weiß gerahmt und auf großen, weißen Platten befestigt. Das macht es leichter, sich auf die Unterschiedlichkeiten einzulassen. Für die Hängung haben sich die Schüler vom Museum für Gegenwartskunst inspirieren lassen. Vielleicht wird von einigen der jungen Künstler noch mehr zu sehen sein: Levi und Leila werden nach dem Abitur Kunst studieren.

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