Hilchenbach. In Hilchenbach kamen trotz Regenwetter viele Besucher zum traditionellen Weihnachtsmarkt mit dem Namen „Helchebacher Chresdachsmärtche“

Die Siegerländer sind gewisse Wetterhärten gewohnt und lassen sich auch von Sturm und Regen nicht verleiten, in den eigenen vier Wänden zu bleiben. So zog es sie vor einer Woche trotz der nassen Bescherung auf den Kreuztaler „Lichterglanz“ und beim „Helchebacher Chresdachsmärtche“ war es nicht anders. Trotzdem klagte niemand, als der erste Auftritt des Nikolaus am Samstagnachmittag in einem angenehm trockenen ‚Fenster’ über den Marktplatz ging.

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Wie immer fuhr der Mann im roten Mantel standesgemäß in einer Pferdekutsche und in Begleitung eines Engels aus Richtung Kirche zwischen den historischen Fachwerkbauten zum Rathaus. Wer ein Gedicht aufsagte oder ein kleines Weihnachtslied vortrug, bekam ein Geschenk aus dem großen Jutesack und ein freundliches Lachen des Nikolaus, der in diesem Jahr auch seinen Bauch wieder standesgemäß schütteln konnte. Wirkte er doch 2018 buchstäblich ein wenig abgespeckt. Selbstverständlich bekamen alle Kinder ein Geschenk, auch jene, die sich nicht direkt zu einem Vortrag trauten.

Spenden für DRK-Kinderinsel

Rundherum hatten Kerstin Broh und Theresa Wiegelmann dafür gesorgt, dass die Besucher jeden Alters auch in diesem 36. Jahr des „Chresdachsmärtche“ wieder alles vorfanden, was sie sich traditionell wünschen. Vor allem, seit der Markt vor einigen Jahren den positiven Schwenk zu einer atmosphärisch-nostalgischen Stimmung vollzogen hat. Plätzchen, geistige Getränke und zahlreiche schöne Geschenkideen in den Hütten, überall der angenehme Duft von Leckereien. Lose für die beliebte Tombola des Tierschutzvereins wurden verkauft, wie auch die selbstgebackenen Plätzchen der Schüler der Carl-Kraemer-Realschule, die ihren gesamten Gewinn der DRK-Kinderinsel spenden wollten.

Hilchenbacher Chöre und Vereine

Dazu kamen zahlreiche andere Vereine, die Feuerwehr oder die Freie Evangelische Gemeinde mit attraktiven Angeboten. Nicht zuletzt war die „lebende Krippe“ wieder aufgebaut, wo gruppenweise die Weihnachtsgeschichte hautnah an verschiedenen Stationen erlebt werden konnte. Auf der Bühne wurde die Ankunft des Nikolauses am Samstag von den Nachwuchsmusikern des Stadtorchesters Hilchenbach vorbereitet, die unter anderem „Ihr Kinderlein kommet“ anstimmten, „Stop The Cavalry“ oder das Thema aus „Drei Nüsse für Aschenbrödel“.

Danach hatten sich noch „YouCHOR“ angekündigt, der Jugendchor des TuS Dahlbruch, sowie der gemischte „daCHOR“ aus Dahlbruch. Die Folkmusiker von „Autumn Street“ und „Gumboots light“ hatten es dann schon wieder mit richtig unangenehmem Wetter zu tun. Wie übrigens auch schon „Hörgerätchen“ die erstmals für einen Auftakt am Freitagabend nach der Eröffnung durch den Bürgermeister sorgten.

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Abwechslungsreiches Programm

„Einmal draußen, ging es“, kommentierte Kerstin Broh tapfer den Regenstart. Auch am Sonntag, der in Sachen Wetter etwas stabiler wurde, konnten sich die Hilchenbacher und ihre Gäste auf ein abwechslungsreiches Programm freuen, mit einem weiteren Stopp des heiligen Mannes, dem Kinderchor des TuS Dahlbruch und unter anderem noch „Kannst du es hören?“, einem weihnachtlichen Minimusical der Musik-AG der Florenburg-Grundschule. Und wer zwischendurch lieber einmal ein Dach über dem Kopf hatte, fand in der Wilhelmsburg nicht nur dieses, sondern dazu Krippen, Schwippbögen oder die Objekte des aktuellen Lebbuchenhaus-Wettbewerbes – mit vielen Anleitungen, sich auch selbst einmal an die Arbeit zu machen.

Was fehlte, war allerdings das nostalgische Karussell, das vor einigen Wochen in Burbach einen Defekt erlitt und seither schon auf anderen Weihnachtsmärkten nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stand. Nach längerer und leider vergeblicher Ersatzsuche „haben wir eine Feuerstelle aufgebaut“, bedauerte Kerstin Broh und hofft nun auf eine Reparatur des seltenen Stücks bis 2020. Weil es doch einfach dazugehöre, findet sie und dürfte wenig Widerspruch damit ernten.

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