Dass Kreuztal nicht mehr in so viel Geld schwimmt wie früher, ist kein Drama, meint Steffen Schwab, Ein Kommentar.

Die Zeiten, in denen Kreuztal im Geld schwimmt, sind vorbei. Burbach ist jetzt die Gemeinde im Siegerland, die sich gelegentlich einen Kopf darüber macht, wie sie Überschüsse anlegt – auch ein Stromleitungsnetz kann man schließlich nur einmal kaufen.

Dass Kreuztal wieder mehr Schulden macht und rote Zahlen schreibt, ist – wie überall – den für die Städte und Gemeinden verschlechterten Bedingungen zuzuschreiben: mehr Aufgaben, mehr bedürftige Menschen, weniger Einnahmen. Das ist aber nicht alles.

Der Kurswechsel in Kreuztal war auch ein Politikwechsel. 2009 hat die heutige, von der SPD geführte Ratsmehrheit einen ausgeglichenen Haushalt und einen hohen Schuldenberg übernommen. Der stetige Abbau der Verschuldung gelang bis vor zwei Jahren – bei Beibehaltung des Tempos bei den Investitionen in die Stadtentwicklung.

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Die Verwaltungsführung mit Bürgermeister Walter Kiß an der Spitze misst der schwarzen Null unter dem Strich im Haushalt nicht die oberste Priorität zu. Und sie hat Recht damit. Die zweitgrößte Stadt im Kreis kann sich nicht, wie die Umlandgemeinden im Siegener Speckgürtel, im Vertrauen auf gepflegten Wohlstand gutsituierter Bürger ausruhen und den niedrigen Grundsteuersatz zum Maßstab aller kommunaler Politik machen.

Kreuztal muss eine soziale Stadt sein, und sie muss – damit das gesellschaftliche Gefüge nicht kippt – attraktiver Standort sein. Kreuztal und die Menschen, die für diese Stadt arbeiten, tun viel dafür, beide Ziele zu erreichen. Das gelingt, und das ist auch jeden Euro wert.