Siegen. Der Austausch an dem vier Länder beteiligt sind, macnte jetzt Station in Siegen. Zum Abschluss wurde gekocht.

Exotische Gerüche füllen den Flur. Ein Hauch von Knoblauch, Thymian, Oregano und anderen Gewürzen liegt in der Luft, man riecht ihn, lange bevor die Küche des Berufskollegs AHS in Siegen erreicht wird. Schüler aus Spanien, der Türkei, Griechenland und Rumänien kochen zum Abschluss des einwöchigen Besuchs im Siegerland traditionelle Gerichte ihrer Heimatländer.

Sie nehmen ebenso wie die Schüler des Berufskollegs an dem Erasmus-+-Projekt „Debate! Global Awareness“ teil, das sich über zwei Jahre erstreckt und einen gegenseitigen Besuch der Schulen in den jeweiligen Ländern vorsieht. „Das Ziel ist es, den europäischen Gedanken zu stärken und besonders durch den persönlichen Austausch auch die Toleranz füreinander“, sagt Jennifer Kopfer, Lehrerin und Koordinatorin des Projekts. Für die Teilnahme wurden eine Klasse aus der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales und eine Klasse des Beruflichen Gymnasiums ausgewählt.

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Innerhalb der zwei Jahre des Projekts finden in jedem Land Treffen statt, in denen Schüler sowie Lehrer in gemeinsamen Austausch treten und an Konzepten für ein fiktives „Soziales Unternehmen“ arbeiten. „Wir sind mit den Schülern ins Dunkelcafé Siegen gefahren, das kam sehr gut an“, sagt Jennifer Kopfer. Zudem wurde die Krombacher Brauerei besichtigt, „das ist ja schon ein Pflichttermin in unserer Region“. Andersherum freuten sich Schüler, wie die 19-jährige Sibell Orhan, über neue Eindrücke, als die Schulen in Spanien und Rumänien besucht wurden, wie etwa „das unfassbar gute Essen in Sevilla“, schmunzelt Sibell. Sie ist eine der sechs Schüler und Schülerinnen, die im Rahmen des Austauschs im Februar bereits die Partnerschule in Craiova, Rumänien, besuchten und im April die Schule in Sevilla, Spanien.

Finale auf Kreta

Während der jeweils einwöchigen Besuche arbeiteten die Schüler in internationalen Workshops an ihren sozialen Unternehmen, lernten aber auch andere Facetten der Austragungsorte kennen. In Rumänien besuchten sie etwa ein Restaurant, das sich sozial engagiert und das hauptsächlich von Menschen mit Behinderungen geführt wird. In Sevilla konnten die Schüler sich in einer Gärtnerei, die eng mit Menschen mit Behinderungen zusammenarbeitet, Ideen und Anregungen für ihre sozialen Konzepte einholen. Diese werden gemeinschaftlich in Form einer Präsentation zum Ende des Aufenthalts vor allen Schülern und Lehrern vorgetragen.

Für Chancengleichheit

Durch die Unterbringung in Gastfamilien während der Zeit des Austauschs können die Teilnehmer kulturelle Gegebenheiten aus erster Hand kennen lernen.

Das Projekt steht unter dem Motto „Durch soziales Engagement für ein gemeinsames Europa“ und bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, länderübergreifend an Konzepten zu arbeiten, die das Miteinander und die Chancengleichheit verbessern.

Im Austausch mit den dort arbeitenden Menschen entstanden so neue, innovative Ideen, wie solche Konzepte auch in den eigenen Ländern umsetzbar gemacht werden könnten. „Wir haben ein Präventionsprogramm für Schüler erarbeitet, die aufgrund verschiedener Gründe einen Schulabbruch in Betracht ziehen“, berichtet Sibell. Sie hebt vor allem die gute Kommunikation unter den internationalen Schülern hervor – man habe sich auf Anhieb blendend verstanden. Die Sprache ist dabei stets Englisch. „Wir versuchen auch unter uns beim Englischen zu bleiben“, sagt Sibell.

Im kommenden März geht es für die Siegener dann zur letzten Partnerschule nach Kreta. Koordinatorin Jennifer Kopfer zieht aber jetzt schon ein rundum positives Fazit des bisherigen Verlaufs – und plant schon die Bewerbung für das nächste Projekt.

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