Siegen. Eine Smart Factory im Berufskolleg – damit ist Siegen Vorreiter in Nordrhein-Westfalen, sagt Siegen-Wittgensteins Landrat Andreas Müller.

Das größte technische Berufskolleg in Nordrhein-Westfalen, das Berufskolleg Technik des Kreises Siegen-Wittgenstein in Siegen, ist stolzer Besitzer einer Smart Factory. Diese Miniaturfabrik besteht aus zwei Fertigungsstraßen, einer Roboterfertigungszelle und einem Transportroboter. Die Fertigungsstraßen wiederum bestehen aus Fließbändern, Pressen, Bohrwerken und vielen weiteren Modulen einer modernen Fabrik. Nur alles in einem verkleinerten Maßstab.

Denn das „Lab 4.0“, wie das Berufskolleg den Arbeitsraum nennt, dient den Schülern ab sofort als Lernfabrik. Von Ihren Arbeitsplätzen aus können die Schüler zum Beispiel auf Komponenten der Smart Factory zugreifen und Arbeitsabläufe eines modernen Fertigungsbetriebs simulieren und steuern.

Finanziert wurden die Anlagen der Firma Festo vom Kreis Siegen-Wittgenstein als Träger des Berufskollegs. Bundesweit gibt es noch wenige solcher Lernfabriken. Das Berufskolleg Technik nimmt eine Vorreiterrolle in NRW ein. Landrat Andreas Müller hat jetzt die Anlagen besichtigt und von Schulleiter Manfred Kämpfer und Studiendirektor Thorsten Krämer eine Einführung in das „Lab 4.0“ bekommen.

Lernfabrik ist Teil von „Industrie 4.0“

Industrie 4.0 verbindet die reale Welt der Produktion mit der virtuellen der Informations- und Kommunikationstechnologie. Die klassischen industriellen Prozesse werden durch die der digitalen Welt ergänzt und optimiert. „Viele Betriebe in Siegen-Wittgenstein arbeiten schon mit solchen Technologien, umso wichtiger ist es für die Fachkräfte der Zukunft, bereits in der Ausbildung mit einer Smart Factory gearbeitet zu haben“, sagt Landrat Andreas Müller. „Dass wir rund eine halbe Million Euro in das Industrielabor investiert haben, unterstreicht, wie wichtig uns als Kreis zukunftsorientierte Bildung

ist.“

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Studiendirektor Thorsten Krämer schwärmt von dem neuen Arbeitsraum: „Mit dieser Lernfabrik haben wir optimale Bedingungen, um unseren Schülern Industrie 4.0 nicht nur theoretisch beizubringen, sondern hautnah erleben zu lassen und auszuprobieren. Dadurch können wir wirklich behaupten, praxisnah auszubilden.“ Besonders die Schüler der Bildungsgänge der dualen Metall- und Elektroberufe, des beruflichen Gymnasiums und die angehenden staatlich geprüften Techniker profitieren in Zukunft vom Lab 4.0 und können dort die Welt der digitalisierten Industrie kennen lernen.

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