Netphen. Bisher blieben die Wünsche der Netphener Jugendlichen unerfüllt. Das könnte sich aber noch ändern.

An einem runden Tisch werden Schülerinnen und Schüler von Sekundarschule und Gymnasium, Vertreter der Jugendfreizeitstätten und der Verwaltung darüber reden, wie Wünsche erfüllt werden können, die im Mai bei der zweiten Jugendbeteiligungskonferenz des Kreises formuliert worden sind.

Das Allgemeine

Im kreisweiten Vergleich sei festzustellen, dass „der in Netphen eingeschlagene Weg der Jugendbeteiligung dem angestoßenen Prozess gerecht wird“, hieß es jetzt in einer Vorlage der Verwaltung für den Jugend- und Sozialausschuss. Beim Blick aufs Detail bekamen die Ausschussmitglieder allerdings den entgegengesetzten Eindruck: „Schade, dass kein einziger Vorschlag umgesetzt wird“, bedauerte Helga Rock (Grüne). „Ich finde das sehr schade, wenn das die Antworten sind, die die Jugendlichen bekommen“, sagte auch Sebastian Zimmermann (CDU), „wir sollten anders damit umgehen und das ein bisschen ernster nehmen.“

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Steffen Löhr (SPD) regte an, dem bereits verabredeten Runden Tisch ein eigenes Budget zur Verfügung zu stellen, um einzelne Maßnahmen direkt zu finanzieren. „Man muss schauen, wie man Beteiligung organisiert, die Jugendliche anzieht.“ Die bloße Feststellung, dass Vorschläge nicht umsetzbar seien, könne „so nicht stehen bleiben“, sagte Klaus-Peter Wilhelm (UWG).

Torsten Vitt, Fachbereichsleiter Soziales und Schulen, sah keine Versäumnisse: „Wir haben uns auf den Weg gemacht.“ Die nächsten Schritte erfolgten am Runden Tisch: „Es ist für uns selbstverständlich, dass wir da einsteigen.“ Bürgermeister Paul Wagener mahnte zu Ausgewogenheit: „Wir müssen in allen 21 Ortsteilen was machen und nicht nur im Kernort.“

Zwei Details

Chillplätze: Vier Standorte in Netphen-Mitte hatten die Jugendlichen vorgeschlagen. Weder die Hundewiese in der Schmellenbach noch der Katharina-Diez-Platz über dem evangelischen Friedhof oder die Bereiche nördlich des Wendehammers Lahnstraße oder der Straße Vorm Bernstein seien dafür geeignet, weil sie im städtebaulichen Außenbereich lägen, stellte die Verwaltung fest. Es müsse „gemeinsames Ziel sein, unter Abwägung aller Interessenlagen sowie bei Bedarf auch in anderen Ortsteilen Potenzialflächen aufzuzeigen bzw. ggfs. auch zu schaffen.“ Eine solche Antwort, so Helga Rock, sei „zum Abheften“.

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Mülleimer: Die Jugendlichen hatten angeregt, mehr Mülleimer im öffentlichen Raum aufzustellen. Das könne auch wegen der Kosten der Leerung und wegen der Eigentumsverhältnisse an den erwünschten Standorten „leider nicht kurzfristig umgesetzt werden“ meint die Verwaltung. Helga Rock (Grüne) wies auf Klagen über Müllablagerungen hin: „Wenn keine Mülleimer da sind, kann ich die auch nicht benutzen.“ Das sei doch ein „Klacks, so einen Mülleimer zu leeren“, meinte Klaus-Peter Wilhelm (UWG). Im Übrigen „wollen wir uns doch wohl nicht an den Mülleimern aufhängen“. Ausgeschlossen sei es allerdings, dass die Stadt, wie ebenfalls gewünscht, Mülleimer im Wald aufstelle. Das sei Sache der Eigentümer, also der Waldgenossenschaften. Abfälle, die im Wald anfallen, könnten auch wieder nach Hause mitgenommen werden. „Wer das nicht macht, ist ein Schwein.“

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