Kreuztal. Der Zwischenbericht der mobilen Jugendarbeit ist veröffentlicht: Sozialarbeiter sehen „keine überdurchschnittlichen Handlungserfordernisse“.
Jugendliche da treffen, wo sie sich im Alltag aufhalten, und mit ihnen über das sprechen, was sie wirklich bewegt: Das ist das Ziel mobiler Jugendarbeit. Das Projekt „JUST Xtal“ gibt es nun seit rund einem Jahr in Kreuztal. Es ist eingebettet in das Programm „Starke Quartiere – Starke Menschen“ und wird über den Europäischen Sozialfonds gefördert.
Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll primär 14- bis 27-Jährige ansprechen, denen der Zugang zum Berufsleben erleichtert werden soll. Petra Dickmann und Oliver Gaumann teilen sich eine 75-Prozent-Stelle und bauen das Vertrauen zu den Jugendlichen auf, um ihnen zu helfen. Sie haben jetzt einen Zwischenbericht veröffentlicht.
Neun Einzelfallhilfen bisher
Vor allem richtet sich das Projekt an junge Menschen „mit multiplen Problemlagen in der Stadtmitte“, sagte Stadträtin Edelgard Blümel im Sozialausschuss der Stadt. Die Sozialarbeiter haben in den vergangenen Monaten viel Präsenz gezeigt und mit den Jugendlichen vor Ort gesprochen, um Bedarfe abzuklären. „Die Lage in Kreuztal ist keineswegs dramatisch. Das ist ein schönes Ergebnis“, sagt Edelgard Blümel. Die Zahlen seien nicht auffällig hoch. „Ich denke, das spricht für die gute Jugendarbeit der Stadt. Das funktioniert hier sehr gut.“
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Es hat im Betrachtungszeitraum neun Einzelfallhilfen gegeben. „Davon wurden vier bereits erfolgreich beendet“, so die Stadträtin weiter. In der Regel, heißt es in dem Bericht, seien drei bis zehn Termine mit den Betroffenen nötig, um ihnen angemessen zu helfen. Als Hauptthemen nennen Petra Dickmann und Oliver Gaumann die Berufsorientierung sowie die Suche nach einem Ausbildungsplatz. Darüber hinaus konnten die Sozialarbeiter einem jungen Mann, der erst seit kurzem in Deutschland lebt, dabei helfen, wieder Fußball im Verein zu spielen.
Skateanlage gut etabliert
Einen „Hotspot“, an dem sich Gruppen regelmäßig treffen, konnten die Experten nicht ausmachen. Sie haben alle einschlägigen Orte besucht. Die Treffpunkte in der Innenstadt würden in der Regel als Übergangsort für weitere Aktivitäten genutzt. Gesamtschule und Kindelbergschule haben beim Netzwerken zudem geäußert, dass „das sozialpädagogische Handlungsfeld auf eine solide personelle Ausstattung angewiesen ist“, heißt es in dem Bericht.
Die Bike- und Skateanlage habe sich gut etabliert. Sie werde von allen Altersgruppen sehr gut angenommen. Es gibt viele Veranstaltungen. „Wichtige Erkenntnis ist, dass die Freizeitfläche nicht sich selbst überlassen werden darf“, heißt es weiter.
Frage nach Drogenkonsum
Julian Siebel (CDU) wollte wissen, ob die Sozialarbeiter einen Anstieg des Drogenkonsums bei den Jugendlichen wahrgenommen haben. „Ich weiß, dass Kreuztal, Hilchenbach und Netphen in diesem Bereich nicht unbekannt sind“, so Julian Siebel. Oliver Gaumann entgegnete, dass es Drogenkonsum unter den Jugendlichen gebe. „Es gibt hier aber keine krassen Umschlagplätze.“ Generell sei zu beobachten, dass die Jugendlichen, die konsumieren, nach Siegen abwandern.
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