Siegen-Wittgenstein. Da junge Menschen lieber von Gleichaltrigen lernen, bildet die Landesanstalt für Medien NRW in Siegen-Wittgenstein Schüler zu Medienscouts aus.

Medien sind Alltag – vor allem für Jugendliche. Den Umgang mit Smartphones muss ihnen niemand mehr zeigen. Aber welche Rechte jeder Einzelne im Netz hat, wie man sich vor Pornobildern oder Gewaltvideos schützt und dass sich ein Blick auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen tatsächlich lohnt – das sind Inhalte, die nicht früh genug vermittelt werden können.

Ausbildungen sehr gefragt

Da junge Menschen lieber von Gleichaltrigen lernen, bildet die „Landesanstalt für Medien NRW“ seit 2011 Schüler zu Medienscouts aus. Diese sollen nach der „Ausbildung“ ein kompetenter Ansprechpartner für Mitschüler sein und zu heiklen Themen rund um Medien und Soziale Netzwerke beraten. Dieser Ansatz der „Peer-Education“ kommt gut an und ist erwiesenermaßen effizient.

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Das Amt des Medienscouts ist begehrt und der Bedarf groß, denn: „An den Schulen wird viel zu wenig über Medien und Mediennutzung gesprochen“, erzählt Marlene. Außerdem sei es komisch, wenn Lehrer jenseits der 40 etwas über Social Media-Themen erzählen. Marlene ist 15 Jahre alt und besucht die 9. Klasse des Siegener Gymnasiums am Löhrtor.

Neun Schulen aus dem Kreis machen mit

Insgesamt fünf Workshops beinhaltet die Ausbildung, die von Experten der Landesanstalt durchgeführt wird. Die Organisation der Veranstaltungen übernahm die Fachstelle für Suchtprävention des Kreises Siegen-Wittgenstein in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Kinder- und Jugendförderung der Universitätsstadt Siegen. Neun Schulen aus dem Kreisgebiet machen mit.

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Zu verschiedenen Themen werden Vorträge gehalten und Videos gezeigt, aber der Austausch untereinander in Gruppenarbeiten steht im Vordergrund. Lehrer und Betreuer halten sich zurück – die Schüler sind am Zug. Marlene diskutiert in ihrer Gruppe, welche problematischen Inhalte täglich gepostet werden. Andere tauschen sich über Cookies oder die Rechte am eigenen Bild aus.

Die Gruppen werden so eingeteilt, dass möglichst alle Schulen gemischt werden und ein Erfahrungsaustausch stattfindet. Am Ende werden die Ergebnisse der Gruppen präsentiert – mitunter sehr kreativ. Nach der Ausbildung bekommen die Schüler ein Zertifikat.

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