Weidenau. Roboter bauen, programmieren und steuern: Kinder in Weidenau lernen wie es geht. Das Konzept: nicht konsumieren, sondern anwenden.

Viele kleine Mini-Roboter, die auf zwei Rädern umherflitzen, und mithilfe von bunten Tablets ferngesteuert werden: Das klingt nach einem Science-Fiction-Film, ist aber in Wahrheit ein Projekt von Dritt- und Viertklässlern der Jung-Stilling-Schule in Weidenau. Stolz präsentieren die Kinder die flinken Automaten, die sie innerhalb von nur drei Tagen in eifriger Teamarbeit selbst zusammengebaut und programmiert haben.

20 Tonnen schwerer Truck

Sie haben Namen wie „Robbi“, „Pixi“, „King Lori“ oder „MSLE Bot“ und sehen ein bisschen aus wie eine Mischung aus einem Modellauto, einem Fotoapparat und einer Hörspielkassette. Mit einer App, die die Schüler auf Tablets installiert haben, können die Roboter kinderleicht wie mit einer Fernbedienung gesteuert werden. Angeleitet wurden die fleißigen kleinen Techniker bei ihren Projekten von geschulten Medienpädagoginnen (Trainerinnen) der mobilen Digitalwerkstatt.

Das ist Roboter Robbi.
Das ist Roboter Robbi. © Nina Hoffmann

In dem zwölf Meter langen und 20 Tonnen schweren Truck, der seit Beginn des Jahres durch NRW tourt, konnten bis zu 20 fleißige kleine Forscher an einem eigenen Projekt arbeiten, das am Ende Lehrern und Eltern präsentiert wird. Trainerin Ronja Baetz freut sich darüber, wie gut die mobile Digitalwerkstatt an den Schulen ankommt: „Jeder bringt sich mit ein und den Kindern macht es Spaß. Durch diesen Teamgedanken werden sowohl Integration als auch Inklusion gefördert.“ Außerdem werde manchmal das ein oder andere versteckte Talent zutage gefördert.

Auch Schuldezernent André Schmidt freut sich über den Einsatz der mobilen Digitalwerkstatt und erwartet viele neue Impulse für die digitale Schulentwicklung. „Unser langfristiges Ziel ist es, Medienkompetenz aktiv in den Stundenplan zu integrieren“, sagt Schulleiterin Petra Dors. „Kinder sind in Bezug auf Medien heutzutage eher konsumorientiert. Dem wollen wir ganz im Sinne unseres neuen MINT-Konzeptes etwas entgegensetzen, indem wir ihnen einen anwendungsorientierten Umgang nahelegen.“ Es sei wichtig, so Dors, Kindern schon früh die Chancen der Digitalisierung aufzuzeigen und sie gleichzeitig für Risiken der Mediennutzung, wie zum Beispiel Cybermobbing, zu sensibilisieren. Das funktioniere am besten in der Medienpraxis.

Experimente in Kleingruppen

In verschiedenen Arbeitsgemeinschaften lernen die Kinder beispielsweise, wie man am Computer eine PowerPoint-Präsentation erstellt. Zudem wurde die Jung-Stilling-Schule als „Haus der kleinen Forscher“ ausgezeichnet. In einer kleinen Feierveranstaltung in der Sporthalle überreichten Peter Sziburies vom Schulamt Siegen und Rebecca Winkler vom Bildungsbüro Siegen der Schulleiterin das Zertifikat einer MINT-freundlichen Schule.

Im Anschluss hatten die Kinder die Möglichkeit, verschiedene Workshops rund um das Thema MINT zu besuchen und unter pädagogischer Aufsicht kleine Experimente auszuprobieren.

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