Kreuztal. Zehn Jahre gibt es die Willkommensbesuche bereits in Kreuztal. Zum Geburtstag ziehen die Verantwortlichen Resonanz und bieten drei Aktionen an.

„Es macht einfach Spaß. Es ist schön“, sind sich Stadträtin Edelgard Blümel und Norma Röttgers einig. Letztere ist Teamleiterin im Kreuztaler Familienbüro und für die Willkommensbesuche zuständig, mit denen seit einem Jahrzehnt neugeborene Kreuztaler auf der Welt und in der Stadt begrüßt werden. Der runde Geburtstag von „Willkommen im Leben“ wird mit drei bunten Veranstaltungen in der Stadtbücherei gefeiert und ist zugleich Anlass für einen Rückblick sowie eine Bestandsaufnahme. Beides fällt sehr positiv aus.

Seit 2009 wurden 3000 Kinder in Kreuztal willkommen geheißen

Seit dem Start am 1. April 2009 wurden rund 3000 Jungen und Mädchen auf diese Weise sehr persönlich in Kreuztal willkommen geheißen. Dazu bekommen die Eltern etwa sechs bis acht Wochen nach der Geburt ein Terminangebot, das durchschnittlich „von 85 bis 95 Prozent der Angesprochenen“ auch genutzt wird, sagt Norma Röttgers. Zu den Neugeborenen kommen noch zugezogene Kinder bis drei Jahre. Einen Zwang gebe es nicht, betont Edelgard Blümel.

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Die Eltern sollten sich auf keinen Fall unter Druck gesetzt fühlen: „Wir sind auch immer Gast in der Familie und nicht das Jugendamt“. Wer die städtischen Vertreterinnen nicht zu Hause haben wolle, könne auch ins Büro kommen oder sich telefonisch beraten lassen. Die meisten aber freuten sich, ergänzt Norma Röttgers, auch bei wiederholten Besuchen nach weiteren Geburten: „Einige rufen dann selbst an und fragen: Wo bleibt ihr denn?“

Mit 17.000 Euro jährlich fördert der Kreis die Willkommensbesuche

Drei hauptamtliche Kräfte sind im Einsatz, dazu vier Ehrenamtliche, das Angebot ist eine Gemeinschaftsdienstleistung von Familienbüro und DRK-Kinderklinik. Die Kooperation biete zusätzliche Möglichkeiten der Information und der Netzwerkbildung für die Eltern, sagt Norma Röttgers. Zugleich werde dadurch der Zugang in die Familien erleichtert, wenn etwa später einmal Probleme aufträten, stimmen Geschäftsführerin Stefanie Wied und Pressesprecherin Bettina Kowatsch im Namen der Siegener Klinik zu.

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Je niederschwelliger und persönlicher der Kontakt, desto einfacher sei es, Vertrauen zu den Menschen aufzubauen. Die Kreisjugendhilfe habe 2013 ein ähnliches Angebot entwickelt und dabei das Kreuztaler Modell ausdrücklich gelobt, freut sich Edelgard Blümel und auch darüber, dass sich danach in der Stadt nichts geändert hat. Die Arbeit gehe unverändert weiter und werde vom Kreis mit 17.000 Euro jährlich gefördert.

Begrüßungsinfos gibt es auf mehreren Sprachen

Was sich verändert hat, ist der Umfang der Willkommensgeschenke und der Angebote für die Eltern. Seit beispielsweise die Versorgung mit Hebammen problematischer geworden sei, würden etwa „Breikochkurse“ veranstaltet, die entsprechende Wissenslücken abdeckten. Je nach Wunsch der Eltern kommt eine Person, manchmal auch zwei. In diesem Fall wird dann die Hauptamtliche durch eine Ehrenamtlerin unterstützt. Manchmal wird auch noch eine Dolmetscherin mitgenommen, wenn die Eltern weder Deutsch noch Englisch sprechen. Auch die Begrüßungsinfos lägen inzwischen in mehreren Sprachen vor.

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Drei Aktionen anlässlich des 10. Geburtstages

Damit alle ein bisschen vom 10. Geburtstag spüren, hat das Familienbüro, „drei Leckerbissen aus dem Bereich der Kinderkultur zusammengestellt, zu denen wir die Kinder und Eltern herzlich einladen“. Die erste Veranstaltung am Donnerstag war direkt ausverkauft. Auch für die geplante zweite Auflage mit dem Liedermacher Fredrik Vahle im Januar seien schon wieder 50 Karten vergeben. Obwohl der genaue Termin noch nicht einmal fest sei, sagt Edelgard Blümel.

Paket enthält Gutschein in Höhe von 50 Euro

In dem Begrüßungspaket ist etwa ein Gutschein im Wert von 50 Euro enthalten, der bei teilnehmenden Kreuztaler Einzelhändlern eingelöst werden kann.

Mehr Informationen über das Angebot finden Interessierte unter kreuztal-familie.de/willkommen-im-leben/das-begruessungspaket.

Für den Auftritt von Oliver Stelter am Dienstag, 5. November, und das Figurentheater Neumond mit „Antonio und Pino“ am Freitag, 15. November, gebe es noch Restkarten. Für die Kinder ist der Eintritt übrigens umsonst, die „Großen“ bezahlen zwei Euro.