Siegen-Wittgenstein. Die Siegerländer Wirtschaft verspricht sich in Sachen Großraum- und Schwertransporte eine deutliche Verbesserung durch digitale Innovationen.

Ein digitaler, tagesaktueller Straßenzustandsatlas, Digital-Assistent im Führerhaus: Die Unternehmen in der Region nehmen erfreut zur Kenntnis, dass das Bundesverkehrsministerium zwei intelligente digitale Assistenzsysteme für Schwertransporte als Bedarfe in sein Innovationsprogramm Logistik 2030 aufgenommen hat.

„Konkret geht es um zwei intelligente digitale Assistenzsysteme, mit denen Planung und Durchführung der für unseren Wirtschaftsraum so wichtigen Großraum- und Schwertransporte deutlich vereinfacht werden können“, so der Vorsitzende des Industrie- und Verkehrsausschusses der IHK, Walter Viegener.

Schwerpunkte: Digitalisierung und Klimaschutz

Dies sei am wirksamsten, wenn die Instrumente bundesweit eingesetzt werden. Das Innovationsprogramm Logistik 2030 des Bundesverkehrsministeriums beschreibt in zehn Handlungsfeldern Ziele und Umsetzungsvorschläge für die Gestaltung der Zukunft des Güterverkehrs und der Logistik. Schwerpunkte sind Digitalisierung und Klimaschutz.

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Probleme bei Schwertransporten sind etwa ein aufwendiges Genehmigungsverfahren, lange Bearbeitungszeiten, Umwege bei genehmigten Strecken wegen nicht ausreichend tragfähiger Straßen und Brücken sowie veränderte Rechtsgrundlagen mit viel Bürokratie.

Behördendaten werden ins System eingespeist

Die Innovationen: Spezialfahrzeuge scannen das Straßennetz, das exakt vermessen wird und genaue Streckenprofile ermöglicht. Sämtliche zugänglichen Behördendaten wie Baustellen oder Umleitungen werden berücksichtigt. Die Eingabe von Anträgen wird stark vereinfacht. Durch automatisierte Vorprüfung einer Strecke steigt die behördliche Genehmigungswahrscheinlichkeit.

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„Das ist genau das, was wir brauchen: Ich will möglichst sofort wissen, woher ein Transport fahren kann und nicht nach acht Wochen erfahren, dass eine Route wegen einer Baustelle nicht genehmigt wurde“, sagt Rainer Dango, Geschäftsführer des Siegener Maschinenbauers Dango & Dienenthal.

Digitaler Assistent im Führerhaus

Eine weitere technische Neuerung könnte die eigentliche Durchführung der Schwertransporte erleichtern. Bislang müssen Großraum- und Schwertransporte verbindlich einen Beifahrer haben. IHK-Geschäftsführer Hans-Peter Langer: „Durch den Einsatz eines digitalen Assistenten im Führerhaus, der visuell und akustisch standortbezogene Genehmigungsauflagen an den Fahrer weitergibt, könnte die zwingende Vorgabe entfallen.“

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Speditionen, die ohnehin händeringend Berufskraftfahrer suchen, könne das personell entlasten. Die digitale Begleitung könnte auch zu mehr Verkehrssicherheit beitragen.

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