Der Schock sitzt in Alchen nach der Explosion beim Backesfest tief. Auch den Einsatzkräften geht die Katastrophe sehr nahe.

Auch für die Feuerwehrleute, die zweifellos einiges gewohnt sind, ist die Katastrophe von Alchen „kein alltäglicher Einsatz“, betont Einsatzleiter Maik Rother. „Viele der Kameraden, die direkt erste Hilfe geleistet haben, werden sicherlich das ein oder andere mitnehmen.“ Er ist froh, dass das PSU-Team des Kreises – die psychologisch-soziale Unterstützung – vor Ort war, um die Kollegen zu betreuen. „Das Team hat sehr gute Arbeit geleistet.“ Bei einer Explosion während des Backesfestes wurden 14 Menschen verletzt, sechs davon schwerstens. Wieso es zu der Verpuffung kam, ist noch unklar.

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Freudenbergs Bürgermeisterin Nicole Reschke, die nach der Explosion umgehend benachrichtigt wurde und sofort nach Alchen kam, hat mit vielen Menschen geredet, wie sie sagt. „Da haben sich dramatische Szenen abgespielt. Menschen standen in Flammen“, hat sie von den Zeuginnen und Zeugen des Vorfalls gehört. „Die Bilder, die die Menschen hier sehen mussten, waren ganz schrecklich.“

Der Schreck sitzt tief

Viele der Helfer, die als erste aktiv wurden, kommen aus dem Dorf; sie kannten die Opfer, sagt Nicole Reschke. Ihr selbst sei es wichtig gewesen, „vorbeizukommen, mit den Menschen zu sprechen, einfach für sie da zu sein“ – und das auf persönlicher Ebene und weit über die selbstverständlich notwendigen Lagebesprechungen hinaus.

Vor Ort waren etwa 60 Einsatzkräfte aktiv, sagt Maik Rother, die Feuerwehren aus Alchen, Oberholzklau, Bühl, Heuslingen und Freudenberg, später noch zur Unterstützung die Einheit Alchetal der Feuerwehr Siegen. Hinzu kamen die fünf Hubschrauber und zehn Rettungswagen. Nun wird es nicht nur dauern, die Gründe zu ermitteln, wie es zu der verheerenden Explosion kommen konnte; sondern auch, bis das Dorf den Schock über das Unglück verkraftet hat, das ein fröhliches Fest so schrecklich enden ließ.

Die Kreisleitstelle Siegen-Wittgenstein hat am Sonntagabend eine Nummer ausgegeben, unter der sich Angehörige mit Gesprächsbedarf melden können: 0271/57077.

Update, Montag 11.13 Uhr: Eine 67-Jährige Frau ist laut Informationen der Polizei an ihren Verletzungen gestorben. Eine weitere Frau sei in kritischem Zustand, die vier anderen Schwerstverletzte seien stabil.

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