Netphen. Im Herbst 2020 soll das eine Million Euro teure Vorhaben fertig gestellt sein. Die Stadt hat aber noch mehr vor.
Die Stadt geht ihre nächsten großen Baustellen an. Jetzt ist der westliche Bereich des Freizeitparks dran. Rund eine Million Euro investiert die Stadt in den neuen Bewegungspark.
Als der Freizeitpark mit dem Eisstadion Ende der 1970er Jahre gebaut wurde, waren hier Tennisplätze. Die Karrees sind noch erkennbar, die Lichtmasten sind stehen geblieben, als die späteren Betreiber darüber die asphaltierte Piste für eine Kartbahn gelegt haben. Über alles ist längst Gras gewachsen, auf und zwischen zur Begrenzung aufgestapelten Reifen wächst hier und da auch ein Bäumchen. Den ersten Teil des Baufelds haben Bagger jetzt bereits geräumt.
Der Bewegungspark
Hier, zwischen Eishalle, Trampolinhalle und Obernaubach, entstehen zunächst Anlagen für Calisthenics („Street Workout“) und für Parkour-Kletterer. Im weiteren Verlauf Richtung Reitgelände werden an den neu angelegten Wegen eine Grillhütte, eine Skateranlage, eine Boulebahn, eine Spielwiese, ein Naturspielplatz sowie Spielfelder für Soccer und Streetball geschaffen. „Das wird nach und nach gebaut“, sagt Baudezernent Erwin Rahrbach. Im Herbst 2020 könnte die Eröffnung stattfinden.
Alles unter einem Dach
Im vorigen Jahr hat die Stadt die Regie auch über den bisher privat geführten Teil des Freizeitparks übernommen und darin, neben den weiter betriebenen Soccerfeldern und dem neu gestalteten Fitnessstudio, eine Trampolinhalle eingerichtet.
Unter der Marke „N-Flow“ werden diese Einrichtungen gemeinsam mit Freizeitbad, Physio-Aktiv-Studio und Sauna von der städtischen Freizeitpark Obernautal GmbH (FON) geführt. Erträge der Trampolinhalle sollen einen Teil des Bad-Defizits abdecken.
In dem neuen Park soll es nicht nur sportlich zugehen – die Anlage soll auch zum Verweilen einladen und Begegnungen von Jungen und Alten, Einheimischen und Fremden ermöglichen. Gefördert wird das Vorhaben aus dem „Investitionspakt soziale Integration im Quartier“, 90 Prozent beträgt der Bundes- und Landeszuschuss zu den Kosten. Aus demselben Programm hat die Stadt auch Mittel für den Neubau der Eishalle und für den Bahndamm-Weg „Sieg verbindet“ an der Mühle vorbei bis in die Siegauen hinein beantragt. Die Eishalle wurde abgelehnt, der Zuschuss für Dreis-Tiefenbach wurde kürzlich bewilligt.
Die Eishalle
Die Eishalle? Der Rat hat sich noch bis Mitte nächsten Jahres Zeit gegeben. Wenn es bis dahin keine Zusage für Fördermittel gibt, wird der längst stillgelegte Bau mit dem brüchigen Zeltdach abgerissen. „Die Bodenplatte lassen wir drin“, sagt Baudezernent Rahrbach. Denn noch gibt es keine Festlegung, welche „andere Freizeitnutzung“ an dieser Stelle geplant werden soll. Zuletzt hatte die Stadt das mittlerweile auf 7,11 Millionen Euro geschätzte Eishallen-Projekt unter dem Titel „Multifunktionale Freizeit- und Erlebnishalle“ geführt.
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Die Stadthalle
Dass sich dahinter ein möglicher Ersatz für die Georg-Heimann-Halle verbergen könnte, wurde hier und da angenommen – ist aber tatsächlich keine Option mehr. Denn eine solche Nutzung würde an diesem Standort nicht weniger konfliktreich wie die früheren Eisdiscos. Und nicht umsonst wären die Anwohner der jetzigen Heimann-Halle an der Jahnstraße froh über eine Nachbarschaft, die weniger Parkplätze braucht und weniger Lärm macht.
Dieser Wunsch könnte nun auch ohne einen Neubau im Freizeitpark in Erfüllung gehen. Eine neue Stadthalle, so die Überlegungen im Rathaus, würde in das Gewerbegebiet auf der Braas passen. Wenn eines der beiden Übergangsheime abgerissen würde, reichte die Fläche für eine Veranstaltungshalle samt Parkplatz aus – verkehrsgünstig direkt an der Umgehungsstraße und ohne andere Wohnhäuser in der Nähe. Frei ist das Gelände auch deshalb, weil die Stadt es – zum Schutz des Einkaufszentrums – nicht für die Ansiedlung eines Discountmarkts freigeben wollte. Die Entscheidung ist bald fällig, weil Sanierungsmaßnahmen in der Heimann-Halle anstehen. Die wären, so eine grobe Schätzung, für die Stadt genau so teuer wie der Eigenanteil für eine neue Stadthalle, wenn das Land dafür Städtebauförderungsmittel bereitstellt. Die müssten allerdings erst einmal beantragt werden.
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