Siegen-Wittgenstein. Inzwischen sind um die 150 Sirenen im Kreis Siegen-Wittgenstein „digital ertüchtigt“. In zwei Städten werden sie auch bei Feueralarm eingesetzt.

Um 10 Uhr ist am heutigen Donnerstag überall in NRW Sirenenalarm – in Siegen-Wittgenstein wird es am zweiten landesweiten Warntag sogar etwas lauter sein als 2018. Denn die Städte und Gemeinden im Kreisgebiet machen ihre Sirenen nach und nach wieder flott. Um die 150 sind es derzeit im Kreisgebiet, schätzt Thomas Tremmel, Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz in der Kreisverwaltung – um die 200 werden es in der letzten Ausbaustufe sein.

Die Sirenen wurden wiederentdeckt, als sie eigentlich fast schon vergessen waren: Der „kalte Krieg“ ist vorbei, die Feuerwehrleute werden über ihre digitalen Empfänger informiert. Aber wie kommen Kommunen und Kreis am besten ihrer Pflicht nach, die Bevölkerung in Gefahrensituationen zu warnen? Ideen, dazu Rauchmelder auszulösen, Autos hupen oder Laternen flackern flackern und blinken zu lassen, hätten sich „als nicht so effizient“ erwiesen, erinnert Amtsleiter Tremmel. Zumal viele Sirenen ja noch da waren – sie mussten nur „digital ertüchtigt“ werden, damit sie von der Kreisleitstelle ausgelöst werden können.

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Der Heulton heute will, wie Thomas Tremmel es formuliert, „einen Weckeffekt erzeugen“: Es besteht eine Gefahr, über die man sich in Radion, Fernsehen, Internet oder über die Warn-App informieren soll.

In Netphen und Siegen auch Feueralarm

In Netphen und Teilen von Siegen wird die Sirene mit dem zwei mal unterbrochenen Dauerton auch bei Feueralarm wieder ausgelöst. Allerdings nicht mehr, um die Feuerwehrleute in die Spritzenhäuser zu rufen. „Wir wollen erreichen, dass die Nachbarn aus den Fenstern schauen“, sagt Tremmel – und, wenn sie können, Hilfe leisten. „Selbsthilfefähigkeiten stärken“ ist ein Ziel

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Sirenenalarm- Das bedeuten die einzelnen Warnsignale

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    Eine hundertprozentige Abdeckung der bewohnten Lagen können die Sirenen auch in Zukunft nicht leisten. Dazu legen Wisent-Wildnis und Rothaarsteig zu weit ab, und auch das Forsthaus Hohenroth kann weder von Lützel noch von Brauersdorf aus beschallt werden. Einige Kommunen setzen zusätzlich auf mobile Sirenen, die auf Fahrzeuge montiert und dorthin gebracht werden, wo sie gerade gebraucht werden. Dass das dann nicht unbedingt der Löschzug macht, der selbst zum Einsatz muss, versteht sich. Gebildet werden sollen dafür überörtliche Einheiten mit Fahrzeugen mehrerer Nachbarkommunen. „Wir entwickeln dafür gerade ein Konzept“, berichtet Thomas Tremmel.

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