Hilchenbach. Am Bahnhof in Hilchenbach brutzelt es: Die Dörrenbergs haben aus einem Bahnwaggon das Schnellrestaurant „Ersteklasse Burger“ geschaffen.
In den USA gibt es sie schon seit Jahrzehnten, in Deutschland sind sie seit einigen Jahren im Trend: Burger-Trucks. Wagen, die das beliebte amerikanische Fast Food auf der Straße verkaufen. Sie sind inzwischen fester Bestandteil der Esskultur – auch in kleinen Städten. In Hilchenbach hingegen hat man seinen eigenen Trend kreiert: Seit fast einem Jahr steht auf einem alten Gleis nahe des Bahnhofs ein Burger-Waggon. Die Gastronomen Nina (36) und Stefan Dörrenberg (42) haben aus einem alten Eisenbahnwagen der Deutschen Bahn das Restaurant „Ersteklasse Burger“ geschaffen. Und das hat Kultcharakter.
„Der Waggon diente 30 Jahre als Bauwagen und im Jahr 2002 wurde er auf einem Gleis vor dem Hilchenbacher Bahnhof einfach abgestellt“, erzählt Stefan Dörrenberg. Zuletzt war dort eine Kneipe drin. „Meine Frau und ich dachten: Da muss man mehr rausholen können.“ Das Paar betreibt die Hilchenbacher Gaststätte Pampeses seit sechs Jahren (siehe unten). Weil dort die Burger so gut angenommen wurden, kam den Dörrenbergs die Idee eines eigenen kleinen Burger-Restaurants. „Wir wollten für das junge Hilchenbacher Publikum etwas machen. Das Angebot ist hier ja überschaubar“, sagt Stefan Dörrenberg.
Kein typisches Fast Food
Zwar ist der Burger-Waggon natürlich nicht mobil und kann nicht zu Festivals oder Wochenmärkten rollen. Das Konzept ähnelt aber dem eines Food-Trucks: Im Ersteklasse Burger setzen die Dörrenbergs auf regionales, nachhaltiges und qualitativ hochwertiges Essen. Vom typischen Fast-Food-Image wollen sie sich klar distanzieren.
„Unsere Burger-Patties sind aus Bio-Rindfleisch, die Brötchen lassen wir nach eigener Rezeptur von der Bäckerei Hafer herstellen. Wir machen alles frisch, wählen nur die besten Zutaten aus und verwenden kein Plastik“, erklärt Stefan Dörrenberg.
Dass das Ersteklasse Burger ein kultiger Laden ist, sieht man auch an der Speisekarte: Die Burger tragen Namen wie Waffenschmied, Zweikäsehoch oder Scharfer Heinrich. Am beliebtesten ist der Burgritter, verrät die auszubildende Köchin Natalie. Der kommt mit fruchtiger Tomatenmarmelade, Salat, eingelegter Gurke, Käse, Bacon-Chip, Zwiebelringen und rauchiger Soße.
Zudem gibt es zwei Hähnchenburger (Lustige Henne, Die Gräfin) und zwei vegetarische Kreationen (Bockige Ziege, Naturbursche).
Alle Burger kosten zwischen 9,40 Euro und 9,90 Euro. Currywurst (4,40), Salate (ab 7,50), Chicken Nuggets (5,40) und verschiedene Pommesvarianten (ab 2,50) runden die Karte ab. „Wir mussten leider schon einige Diskussionen wegen der Preise führen“, räumt Stefan Dörrenberg ein. „Aber für richtig gute Qualität muss man eben zwei, drei Euro mehr zahlen.“
1970er-Flair
Wer im Waggon einen der 15 Sitzplätze ergattern kann, genießt das Flair eines amerikanischen 1970er--Diners. Inklusive Sitzbänken mit rotem Leder. Im Biergarten können rund 50 Gäste Platz nehmen. „Wir haben viele Fahrrad- und Motorradfahrer als Kunden. Am Wochenende wird es drinnen und draußen richtig voll“, sagt Natalie. Nach der Lehre will sie fest als Köchin im Ersteklasse anfangen. „Es macht total Spaß hier zu arbeiten“, grinst sie. „Der Burger-Waggon ist einfach cool.“
Service
Adresse: Friedrich-Ebert-Straße 1, 57271 Hilchenbach; Kontakt:
02733/1241985, kontakt@ersteklasse-burger.de, www.ersteklasse-burger.de
Öffnungszeiten: Mo. 12 - 14 und 17.30 - 21.30 Uhr, Di./Mi. Ruhetag, Do. 12 - 14 und 17.30 - 21.30 Uhr, Fr. 17.30 - 21.30, Sa. 14 bis 21.30, So. 12 - 21.
Sonstiges: Kinderfreundlich, Biergarten, WLAN, kostenlose Parkplätze.