Siegen. 15 Jungen und Mädchen helfen während der Tierwoche „Kids“ freiwillig im Siegener Tierheim mit. Ein Spaß für Kinder und Bewohner.
Sich eine Woche lang um die Lieblingstiere kümmern – sie füttern, streicheln und putzen, mit ihnen spielen, Gassi gehen und schmusen: Diese Gelegenheit bekommen 15 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren im Tierheim Siegen. In der Tierwoche „Kids“, einem Ferienspaßprogramm für Grundschüler, lernen die jungen Teilnehmer, wie man in einem Tierheim arbeitet, was zur Pflege von Hund, Katze, Kaninchen und Co. dazugehört und wie man seine Vierbeiner oder gefiederten Freunde am besten beschäftigen kann.
30 Grad am Morgen
In der Tierwoche wird der Fokus jeden Tag auf ein anderes Haustier gelegt. Am Mittwoch stehen die Kleintiere im Zentrum der Aufmerksamkeit. Und es wird heiß: um zehn Uhr morgens herrschen auf dem Tierheim-Gelände bereits 30 Grad.
Die Kinder kehren gerade von einem Spaziergang mit den Hunden Pinocchio, Fee, Frida und Baron zurück. Sie haben im Wald grüne Äste und Zweige gesammelt, aus denen später Blätterhütten für die Kaninchen und Meerschweinchen gebaut werden sollen.
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Neidisch auf die Schildkröten
„Normalerweise gibt es morgens immer erst ein Gruppenspiel, und dann dürfen die Kinder mit den Hunden Gassi gehen“, sagt Andrea Hellmann, Mitarbeiterin im Tierheim Siegen. „Heute ist es dafür aber zu heiß. Deshalb mussten wir den Spaziergang vorverlegen.“
Vor allem für Tiere sei die Hitze eine große Belastung. Und auch den Kindern ist warm. Als sie am Schildkrötenteich vorbeigehen, schwärmt Teilnehmerin Mina (9): „Die Schildkröten haben es gut. Die können sich die ganze Zeit im Wasser abkühlen.“
Spielzeug für Kaninchen und Vögel
Doch die Hitze hindert die Kinder nicht daran, eifrig Blätterzelte und Futterbäume für die kleinen Nager zu bauen. Für die Zelte werden längere dünne Äste und Zweige am Ende zusammengebunden, und für die Bäume werden Löcher in dickere Äste gebohrt, durch die die Kinder Mohrrüben stecken.
Angeleitet werden sie von Andrea Hellmann und der ehrenamtlichen Helferin Jasmin Bügler. Auch die 13-jährige Lara aus der Tierheim-Jugendgruppe hat sich bereit erklärt, die jüngeren Kids bei der Arbeit zu unterstützen.
Die fleißigen Tierfreunde haben sichtlich Spaß daran, den Kaninchen und Meerschweinchen eine Freude zu machen – auch wenn die Meerschweinchenhütte nach nur wenigen Minuten von den hungrigen Nagern niedergerissen wird.
Erdbeerspieße für die Vögel
Auch die Papageien und Sittiche dürfen bei dem Spaß nicht zu kurz kommen: Für die gefiederten Freunde bereiten die Kinder Erdbeerspieße vor, die sie in Blumentöpfe stecken.
Mehr Ferienprogramm
Jeder Tag der Woche stand unter einem anderen Motto: Hundetag, Katzentag, Bauernhoftiere, Waldtiere, Kleintiere.
Im kommenden Monat steht im Tierheim Siegen eine Hundewoche auf dem Programm. Vom 5. bis 9. August können sich 10- bis 14-Jährige mit den Vierbeinern beschäftigen.
Info und Anmeldung über tierheim-siegen.de
„Am beliebtesten sind immer Aktionen, bei denen die Kinder die Tiere auch anfassen können“, sagt Andrea Hellmann. „Für die Kinder ist es zum Beispiel immer das Größte, unsere Schweine zu streicheln.“ Doch nicht alle Kleintiere im Innengehege lassen sich gerne anfassen. Manche weichen scheu zurück.
Vierbeiner zum Anfassen
Deshalb ist an diesem Tag ein tierischer Gast zu Besuch, der die Streicheleinheiten der Kinder sichtlich genießt: Häsin „Pepsi“. Begeistert füttern die Kinder das zutrauliche Langohr mit Mohrrüben. Doch Kaninchen sind bekanntlich keine Kuscheltiere und müssen wie jedes andere Haustier regelmäßig gefüttert und gesäubert werden.
Kinder, die selbst Kaninchen besitzen, wissen, was die Nager mögen. Aufgezählt werden unter anderem Äpfel, Erdbeeren, Kohlrabi, Salat, Sellerie und Pastinaken. Und ganz wichtig: Heu. Andrea Hellmann betont im Sitzkreis: „Heu ist besonders wichtig und das Erste, das man Kaninchen zu fressen geben sollte.“
Am Mittag bekommen die Kinder noch eine spontane Dusche mit dem Gartenschlauch. Denn eine Abkühlung ist bei Höchsttemperaturen auch genau das Richtige für so fleißige Helfer.
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