Siegen. Immer wieder ist „Der III. Weg“ am Kölner Tor in Siegen präsent – auch beim CSD am Samstag. Dagegen steht ein breites gesellschaftliches Bündnis.

Der SPD-Stadtverband Siegen hat für den CSD am Samstag, 27. Juli, einen Infostand in direkter Nachbarschaft zur rechtsextremen Splitterpartei „Der dritte Weg“. Angemeldet haben das die Sozialdemokraten schon vor einiger Zeit – vor den Neonazis, die zum wiederholten Male eine „Gegendemo“, flankiert von entsprechenden Hetzereien, zum Christopher Street Day in der Innenstadt angemeldet (wir berichteten) haben.

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Auch abseits des CSD ist die extremistische Kleinstpartei immer mal wieder mit einem Stand am Kölner Tor präsent, beispielsweise Mittwochsabends, wenn auf dem Schlossplatz „MittwochSin“ steigt und entsprechend viel Publikum an der Stelle vorbeikommt. „Wir möchten diesen Leuten die Fläche nicht überlassen“, sagt Adhemar Molzberger, Vorsitzender des Stadtverbands.

Siegener Bündnis für Demokratie mit vielen Ständen

Schon vor einiger Zeit habe es Überlegungen zum SPD-Infostand gegeben, eben weil erwartbar war, dass die Rechtsextremen auch den CSD 2019 wieder für ihre Propaganda nutzen und ihren Stand an der Route des CSD-Demonstrationszugs aufbauen würden. Verhindern könne man das nicht, sagt Molzberger – aber wie viele andere Mitglieder des Siegener Bündnisses für Demokratie hat die Siegener SPD einen Infostand angemeldet.

Der Stadtverband bittet die Parteimitglieder darum, die Mitarbeiter am SPD-Infostand zu unterstützen, damit sich die geneigte Öffentlichkeit an ihrem Stand am Kölner Tor auch angemessen informieren kann.

AStA ruft dazu auf, Fenster bunt zu schmücken

Dazu schreibt die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) bei Facebook: „Wir wollten die Räume eng machen. Das hat sich nicht nur im Fußball bewährt. Zeigt Euch solidarisch mit dem CSD Siegen. Besucht die Stände, beteiligt Euch an der Demonstration und feiert nachher ordentlich mit allen zusammen auf den Scheinerplatz ab!“

Auch das Siegener Bündnis für Demokratie als Zusammenschluss von Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, zivilgesellschaftlichen Vereinen und Verbänden möchte deutlich machen, dass Siegen eine weltoffene, vielfältige und tolerante Stadt ist; die Mitgliedsorganisationen werden sich am Samstag in der Innenstadt und entlang der Demonstrationsstrecke mit dem CSD solidarisch erklären und „den Rechtsradikalen entgegenstellen“, wie das Bündnis ankündigt.

Oberhand über Hetze und Ausgrenzung behalten

Neben der SPD (Kölner Tor) und dem VVN-BdA (Engel-Apotheke) werden die Siegener Grünen an der Brüder-Busch-Straße/Oberstadtbrücke sowie der AStA der Universität Siegen bei Tabak Gieseler Präsenz zeigen.

Der AStA der Universität Siegen bittet neben der Teilnahme an Demonstration und Regenbogenfest darum, Fenster bunt zu schmücken, um ein Zeichen für Toleranz zu setzen. „Frieden, Freiheit und Toleranz werden in Siegen stets die Oberhand über Hetze und Ausgrenzung behalten. Rechtsextremen wollen wir keine Chance geben!“ sagt Christopher Weingart, stellvertretender AStA-Vorsitzender.

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