Siegen. Die Gegner des in der Numbach geplanten Timberjacks-Steakhouses wollen dem Siegener Rat erneut Unterschriften gegen das Projekt vorlegen.
Gegen die Ansiedlung eines Timberjacks-Restaurants in der Numbach wollen Anwohnerinnen und Anwohner vor der heutigen Ratssitzung (Dienstag, 16 Uhr, Rathaus Geisweid) Listen mit rund 250 weiteren Unterschriften abgeben. „Diese Unterschriften müssen der bereits ausgehändigten Liste mit über 500 Unterschriften hinzugezählt werden“, heißt es in der Ankündigung. „Damit kommen wir aktuell auf über 750 Bürger, die das Projekt ablehnen und ihren Protest offen kundtun.“ Weitere Unterschriftenlisten seien noch im Umlauf.
Bürgerantrag schon im Februar abgelehnt
„Wir hoffen auf ein Einlenken aller Parteien im Sinne der Bürger und der Attraktivität der Stadt Siegen“, schreibt die Vertreterin der Anwohner weiter. Das Projekt stößt seit Bekanntwerden auf Protest vornehmlich aus den angrenzenden Bereichen. Der Rat der Stadt hatte im November vergangenen Jahres den Verkauf des Grundstücks an den Steakhouse-Betreiber beschlossen, der Haupt- und Finanzausschuss einen Bürgerantrag gegen den Verkauf im Februar mit 13 zu vier Stimmen abgelehnt.
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Die Gegnerinnen und Gegner des Vorhabens wiederholen in der Ankündigung der Unterschriftenübergabe ihre Argumente. „Es existiert bereits ein verkehrstechnisches Nadelöhr in der Freudenberger Straße mit einer sehr hohen Verkehrsdichte und häufigen Staus“, ist in der Mitteilung angeführt, „da mit dem Café del Sol bereits ein ähnliches Systemangebot an dem Standort existiert.“ Insgesamt werde „die Naherholung an der ,grünen Lunge Alche’ … noch weiter belastet und die Grenze des Erträglichen für die Anwohner überschritten“.
Investor muss Verkehrsgutachten vorlegen
Zudem befürchten die Kritiker „eine monotone Systemgastronomielandschaft, die das Aufkeimen einer lokalen Diversität an Angeboten erschwert“. Das Konzept eines Steakhouses nach amerikanischem Vorbild passe „nicht wirklich in unsere Stadt“.
Die Verwaltung hatte bereits im Februar betont, dass der Investor ein Verkehrsgutachten einreichen müsse, um die Funktionsfähigkeit der Verkehrsführung im Zusammenhang mit seinem Projekt zu belegen. Seitens der Politik war darauf hingewiesen worden, dass sich trotz jahrelanger Bemühungen zur Vermarktung des Grundsstücks in der Numbach zuvor kein Investor dafür gefunden habe – obwohl es mehrfach Ideen, etwa zur Errichtung einer Soccerhalle, gegeben hatte. Die Gegenargumente seien darüber hinaus bereits bei der Entscheidung des Rats im November 2018 bekannt gewesen.
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