Hilchenbach. Heidemarie Kring schreibt als „Marie Haberland“ heitere Gedichte und Kurzgeschichten. Angefangen hat alles in der Celenus Klinik in Hilchenbach.

Alles fing mit Lesungen in der Celenus Klinik für Neurologie in Hilchenbach an: Heidemarie Kring las Texte anderer Autoren, irgendwann trug sie dann ihre erste eigene Geschichte vor. „Ich habe nicht gesagt, dass sie von mir stammt“, sagt sie. Die Patienten und Gäste der Celenus Klinik wollten mehr davon hören. Davon ermutigt nahm alles seinen Lauf: 2017 veröffentlichte Heidemarie Kring unter ihrem Pseudonym „Marie Haberland“ ihr erstes Buch „Sommertage sind nicht immer“. Ihr neuestes Werk „Katzenminze & Co.“ ist erst kürzlich erschienen und versammelt heitere, nachdenkliche und fantasievolle Kurzgeschichten.

Lesungen

„In der Celenus Klinik lese ich mittlerweile nur noch meine Geschichten, und das fast jeden Monat“, sagt Heidemarie Kring. Bei ihren Lesungen versucht sie, das Publikum einzubeziehen: Sie möchte ihre Texte nicht einfach nur vortragen, sondern auch mit dem Publikum diskutieren. „Wenn sich dann ein Gespräch aufbaut, ist das immer das Schönste.“ Heidemarie Kring hat eine persönliche Bindung zur Celenus Klinik in Hilchenbach: Vor ihrer Rente arbeitete sie dort an der Rezeption und in der Patientenbegleitung. Sie freut sich, wenn sie alte Bekannte trifft und neue Leute bei ihren Lesungen begrüßen kann. „Wer möchte, dem schreibe ich auch eine Widmung ins Buch.“

Inspiration

„Manche Erzählungen sind reine Fantasie, andere aber auch Erinnerungen“, sagt Heidemarie Kring über „Katzenminze & Co.“. Sie schreibt über das, was ihr „gerade so in den Sinn kommt“. Manchmal ist das auch mit schlaflosen Nächten vor dem Laptop verbunden, in denen sie spontane Ideen schnell festhalten muss. Zumeist lässt sie sich durch Beobachtungen inspirieren: „Ich bin ein visueller und kein auditiver Mensch.“ Als sie zum Beispiel Katzenminze vor dem Haus ihrer Tochter entdeckte, kam sie auf die Idee, eine Kurzgeschichte darüber zu schreiben („‚Katzenminze‘ oder ‚Wie kam das Klo aufs Dach‘“). „Manche Lebenssituationen fallen mir aber auch einfach ein“, sagt die Schriftstellerin.

Geschichten

Kurzweilige Literatur, die mal zum Schmunzeln, mal zum Nachsinnen anregt, ist so entstanden. In „Katzenminze & Co.“ unterhalten sich in der Kurzgeschichte „Der Geheimrat und Herr Brockhaus“ Bücher miteinander: „Gestatten, Goethe“, sagte der Geheimrat und neigte sich ein wenig zur Seite. „Brockhaus“, kam es dann zurück. „Eingebildeter Fatzke“, dachte der Geheimrat. „Nur weil er sich ein paar Dinge von mir einverleibt hat, braucht er nicht so arrogant zu tun“, und rückte ein klein wenig von ihm ab.“ In „Alles palletti“ wird das Leben genossen, in „Tanz der Wellen“ zeigt sich Heidemarie Krings Beobachtungsgabe und in „Die Linken und die Rechten“ wird der Leser thematisch überrascht. Die 20 Kurzgeschichten werden nur von bunten „Klecksbildern“ unterbrochen, die Heidemarie Kring selbst hergestellt hat. „Es sind so viele tolle Bilder entstanden, dass es mir am Ende schwer fiel, mich zwischen ihnen zu entscheiden“, sagt Heidemarie Kring lachend.