Krombach/Littfeld. Weil Ulmen stehen bleiben sollen, reicht der Platz nicht für abgetrennte Radwege an der B 517, Im Mai 2020 wird mit dem Straßenausbau begonnen.
Die nächste Baustelle kommt auch: Außer Eichen und Ferndorf ist im nächsten Jahr auch die genau 522 Meter lange freie Strecke zwischen Krombach und Littfeld an der Reihe. Begonnen werden soll mit der 1,6 Millionen Euro teuren Maßnahme im Mai – bis in den Herbst hinein werden Autofahrer sich auf eine einspurige Verkehrsführung mit Wartezeiten vor Baustellenampeln einrichten müssen.
In diesem Jahr wird nicht nur geplant. Grunderwerb steht noch an, außerdem ein Gebäudeabriss. Denn der neue Knotenpunkt Lohmühle/Auf dem Heidfeld, über den das neue Gewerbegebiet erschlossen wird, bekommt einen „kleinen“ Kreisverkehr – das ist mehr als der Minikreisel in Krombach, sondern eine Anlage mit 30 Metern Durchmesser und einer erhöhten, bepflanzten und nicht überfahrbaren Mittelinsel.
Eine Stützmauer wird erneuert, die Bushaltestellen Gerlinger Walzwerk werden ausgebaut, zumindest in Fahrtrichtung Krombach barrierefrei, und Regenwasser wird in einem einen Bauwerk gereinigt. Ausgebaut wird im vorhandenen Querschnitt: Es bleibt bei zwei 3,50 Meter breiten Fahrbahnen und einem Gehweg von 2,50 Metern. „Die Bäume bleiben alle erhalten“, betonte Projektleiterin Judith Strehlow vom Landesbetrieb Straßenbau bei der Vorstellung des Plans im Infrastrukturausschuss.
Das Vorhaben hat eine Vorgeschichte: 2014/15 stand die Erneuerung des Fahrbahn-Oberbaus schon einmal an. 2016 wurde ein neuer Plan vorgelegt – das Vorhaben, das einen gemeinsamen Radweg für beide Fahrtrichtungen vorsah, sei damals „gescheitert“, erinnerte Judith Strehlow. 2017 kam dann der neue Anlauf mit dem Kreisel. Radfahrer sollen auch in Zukunft in Fahrtrichtung Krombach den Gehweg mitbenutzen und in Fahrtrichtung Littfeld auf der Straße fahren.
Kreisel mit bepflanzter Mittelinsel
„Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst“, kommentierte Dieter Gebauer (Grüne) diesen Plan – „in Eichen war das für Sie überhaupt kein Problem, 20 bis 30 Ahornbäume für einen Radweg abzuholzen“. Projektleiterin Judith Strehlow berichtete über den Versuch, getrennte Radwege vorzusehen: „Wir haben das nicht hinbekommen.“ Vorgabe war, die Ulmen zwischen Krombach und Eichen zu erhalten. Als „unverständlich“ bezeichnete es Arne Siebel (CDU), dass der Kreisel nicht überfahrbar ausgestaltet wird: Die Pflege der Mittelinsel koste Geld, die Demontage werde teuer, wenn doch einmal ein Lastzug nicht durchkomme. Planerin Alina Zell verwies darauf, dass dieser Abschnitt der B 517 nicht Teil der Schwerlastroute Siegerland-Binnenhäfen ist. „Ich freue mich, wenn’s grün ist“, gab Markus Fuhrmann (NABU) zu Protokoll.
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Dass der Ärger um die Ahornbäume in Eichen nicht der letzte dieser Art war, erfuhr Dieter Gebauer (Grüne) am Ende der Sitzung auf Nachfrage, als er sich nach den Planungen für den Neubau der B-517-Brücke über die Bahnlinie in Eichen erkundigte: „Werden da auch alle Bäume geopfert?“ Es gebe noch keine Pläne, antwortete Tiefbauamtsleiter Matthias Tanger, „aber einige Bäume werden fallen müssen.“