Kreuztal. . Kreuztaler Hauptausschuss lehnt Anträge der CDU ab und hält an Modernisierung und Erweiterung der Dreifachhalle in der Stählerwiese fest.
Es bleibt dabei: Die Dreifachhalle in der Stählerwiese wird ab Mai 2020 saniert und für mehr Tribünenplätze erweitert, das Warmwasserfreibad Buschhütten von diesem Jahr an bis 2023 modernisiert. Anträge der CDU-Fraktion, alternativ einen kompletten Neubau eines „Sport- und Leistungszentrums“ und die Angliederung eines Lehrschwimmbecken zu prüfen, hat der Hauptausschuss am Donnerstag abgelehnt.
Die Halle
Neubau statt Sanierung: „Wir sind uns bewusst, dass das zu erheblichen Problemen führt“, räumt Arne Siebel (CDU) ein: Es wird teurer, dauert länger, bremst womöglich auch den Sport- und Bildungscampus, mit dem in diesem Jahr begonnen werden soll. Andererseits lasse das bisher verabredete Sanierungsprogramm „viele Wünsche offen“. 10 statt 2,9 Millionen Euro: Von einem „Luxusprojekt“ spricht Karl-Heinz Schleifenbaum (SPD, „dafür sind wir nicht zu haben.“ „Eigentlich haben wir das Richtige getan“, sagt Frank W. Fisch (FDP). Dieter Gebauer (Grüne) pflichtet bei: „Die Halle ist gerade mal 45 Jahre alt.“
Enges Zeitfenster für die Halle
„Nächste Woche“ müsse mit den Vorarbeiten für den Bau in der Dreifachhalle begonnen werden, sagt Bürgermeister Walter Kiß. Das Zeitfenster sei eng: Für die reine Bauzeit steht nur die Zeit von Mai bis August 2020 zur Verfügung, wenn der TuS Ferndorf nicht spielt. „Sonst müssen wir zwei Jahre warten.“
Reinhard Lange (UWG) schließt sich an, nicht ohne einen Seitenhieb auf die Seilbahn-Idee der Kreis-SPD: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“ Karl-Heinz Schleifenbaum hat allerdings auch die von einer früheren CDU-Ratsmehrheit verantworteten Zinswetten in Erinnerung gerufen: Damit habe die Stadt 20 Millionen Euro „verbrannt“. Ungehalten über die CDU zeigt sich Bürgermeister Walter Kiß: Drei Jahre Beratung und Planung seien vergangen – „mit einem Wisch wird alles in die Ecke argumentiert.“ Mit 14 gegen fünf Stimmen wird der CDU-Antrag abgelehnt.
Das Lehrschwimmbecken
„Es geht nicht im ein Hallenbad“, betont Philipp Krause (CDU), nachdem Bürgermeister Kiß schon an eine vor 40 Jahren geführte Debatte erinnert hat. Krause äußert die Hoffnung, „dass wir hiermit nicht baden gehen.“ „In der Badewanne fängt es an“, sagt Jochen Schreiber(SPD) — Sache der Eltern sei es, ihren Kindern das Schwimmen beizubringen. Harald Görnig (CDU) widerspricht: Eltern seien denkbar ungeeignete Schwimmlehrer. „Besser, es macht jemand anders.“
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Alternativen kommen in die Debatte. Simone Pfarr (Grüne) schlägt Sommerschwimmkurse in den Freibädern vor. „Es ist sehr wichtig, dass die Kinder schwimmen lernen.“ Frank W. Frisch (FDP) überlegt, ob ein Lehrschwimmbecken nicht eher beim Buschhüttener Freibad realisiert werden könnte.
Der Ton in der Debatte wird gereizter. Harald Görnig (CDU) erinnert an den Kredenbacher Ochsenweiher, dessen Schließung die SPD am Ende vergeblich abgewehrt hat: „Es gibt Fraktionen, die graben lieber Brunnen.“ Bernd Meichelböck (SPD) keilt zurück: In Freudenberg sei unter CDU-Führung das Hallenbad geschlossen worden, die Schwimmhalle ist jetzt Mensa der Gesamtschule. Dass inzwischen dort wieder über einen Hallenbadähnlichen Neubau („Ganzjahresschwimmen“) diskutiert wird, erwähnt Meichelböck nicht.
Arne Siebel (CDU) wird grundsätzlich. Die Politik müsse „mal was anstoßen, was nicht aus dem Rathaus kommt — einfach mal in die Zukunft denken, sonst könne wir einpacken.“ Benjamin Fuhr (CDU) legt nach: „Ich bin erstaunt über die Phantasielosigkeit dieses Ausschusses.“ „Vielleicht denken Sie da an Ihre eigene Fraktion“, kontert Karl-Heinz Schleifenbaum (SPD): „All die zukunftsweisenden Dinge — wo waren Sie da?“ Sechs Stimmen von CDU und FDP bekommt der Schwimmbecken-Prüfauftrag. Simone Pfarr (Grüne) enthält sich, die anderen 12 stimmen dagegen.
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