Kreuztal. .
So viel Kontinuität ist im politischen Alltag selten: Seit 1988 sammelt Frank Frisch (FDP) im Auftrag der Stadt Kreuztal Werke von heimischen Künstlern. Er tat es sogar in den 1990er Jahren, als seine Partei es nicht in den Rat schaffte, weil sie damals bei der Kommunalwahl an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte.
Anerkennung für Künstler
Im Kulturausschuss präsentierte Frank Frisch jetzt das neueste Bild, das er mit dem bescheidenen Budget von 500 Euro (anfangs 2000 D-Mark) erworben hat: eine Collage auf Leinwand von dem in Krombach lebenden Marc Babenschneider.
Es ist etwa Kunstwerk Nummer 31 oder 32 – so genau hat Frank Frisch die Gesamtzahl der von ihm gekauften Objekte nicht registriert, die auf dem „Ollern“ des Rathauses ordentlich verstaut sind. Für den jeweiligen Künstler oder die Künstlerin, die ausgewählt wurden, die städtische Sammlung zu ergänzen, sei dies eine Anerkennung, sagte Frisch: „Es macht sie stolz.“
Babenschneider nennt das 80 Mal 40 Zentimeter große Bild „COLL“. Es entstand in Mischtechnik aus Acrylfarben und wurde angereichert mit Sand und Spachtelmasse. Der untere Bildbereich bekam eine mit Metallpartikeln angereicherte Grundierung. Babenschneider ist als Grafiker in Eichen tätig und hat im Laufe der vergangenen 15 Jahre einige Ausstellungen gehabt – zuletzt beim KunstSommer im Freudenberger Stadtmuseum beim Verein „4Fachwerk“.
Passender Raum fehlt
Bei aller stetigen Begeisterung über die Kreativität Kreuztaler Künstler stört den langjährigen FDP-Fraktionschef Frisch eines: Dass es in Kreuztal nicht einen passenden Raum gebe, wo die Bilder und Skulpturen, die er seit 27 Jahren gekauft hat, dauerhaft ausgestellt werden. Nur zur Eröffnung des Kulturbahnhofs vor einigen Jahren wurden die Kunstwerke vom Rathausspeicher hervorgeholt und einige Wochen gezeigt.
Ausschussvorsitzender Jochen Schreiber (SPD) kamen als Standort für die Kunstsammlung die Rathausflure in den Sinn, aber auch der Eingangsbereich der neuen Stadtbibliothek. Kulturamtsleiter Holger Glasmachers schlug überdies das „Café Basico“ im alten Lokschuppen hinter dem Bahnhof vor.