Dahlbruch. Der Betreiber des Hallenbades will nicht länger auf den Kulturellen Marktplatz warten. Plan für den Anbau liegt vor: mit Blockhütten auf dem Dach.

Auf den Kulturellen Marktplatz will die Lenne Therme nicht länger warten: Das Unternehmen plant die Erweiterung der Dahlbrucher Hallenbades.

Sauna macht Mitte Juli dicht

Zum 15. Juli wird die Sauna, wie geplant, geschlossen. Dabei bleibt es, auch wenn die Stadt in den Sommerferien den Abbruchbagger nicht auf den Bernhard-Weiss-Platz anrücken lässt. „Vor dem Hintergrund eines nicht bekannten Zeitraums einer längeren Nutzung“ sei der Aufwand für die Beseitigung der Mängel „nicht zu verantworten“. Über diese Sicht der Lenne Therme berichtet die Verwaltung dem Hauptausschuss, der sich am Mittwoch, 12. Juni, ab 17 Uhr im Ratssaal mit dem Thema befasst.

Lange Mängelliste

Die Mängelliste ist lang: Der Belag der Duschwannen blättert ab, die Stufen zu den Duschen und das Linoleum bergen Rutschgefahr. Offene Fugen seien „inzwischen auch hygienisch bedenklich“. Es gibt keinen Notrufknopf zum Schwimmmeisterraum. Und der ausgewiesene Notausgang durch ein Fenster in den Innenhof taugt nichts, weil er nicht erreichbar ist. „Die Einrichtung kann bei Badegästen nicht mehr als ansprechende Anlage beworben werden.“

Fitnessstudio auf zwei Etagen

Das ist der Plan der Lenne Therme: ein zweigeschossiger Anbau zum Rothenbach hin, der an die Umkleide- und Duschräume angebunden wird. Eingerichtet wird dort ein Fitnessstudio mit Geräten im Erdgeschoss und Trainingsräumen für Gruppen im Obergeschoss. Auf dem begrünten Flachdach entsteht die neue Sauna: zwei Blockhütten, ein Ruhehaus, ein Außenruhe- und Duschbereich. Der Anbau wird über den Hallenbad-Eingang erschlossen. Duschen, Umkleiden, Sanitärräume und Haustechnik werden mitgenutzt. „Verwirklicht werden soll das Vorhaben sehr zeitnah“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.

Umbau zur Toilettenanlage

Die Sauna hatte — so wenig wie die längst leer stehende ehemalige „Hallenbadgaststätte“ — im Konzept des Kulturellen Marktplatzes keinen Platz mehr. Auf der Fläche soll bereits im ersten Bauabschnitt zur zentralen Toilettenanlage umgebaut werden. Sporthalle, Kegelbahn und Restaurant werden abgerissen. Neu gebaut wird eine Mehrzweckhalle mit dem Haus der Alltagskultur, unter anderem für das Jugendcafé, im Erdgeschoss. Der Baubeginn steht nun allerdings in den Sternen, seit in der Kalkulation ein Finanzloch klafft: Aus dem 7- ist ein 10-Millionen-Euro-Projekt geworden.

Pläne gab es 2009 schon einmal

Hallenbad und Sauna wurden 1968 gebaut — als letzte große Investition der Gemeinde Dahlbruch vor ihrer Eingemeindung nach Hilchenbach. In den 1980er Jahren hatte die Stadt überlegt, die Anlage zu schließen oder Investoren für Spaß- oder Gesundheitsbäder zu finden. Schließlich wurde die Stadt 2004 mit der Meggener Lenne Therme handelseinig, die das kleine Sporbad seitdem betreibt. Außer in Meggen und Dahlbruch führt das Unternehmen auch in Drolshagen und im Freibad Burbach Regie. Schon 2009 legte die Lenne Therme einen Plan für Dahlbruch vor: einen Anbau Richtung Norden zum Parkplatz hin, allerdings nur für eine Sauna. Verwirklicht wurde das Vorhaben nicht; kurz darauf begann die Stadt mit ihren Überlegungen für einen Kulturellen Marktplatz.

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Ihre aktuelle Planung will die Lenne Therme nur realisieren, wenn der Pachtvertrag mit der Stadt „auf mindestens zehn Jahre“ verlängert wird. Auch darüber muss nun der Hauptausschuss befinden. Den aktuellen Vertrag hätten Stadt und Lenne Therme zum 31. März kündigen können. Weil beide darauf verzichtet haben, setzt ab 1. Oktober eine neue fünfjährige Vertragslaufzeit ein.