Siegen. . Gewissermaßen noch auf der Warteliste des Städtebauprojekts stehen die Siegberggärten und die Wiese unterm Großen Krebs am Unteren Schloss.

Schlossparkerweiterung, energetische Gebäudesanierung: Das Städtebauprojekt „Rund um den Siegberg“ nimmt Form an. Bislang unangetastet, aber ebenfalls Teil der Planungen sind die Wiese unterhalb der Aussichtsplattform Großer Krebs am Oberen Schloss sowie die Siegberggärten, der Steilhang oberhalb von Friedrich- und Emilienstraße, die für einen Rundweg entlang der historischen Stadtmauer eine Rolle spielen.

Hier liegen noch Potenziale für "Rund um den Siegberg"

Die Wiese unterm Großen Krebs am Oberen Schloss wurde früher unter anderem als Freilichtbühne genutzt.
Die Wiese unterm Großen Krebs am Oberen Schloss wurde früher unter anderem als Freilichtbühne genutzt.
Heute fährt nur die städtische Grünflächenabteilung dorthin, um die Fläche zu pflegen.
Heute fährt nur die städtische Grünflächenabteilung dorthin, um die Fläche zu pflegen.
Der schmale Weg rund um den Sockel könnte zu einem Schlossmauerfußweg ausgebaut werden.
Der schmale Weg rund um den Sockel könnte zu einem Schlossmauerfußweg ausgebaut werden.
Der Fels liegt hier auf malerische Weise frei
Der Fels liegt hier auf malerische Weise frei
Die Fläche ist seit Jahren weitgehend ungenutzt.
Die Fläche ist seit Jahren weitgehend ungenutzt.
Der Fußweg rund um den Siegberg könnte auch die Siegberggärten führen.
Der Fußweg rund um den Siegberg könnte auch die Siegberggärten führen.
Das Areal ist allerdings sehr steil.
Das Areal ist allerdings sehr steil.
Entsprechend aufwändig wären die Baumaßnahmen.
Entsprechend aufwändig wären die Baumaßnahmen.
In jedem Fall saniert werden soll die
In jedem Fall saniert werden soll die "Himmelsleiter".
Die Treppe zur Oberstadt kann man durchaus als Angstraum bezeichnen.
Die Treppe zur Oberstadt kann man durchaus als Angstraum bezeichnen.
Die Wegeverbindungen sollen aufgewertet werden.
Die Wegeverbindungen sollen aufgewertet werden.
Bislang sind die Flächen dort mehr oder weniger ungenutzt.
Bislang sind die Flächen dort mehr oder weniger ungenutzt.
Zunächst wird das auch so bleiben - ausgeschlossen ist eine spätere Aufwertung allerdings nicht.
Zunächst wird das auch so bleiben - ausgeschlossen ist eine spätere Aufwertung allerdings nicht.
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Für den Mauerweg sind im Siegberg-Etat 400.000, für die Gärten gut eine Million Euro veranschlagt – allerdings ist die Planung von 2014, die Baukosten stiegen seither immens. „Wir müssen mit dem Zuschussgeber klären, ob sich das nachfördern lässt“, sagt Stadtbaurat Henrik Schumann. Die Maßnahmen wurden zeitlich nach hinten geschoben, weil nur begrenzt Fördermillionen pro Jahr abrufbar sind. Die Politik hatte eine Prioritätenliste beschlossen, die die Reihenfolge der Teilmaßnahmen festlegt – hier rückte etwa die Sanierung der baufälligen Fissmer-Anlage zugunsten der Gebäudesanierung nach hinten.

Die „Himmelsleiter“ wird ertüchtigt, so oder so

Der Siegberghang war in der Chronologie von vornherein hinter der Fissmer-Anlage, „das steht jetzt an“, bekräftigt Schumann. Vorgesehen sind dort aber keine großen Umwälzungen, sondern „minimale Eingriffe in die Infrastruktur“, so Schumann: Die Fußwege Julius­straße–Siegbergstraße und Emilienstraße–Marburger Tor („Himmelsleiter“) werden ertüchtigt.

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Vor allem die Himmelsleiter ist ein düsterer Angstraum und gerade für ältere und mobilitätsbeeinträchtigte Personen wenig benutzerfreundlich. Sitzbänke sollen in „Buchten“ aufgestellt, Belag und Geländer erneuert, Beleuchtung verbessert werden, um Angsträume abzuschaffen und Verkehrssicherheit herzustellen. Das Atelier Loidl, Gewinner des freiraumplanerischen Wettbewerbs, beginnt im Lauf des Jahres mit der Detailplanung.

Stadtwildnis erfahrbar machen

Ursprünglich sollten dort Querverbindungen unterhalb, parallel zur Siegbergstraße geschaffen werden: „Stadtwildnis“ erfahrbar machen, Aufenthaltsqualität steigern. „Der Aufwand steht aber in keinem Verhältnis zum Nutzen“, sagt Schumann – das Gelände ist steil und felsig, entsprechend groß der Aufwand. „Wir müssen gut abwägen, ob es sich lohnt, diese Bereiche zu erschließen“, betont Schumann. „Rindenmulch streuen reicht da nicht.“ Man müsse die Stadtwildnis nicht zwingend erschließen, sie habe ökologischen Wert, sei aus gutem Grund unbebaut.

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Ausgeschlossen ist das für später aber nicht, die Stadt hat entsprechend Grunderwerb getätigt. In die Abwägung einbezogen werden auch die Pläne der Uni: Sollte sich eine Fakultät im Bereich Friedrichstraße ansiedeln, kämen an den Hang gebaute Gebäude zumindest in Betracht. „Es macht Sinn zu warten und zu überlegen, was passiert, was wie genutzt wird, welche Gebäude entstehen und wie man dann reagieren kann“, so Schumann. Im Laufe des Jahres sehe man hier vermutlich klarer.

Spaziergang rund um das alte Siegen

Und dann gibt es noch die Idee eines Rundwegs rund um den Siegberg entlang der alten Stadtmauer, deren Ertüchtigung Teil des Projekts ist. Verläuft der nicht längs durch die Siegberggärten, könnte der Spaziergang rund um das alte Siegen über die parallele Siegbergstraße führen und auf die Wiese unterm Großen Krebs treffen – ein weiterer Siegberg-Bereich im Wartezustand. Zunächst wird hier nicht ausgebaut; „es wäre viel Aufwand, eine Treppe vom Schlosspark in die Mauer zu bauen“, sagt Schumann, nicht nur aus Denkmalschutz-Gründen. Auch hier sei das Kosten-Nutzen-Verhältnis ungünstig.

Aber auch hier hat die Stadt strategisch Grundstücke erworben, um die früher unter anderem als Freiluftbühne genutzte Fläche potenziell nutzbar zu machen, die über einen Sockel unter der Schlossmauer erreichbar wäre. Der müsste aber zu einem Weg ausgebaut werden.