Siegen. . Gewissermaßen noch auf der Warteliste des Städtebauprojekts stehen die Siegberggärten und die Wiese unterm Großen Krebs am Unteren Schloss.
Schlossparkerweiterung, energetische Gebäudesanierung: Das Städtebauprojekt „Rund um den Siegberg“ nimmt Form an. Bislang unangetastet, aber ebenfalls Teil der Planungen sind die Wiese unterhalb der Aussichtsplattform Großer Krebs am Oberen Schloss sowie die Siegberggärten, der Steilhang oberhalb von Friedrich- und Emilienstraße, die für einen Rundweg entlang der historischen Stadtmauer eine Rolle spielen.
Hier liegen noch Potenziale für "Rund um den Siegberg"
Für den Mauerweg sind im Siegberg-Etat 400.000, für die Gärten gut eine Million Euro veranschlagt – allerdings ist die Planung von 2014, die Baukosten stiegen seither immens. „Wir müssen mit dem Zuschussgeber klären, ob sich das nachfördern lässt“, sagt Stadtbaurat Henrik Schumann. Die Maßnahmen wurden zeitlich nach hinten geschoben, weil nur begrenzt Fördermillionen pro Jahr abrufbar sind. Die Politik hatte eine Prioritätenliste beschlossen, die die Reihenfolge der Teilmaßnahmen festlegt – hier rückte etwa die Sanierung der baufälligen Fissmer-Anlage zugunsten der Gebäudesanierung nach hinten.
Die „Himmelsleiter“ wird ertüchtigt, so oder so
Der Siegberghang war in der Chronologie von vornherein hinter der Fissmer-Anlage, „das steht jetzt an“, bekräftigt Schumann. Vorgesehen sind dort aber keine großen Umwälzungen, sondern „minimale Eingriffe in die Infrastruktur“, so Schumann: Die Fußwege Juliusstraße–Siegbergstraße und Emilienstraße–Marburger Tor („Himmelsleiter“) werden ertüchtigt.
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Vor allem die Himmelsleiter ist ein düsterer Angstraum und gerade für ältere und mobilitätsbeeinträchtigte Personen wenig benutzerfreundlich. Sitzbänke sollen in „Buchten“ aufgestellt, Belag und Geländer erneuert, Beleuchtung verbessert werden, um Angsträume abzuschaffen und Verkehrssicherheit herzustellen. Das Atelier Loidl, Gewinner des freiraumplanerischen Wettbewerbs, beginnt im Lauf des Jahres mit der Detailplanung.
Stadtwildnis erfahrbar machen
Ursprünglich sollten dort Querverbindungen unterhalb, parallel zur Siegbergstraße geschaffen werden: „Stadtwildnis“ erfahrbar machen, Aufenthaltsqualität steigern. „Der Aufwand steht aber in keinem Verhältnis zum Nutzen“, sagt Schumann – das Gelände ist steil und felsig, entsprechend groß der Aufwand. „Wir müssen gut abwägen, ob es sich lohnt, diese Bereiche zu erschließen“, betont Schumann. „Rindenmulch streuen reicht da nicht.“ Man müsse die Stadtwildnis nicht zwingend erschließen, sie habe ökologischen Wert, sei aus gutem Grund unbebaut.
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Ausgeschlossen ist das für später aber nicht, die Stadt hat entsprechend Grunderwerb getätigt. In die Abwägung einbezogen werden auch die Pläne der Uni: Sollte sich eine Fakultät im Bereich Friedrichstraße ansiedeln, kämen an den Hang gebaute Gebäude zumindest in Betracht. „Es macht Sinn zu warten und zu überlegen, was passiert, was wie genutzt wird, welche Gebäude entstehen und wie man dann reagieren kann“, so Schumann. Im Laufe des Jahres sehe man hier vermutlich klarer.
Spaziergang rund um das alte Siegen
Und dann gibt es noch die Idee eines Rundwegs rund um den Siegberg entlang der alten Stadtmauer, deren Ertüchtigung Teil des Projekts ist. Verläuft der nicht längs durch die Siegberggärten, könnte der Spaziergang rund um das alte Siegen über die parallele Siegbergstraße führen und auf die Wiese unterm Großen Krebs treffen – ein weiterer Siegberg-Bereich im Wartezustand. Zunächst wird hier nicht ausgebaut; „es wäre viel Aufwand, eine Treppe vom Schlosspark in die Mauer zu bauen“, sagt Schumann, nicht nur aus Denkmalschutz-Gründen. Auch hier sei das Kosten-Nutzen-Verhältnis ungünstig.
Aber auch hier hat die Stadt strategisch Grundstücke erworben, um die früher unter anderem als Freiluftbühne genutzte Fläche potenziell nutzbar zu machen, die über einen Sockel unter der Schlossmauer erreichbar wäre. Der müsste aber zu einem Weg ausgebaut werden.
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