Netphen. . Der Stadtverband schlägt vor, die Stationierung der Notärzte mit dem Bau des Gefahrenabwehrzentrums zu verbinden.

Die Netphener CDU hat eine Idee: Wenn der Kreis sein Gefahrenabwehrzentrum baut, das auch Ausbildungszentrum für die Feuerwehr werden soll, möge er das in Netphen tun. Dann könnten dort auch Notärzte stationiert werden.

In Siegen, so die Pressemitteilung weiter, sei schon der hausärztliche Notdienst konzentriert. Bereits damit sei „ ein Stück medizinische Versorgung vor Ort abgezogen“ worden. Das Angebot laufe „noch immer nicht rund“. Deswegen müssten dezentrale Strukturen bei der notärztlichen Versorgung beibehalten werden. Am Standort Netphen könne „eine zukunftsfeste Gesamtlösung geschaffen werden, die auch der Stadt Netphen gerecht wird.“ Ein „blinder Zentralismus ohne Berücksichtigung des Umlandes“ sei der falsche Weg.

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Der CDU-Stadtverband Netphen möchte das Thema „Neuorganisation des Rettungsdienstes in Netphen“ schnellstmöglich in die politische Beratung vor Ort bringen. Dabei wolle die CDU „über eine Rettungswache hinaus denken“. Wenn auch die Gefahrenabwehr berücksichtigt werde, könne ein Notarzt am geplanten neuen Standort der Rettungswache in Deuz angesiedelt werden.

Gegen Rückzug aus der Fläche

„Wir sind schon etwas überrascht, dass der Status von Netphen bei der notärztlichen Versorgung heruntergestuft wird und künftig nur noch zwei Rettungswagen vorgehalten werden“, erklärt CDU-Stadtverbandsvorsitzender Benedikt Büdenbender. „Wir können nicht nachvollziehen, warum quasi per Federstrich die Stadt Netphen ihrer bewährten Strukturen beraubt wird, ohne ein nachvollziehbares Äquivalent zu schaffen.“ Nachvollziehbar seien die Schwierigkeiten bei der fachärztlichen Versorgung im ländlichen Raum, die sich auch bei der Notfallmedizin bemerkbar mache. Das Vorhaben des Kreises wirke aber mehr wie ein Rückzug aus der Fläche. „Wir befürchten, dass sich letztendlich die medizinische Versorgung noch mehr in der Kreisstadt konzentriert und die Versorgung auf dem Land immer mehr ausgedünnt wird“, sagt Büdenbender.

Die CDU Netphen fordert eine langfristig tragfähige Lösung für die Kommunen um Siegen herum: „Gerade in der kalten Jahreszeit dürfte der Notarzt Schwierigkeiten haben, aus Siegen kommend die Ortschaften im Siegtal anzusteuern. Kostbare Zeit geht verloren.“