Siegen. . Überschneidungen, Ferien, Händlerwünsche: Ausschuss für Wirtschaftsförderung soll Kompromiss für Stadtfesttermin in Siegen finden.

Die Terminsuche für das Siegener Stadtfest gestaltet sich schwierig. Verwaltung, Politik und Teilnehmer plädieren für das jährlich stattfindende Großereignis zwar mehrheitlich für einen wiederkehrenden, leicht zu merkenden Termin – doch der ist nicht so einfach festzulegen. Der Haupt- und Finanzausschuss einigte sich nun darauf, das Thema in die nächste Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Stadthallen und Liegenschaften zu geben.

Was macht die Terminsuche so kompliziert?

Astrid Schneider, Veranstaltungsleiterin und Geschäftsführerin der Gesellschaft für Stadtmarketing Siegen (GSS), referierte im Ausschuss zum Tagesordnungspunkt „Bilanz zum Siegener Stadtfest 2018 und Festlegung des weiteren Verfahrens“. Mit letzterem, das machte Schneider eingangs deutlich, verband sie die Hoffnung auf eine Terminfestlegung während der Ausschusssitzung. Der Termin allerdings muss Rahmenbedingungen und Interessenlagen unter einen Hut bringen, die einander teilweise widersprechen:

Das Stadtfest soll in der warmen Jahreszeit stattfinden, aber nicht während der Sommerferien – weil zu viele Leute während dieser rund sechs Wochen verreist sind.

„Es gibt eine große Veranstaltungsdichte vor den Ferien“, sagte Schneider, und damit „Schwierigkeiten, eine Terminlücke zu finden“: Das Siegener Freundschaftsfest, Kultur Pur, Siegtal Pur, die Nacht der 1000 Lichter. Im Juni, Juli und August sind dann Reihen wie „Mittwochs in“, das Siegener Sommerfestival oder das Open Air Kino gesetzt. Und an jedem ersten vollen Wochenende im September ist in Kreuztal Weinfest.

In Jahren, in denen es eine Fußball-WM oder -EM gibt, ist deren Zeitraum für ein Stadtfest ungeeignet, weil die Spiele zu viele Menschen vor den Fernseher oder zum Public Viewing locken.

Die Betreiber von Ständen und Gastroangeboten, betonte Schneider, favorisieren eindeutig Termine zu Beginn eines Monats – und nicht gegen Ende.

Welche Terminideen gibt es?

Astrid Schneider legte dem Hauptausschuss zwei Varianten vor.

Vorschlag 1: Erstes Wochenende im September. Dies würde allerdings, außer in den Jahren 2019 und 2024, eine Überschneidung mit dem Kreuztaler Weinfest bedeuten.

Vorschlag 2: Das Wochenende nach Himmelfahrt. Damit wäre das Stadtfest eine Veranstaltung im Mai, der genaue Termin würde aber ziemlich wandern. 2019 etwa wäre es vom 31. Mai bis 2. Juni; 2024 vom 10. bis 12. Mai.

Einen dritten Vorschlag brachte Bürgermeister Steffen Mues in die Diskussion ein: Das letzte Wochenende im August. Damit würde es 2019 zwar in die Ferien fallen, danach aber bis einschließlich 2024 nicht mehr.

Ist eine Überschneidung mit dem Kreuztaler Weinfest – wie beim Stadtfest 2018 – problematisch?

„Die Zahlen lassen eine Konkurrenz nicht erkennen“, sagte Schneider mit Hinweis auf die Besucherstatistiken. Das Weindorf habe etwa 1000 Besucher weniger gehabt als im Vorjahr – beim Stadtfest seien es 25 000 weniger gewesen. Hätte eine Veranstaltung der anderen Besucher abgezogen, hätten eigentlich nicht beide ein Minus haben dürfen. Dazu gibt es allerdings unterschiedliche Meinungen, gerade auf Kreuztaler Seite. Bürgermeister Mues hatte deshalb bereits vor dem Stadtfest den Wunsch geäußert, eine Überschneidung mit Kreuztal künftig zu vermeiden, und unterstrich im Ausschuss, dass es sich beim Weindorf um eine langjährige Traditionsveranstaltung handele.

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