Siegen. Großes Interesse an den Veranstaltungen. Ein Raum für Wechselausstellungen, ein Seminarraum und eine Bibliothek in Siegen sind in Planung.

. Auch das ehrenamtlich geführte Aktive Museum Südwestfalen in Siegen erfreute sich wieder großen Interesses – denn der Trend der vergangenen Jahre setzte sich fort: Die NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen haben vergangenes Jahr so viele Besucher empfangen wie nie zuvor. Einer Erhebung des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und-Erinnerungsorte in NRW folgend konnten die Einrichtungen mehr als 356 000 Besucher zählen.

Führungen sehr beliebt

Die Bilanz des Aktiven Museums: Insgesamt 2459 Besucher und 115 Führungen – darunter Gedenkstätten oder Außerschulische Lernorte, alternative Stadtrundgänge und Friedhöfe. An Vorträgen und Studienfahrten nahmen 184 Gäste teil.

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Fast zwei Drittel der Menschen kamen in Gruppen. „Die Zahlen sind ein beeindruckender Beleg für die Bedeutung der Gedenkstätten für die historisch-politische Bildung“, sagt Arbeitskreisvorsitzender, Prof. Alfons Kenkmann.

Dass viele NS-Gedenkstätten neben ihrer erinnerungskulturellen und pädagogischen Funktion auch einen wissenschaftlichen Auftrag wahrnehmen, zeigten die rund 2500 Rechercheanfragen, die dort 2017 bearbeitet wurden.

Angebot kommt gut an

Mehr als 6500 Führungen sowie mindestens 1630 Seminare vor allem mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen verdeutlichen das hohe Interesse gerade auch von Schulen und anderen Bildungsträgern an dem Angebot, heißt es von den Verantwortlichen.

Tendenziell liege diese Zahl höher – nur ungefähr die Hälfte der Institutionen zählte Anfragen. Zunehmend seien bei dem Museum Beratungsanfragen von Schülern oder Studierenden zu verzeichnen, die eine Fach-, Bachelor- oder Masterarbeit verfassen. Und vergangenes Jahr seien zahlreiche Publikationen des Museums von Einzelpersonen, Organisationen in Deutschland, aus Frankreich und den USA erbeten worden.

Die Gedenkstättenlandschaft entwickelt sich: Auch kleine, weitgehend von Engagement oder Ehrenamt abhängige Einrichtungen durchlaufen stetig einen Prozess der Professionalisierung. Gerade diese Dezentralität der kommunalen oder von Vereinen getragenen Gedenkorte zeichne die Erinnerungskultur aus. Hier greifen die Vernetzungstätigkeit des Arbeitskreises sowie Förderprogramme der Landeszentrale für politische Bildung und Landesregierung, so die Verantwortlichen.

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Und auch das Aktive Museum in Siegen steht vor einer Erweiterung: Mit einem Raum für Wechselausstellungen, einem Seminarraum und einer Bibliothek soll das Angebot nun vergrößert werden.

Zuschuss für Stelle bewiligt

Der Stadtrat und der Kreistag haben zum Jahresende einen Zuschuss für eine wissenschaftliche, museumspädagogische Stelle nach Abschluss der Bauarbeiten bewilligt, sodass eine Unterstützung durch die Landeszentrale für politische Bildung ermöglicht wird, um die neuen Räume mit Leben zu füllen.

Zudem finden bereits Treffen statt, die sich mit Überlegungen zur Überarbeitung oder zur Neukonzeption der Dauerausstellung mit professioneller Begleitung beschäftigen.

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