Siegen. . Der Gruftenweg ist in weitem Umkreis von Siegen einmalig, denkmalgeschützt – und sanierungsbedürftig. Für acht der Grabanlagen gibt es nun konkrete Pläne.

Selbst naturgemäß zeitlose Themen wie Beerdigungen unterliegen dem Zeitgeist. Mit dem Gruftenweg auf dem Lindenbergfriedhof, Zeugnis einer besonderen Bestattungskultur um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert herum, hat die Stadt Siegen ein in weitem Umkreis einmaliges Beispiel dafür. Aber die prächtigen Anlagen, die reiche Bürger einst errichten ließen, gehen schon lange den Weg alles Irdischen. Die meisten sind hochgradig sanierungsbedürftig, die finanziellen Mittel begrenzt. Die Stadt hat nun einen Plan aufgestellt, um in den kommenden Jahren zunächst acht Anlagen zu restaurieren und dauerhaft zu erhalten.

Es war einmal . . .

Die Käufer konnten die Erbbegräbnisstätten nach ihren eigenen Wünschen gestalten – entsprechend groß ist die Vielfalt.
Die Käufer konnten die Erbbegräbnisstätten nach ihren eigenen Wünschen gestalten – entsprechend groß ist die Vielfalt.

„Erbbegräbnisstätten“ bot die Stadt ab 1882 auf dem Lindenbergfriedhof an. Die Möglichkeit, einen über die Dimensionen gewöhnlicher Gräber hinausgehenden Bereich als letzte Ruhestätte für sich und seine Angehörigen zu erwerben und aufwendig zu gestalten, nutzte vor allem das vermögende Bürgertum. „Es gab gesellschaftliche Veränderungen, einen Aufschwung im Kaiserreich“, sagt Heike Balzer, Denkmalschutzbeauftragte der Stadt Siegen. Einige Familien kamen zu beachtlichem Wohlstand. „Man repräsentierte etwas und zeigte es – auch hier.“ Außerdem sei der Familienzusammenhalt noch sehr ausgeprägt gewesen. Balzer: „Wer so ein Grabmal plante, plante es für Generationen.“

Es wurde einmal . . .

. . . zum Ausdruck von Individualität, die Grabstätten nach den eigenen Vorstellungen bauen zu lassen. „Die Ausgestaltung war damals freier“, erläutert Christian Peddinghaus, bei der Grünflächenabteilung zuständig für Friedhöfe. Das betraf nicht nur die Ausmaße, die Käufer für ein Grabmal in Anspruch nehmen konnten, sondern auch alle anderen Aspekte. Auf 285 Metern Länge entstanden über die Jahre 59 Anlagen.

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Es gibt Gruften mit unterirdischen Grabkammern, Erdgräber, Säulen, Dächer, Statuen, aufwändige Zäune, Reliefs – alles eine Frage des persönlichen Geschmacks und des Geldes. Aber der Aufwand, der von den Familien betrieben wurde, ging über rein repräsentative Bedürfnisse oft hinaus, sagt Heike Balzer. „Auch der Glaube spielte eine Rolle. Mit der Errichtung der individuellen und auf Dauer ausgelegten Bauten „dokumentierte man auch die Überzeugung, dass es weitergeht“.

Gruftenweg auf dem Siegener Lindenbergfriedhof

Der Gruftenweg auf dem Siegener Lindenbergfriedhof ist sanierungsbedürftig.
Der Gruftenweg auf dem Siegener Lindenbergfriedhof ist sanierungsbedürftig.
Für acht Anlagen gibt es nun konkrete Pläne.
Für acht Anlagen gibt es nun konkrete Pläne.
Die ersten sieben Gruften am oberen Ende und eines aus dem mittleren Abschnitt werden saniert.
Die ersten sieben Gruften am oberen Ende und eines aus dem mittleren Abschnitt werden saniert.
Der Gruftenweg auf dem Siegener Lindenbergfriedhof ist sanierungsbedürftig.
Der Gruftenweg auf dem Siegener Lindenbergfriedhof ist sanierungsbedürftig.
Der Gruftenweg auf dem Siegener Lindenbergfriedhof ist sanierungsbedürftig.
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Es ist nun einmal . . .

. . . Fakt, dass ohne Pflege auch Grabanlagen dem Verfall unterliegen. Zwar wurden in einzelnen Erbbegräbnisstätten auch nach dem Jahr 2000 noch Beisetzungen vorgenommen. Für die Mehrheit sind die Nutzungsrechte aber abgelaufen. Nachfolgende Generationen wollten oder konnten die Verantwortung für den Erhalt der Familiengruften nicht übernehmen, in manchen Fällen gibt es die Familien auch gar nicht mehr, so dass Flächen und Bauwerke an die Stadt zurückfielen.

Seit 1999 unter Denkmalschutz

Der Gruftenweg steht seit 1999 unter Denkmalschutz. Vergleichbare Anlagen gibt es erst wieder beispielsweise auf dem Melatenfriedhof in Köln.

2013/14 ließ die Stadt einen Teil der Grabanlage der Familie Luyken restaurieren: Das Christusmosaik und den einsturzgefährdeten Rundbogen.

Viele sind heute in einem völlig desolaten Zustand, sind zusammengefallen, zugewuchert, instabil. „Im Laufe der Zeit ist das Fugenmaterial ausgewaschen worden“, sagt Heike Balzer mit Verweis auf die aufwendigeren Konstruktionen. „Die Natur tut dann ihr Übriges.“ Den Erhalt aus eigenen Mitteln zu leisten, ist der Stadt nicht ohne Weiteres möglich, denn die alten Bauten stellen besondere Ansprüche, die Sanierung ist entsprechend teuer. Angestrebt ist sie dennoch. „Es sind sehr wertvolle Baudenkmäler“, sagt Balzer. „Als Stadt wollen wir diese natürlich über die Zeit bringen.“

Es wird einmal . . .

Die aufwendigen Ummauerungen fallen teilweise zusammen.
Die aufwendigen Ummauerungen fallen teilweise zusammen.

„Wir fangen bei den ältesten und eben auch bedeutendsten Anlagen an“, erklärt die Expertin. Da die Grabstätten der Reihe nach errichtet wurden, geht es um die ersten sieben im oberen Abschnitt plus eine achte in der Mitte, die einem Stolleneingang nachempfunden ist. Mit Unterstützung des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) hat die Stadt im Jahr 2016 Gutachter mit der Untersuchung dieser Anlagen beauftragt. Die Fachleute schätzen die Kosten der Sanierung auf 247 500 Euro plus Eigenleistungen der Stadt. Die Maßnahmen sollen auf drei Bauschnitte in den Jahren 2018, 2019 und 2020 verteilt werden.

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Für 2018, so Balzer, seien 50 000 Euro im städtischen Haushalt eingestellt, zur Realisierung hofft die Verwaltung zusätzlich auf Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und des Landes. Nachdem die Vorgänger-Regierung die Fördermittel für den Denkmalschutz deutlich senkte – von 11,4 Millionen Euro im Jahr 2012 auf zuletzt rund 1,7 Millionen Euro – sollen sie nun wieder auf rund zwölf Millionen steigen. Der erste Bauabschnitt, der die ersten drei Grabanlagen am Beginn des Gruftenwegs umfasst, ist mit Kosten von insgesamt 100 000 Euro veranschlagt. Die Stadt hofft aber auch auf Sponsoren. Die Zeit drängt umso mehr, je weiter der Verfall voranschreitet. Balzer: „Es geht bei Denkmalschutz um Substanzerhalt. Was einmal verloren ist, ist verloren.“

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