Siegerland. . Bäckerein oder Sportlerheime sind in den vergangenen Wochen vermehrt in den Fokus von Einbrechern im Siegerland geraten. Eine Erklärung hat die Polizei nicht.

  • Bei den Einbrüchen kann es den Tätern (eigentlich) nicht ums große Geld gehen
  • Vor allem Bäckerein wurden in den letzten Tagen von Einbrechern heimgesucht
  • Diese kleinen Objekte ständig zu kontrollieren, ist für die Polizei nur schwer möglich

Die Zahl der Wohnungseinbrüche im Raum Siegen-Wittgenstein ist zwar rückläufig, dafür sind in den vergangenen Wochen in Siegen, Kreuztal und Umgebung vermehrt kleinere Objekte – etwa Bäckerein oder Sportlerheime – in den Fokus von Einbrechern geraten.

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Auf die Frage nach dem Warum hat Lars Detmer, stellvertretender Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein, keine Antwort: „Solche Einbrüche hat es immer schon gegeben, einen objektiven Grund für die gesteigerte Anzahl kann ich nicht ausmachen.“ Klar ist jedoch: Um große Bargeldbeträge kann es den Tätern (eigentlich) nicht gehen, wie folgende Beispiele klarmachen.

Das Schützenheim

Für wenige hundert Euro betrieben Unbekannte großen Aufwand: Sie rissen die Jalousie an einem Schützenheim in Burbach ab und zerstörten ein Fenster. Ging es um Geld oder reine Krawall-Lust? „Um das bewerten zu können, müssen wir die Täter erstmal festnehmen“, so Detmer, der davon ausgeht, es mit unterschiedlichen Tätern zu tun zu haben. „Es gibt jetzt keine organisierte Bande, die das Siegerland heimgesucht hat.“

Die Waldhütte

Im Neunkirchener Ortsteil Wiederstein hebelten Unbekannte eine nahe dem Friedhof gelegene Waldhütte auf und zündelten darin, sodass im gesamten Innenraum eine große Qualmwolke entstand. Sachschaden: etwa 1000 Euro. Ob sie dabei Beute machten, ist noch unklar – große Summen waren es selbst im für sie besten Fall nicht.

Der Imbiss

Auch der kleine Imbiss von nebenan ist nicht geschützt vor Einbrechern: Nur wenige Euro entwendeten jene Täter, die in einen Imbiss auf dem Gelände eines Baumarkts in Niederschelden eindrangen. Dafür hinterließen sie einen ungleich höheren Sachschaden von mehreren hundert Euro. Das Motiv ist auch hier unklar.

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Das Sportlerheim

In den Burbacher Ortsteilen Lippe und Lützeln brachen Täter Anfang Oktober in zwei Sportlerheime ein – auch dort ist in der Regel nur wenig Bargeld vorhanden. Aber dafür andere Wertgegenstände. „In einem Sportlerheim findet man schon eher etwas, zum Beispiel Bälle oder andere Kleinstgegenstände“, so Lars Detmer. „Erfolgreicher“ waren die Einbrecher, die aus dem Vereinsheim des TV Littfeld in Kreuztal einen Beamer sowie einen Laptop mitgehen ließen.

Die Bäckerei

Auffällig häufig wurden in den letzten Tagen Bäckerein im Verbreitungsgebiet Opfer von zumindest versuchten Einbrüchen (siehe Infobox) – hier zwei Beispiele: Indem sie zwei Fenster und ein Eisengitter gewaltsam aufhebelten, verschafften sich Unbekannte Zugang zu einer Siegener Bäckerei und Metzgerei und verursachten dabei einen Sachschaden von rund 2000 Euro.

Beispiel Nummer zwei: Ein gescheiterter Versuch am vergangenen Wochenende. In Burbach versuchten die Täter, die Zugangstür einer Bäckerei aufzuhebeln, wurden bei ihrem Versuch allerdings gestört und flohen. Auch hier entstanden mehrere hundert Euro Schaden.

Aktuelle Einbruchsfälle im Siegerland

 In der Nacht zu Dienstag sind Unbekannte in eine Bäckerei an der Hagener Straße in Eichen eingebrochen. Sie verschafften sich gewaltsam über die Eingangstür Zutritt zu den Geschäftsräumen, stahlen dort Bargeld.

 Allein der Sachschaden beträgt rund 500 Euro.

Ebenfalls in der Nacht zu Dienstag geriet ein Schustergeschäft am Hammerhütterweg in Siegen ins Visier von Kriminellen.

Sie hebelten die Eingangstür auf, öffneten im Inneren sämtliche Schränke auf der Suche nach Wertgegenständen.

Außerdem drangen Unbekannte in der Nacht zu Dienstag in eine Gaststätte im Einkaufszentrum Weidenau ein: Sie schoben ein Rolltor hoch und hebelten die Tür auf. Innen brachen sie mehrere Spielautomaten auf.

Schaden: Rund 2000 Euro. Hinweise in beiden Fällen: 0271/7099-0

 

 

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Naturgemäß stößt die Polizei an Grenzen, wenn sie dauerhaft und regelmäßig diese Räume kontrollieren will. „Jedes Dorf im Kreis hat ein eigenes Sportlerheim, Imbissbuden oder Bäckereien gibt es hundertfach bei uns“, sagt Detmer. Den Tätern auf die Schliche zu kommen, sei nicht so einfach.

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