Kreis Olpe. . Mit der dunklen Jahreszeit kommen die Einbrecher. Deshalb will die Polizei das Augenmerk auf mögliche „Gegenmaßnahmen“ richten.
- Im Kreis Olpe ist die Zahl der Wohnungseinbrüche zurück gegangen
- Dennoch rät die Polizei dringend, Wohnung oder Haus sicherer gegen ungebetenen Besuch zu machen
- Jeder Interessierte kann die kostenlose Beratung der Polizei nutzen
Eigentlich sind es ja positive Zahlen, die von der Polizei präsentiert werden konnten. Schließlich ist die Zahl der Wohnungseinbrüche zurück gegangen - von 136 im Jahr 2015 über 80 im letzten Jahr auf 62 in diesem (jeweils Januar bis August).
Trotzdem gibt es keine Entwarnung. Immer noch sind viel zu viele Häuser und Wohnungen schlecht gesichert. Grund genug für die Olper Polizei, wieder an der Aktion „Riegel vor. Sicher ist sicherer“ teilzunehmen. Denn dass mittlerweile fast jeder zweite Einbruch scheitert oder endet, ohne dass etwas gestohlen wurde, liegt möglicherweise auch an der technischen Sicherung von Gebäuden.
Das jedenfalls vermutet Kriminalhauptkommissar Hubertus Sondermann. Wird etwas gestohlen, geht es meist um Bargeld oder Schmuck. Aber auch Laptops, Kameras und Fernsehgeräte werden nicht verschmäht. Nach wie vor beliebt sind Tatorte in Autobahnnähe, was die Kreisstadt zum Spitzenreiter in der Statistik macht. 17 Einbrüche gab es hier zwischen Januar und August, nur jeweils vier in Lennestadt und Kirchhundem.
Einbruchs-Tourismus
Ganz oben auf der Liste der Verdächtigen stehen weiter Täter aus dem südosteuropäischen Raum, die für ihre Taten einreisen oder besser: bisher eingereist sind. Denn möglicherweise haben sie sich umorientiert. Jedenfalls gibt es in den nordischen Ländern eine Zunahme an Wohnungseinbrüchen.
In Sicherheit wiegen sollte man sich aber nicht, meint Gereon Sötzen, bei der Polizei zuständig für Prävention. Fenster und Terrassentüren bieten Einbrechern immer noch gute Chancen, weil sie nicht oder nicht ausreichend gesichert sind. Deshalb lautet die Kernbotschaft: „Nutzen Sie die kostenlose und neutrale Beratung der Polizei.“
Kriminalhauptkommissar Sötzen ist überzeugt, dass man „an vielen Häusern und Gebäuden noch etwas tun kann“, um die Sicherheit zu erhöhen. Dazu gehört neben der technischen Ausstattung auch das Verhalten. Wer in Urlaub fährt, sollte nicht wochenlang alle Rollläden geschlossen haben. Und gekippte Fenster sind nach wie vor so etwas wie eine Einladung zum Einbruch.
Auch als Nachbar ist man zur Wachsamkeit aufgerufen. „Oft gibt es so etwas wie eine Barriere, die 110 zu wählen“, wissen die Polizeibeamten und appellieren an alle Bürger, sofort die Polizei anzurufen, wenn sie etwas Verdächtiges beobachten - unter der 110.
Dämmerungsaktiv
Mit der dunklen Jahreszeit steigt auch die Zahl der Einbrüche wieder, lässt Stefan Ommer keinen Zweifel, dass es auch dieses Jahr so sein wird. In den drei letzten Monaten des Jahres 2016 gab es 53 Einbüche und Einbruchsversuche, im Rest des Jahres 85. Meistens, so Hubertus Sondermann, „kommen die Täter in den frühen Abendstunden mit Beginn der Dämmerung“.
Etwas Hoffnung, dass der Rückgang anhält, schwingt mit. Vielleicht habe ja auch die Änderung der Strafrahmens viele Einbrecher abgeschreckt. Immerhin droht Tätern jetzt ein Jahr, früher waren es drei Monate.