Siegen. . CDU-Mann Volkmar Klein (57) wohnt in Burbach. Der studierte Volkswirt gehört dem Bundestag seit 2009 an und will seinen Wahlkreis in Siegen-Wittgenstein gegen SPD-Kandidat Heiko Becker verteidigen.

Volkmar Klein war ehrenamtlicher Bürgermeister in Burbach, von 1995 bis 2009 Landtagsabgeordneter. Dem Bundestag gehört der 57-Jährige seit 2009 an. Den Wahlkreis hat er gegen Willi Brase (SPD) 2009 und 2013 direkt gewonnen. Auf der NRW-Landesliste der CDU nimmt Klein Platz 25 ein.

Blättern Sie hier durch die 57 Fragen an den CDU-Kandidaten.....

57 Fragen an Volkmar Klein (CDU)

Was machen Sie am 24. September, kurz nach 18 Uhr?

Da schaue ich mir die ersten Hochrechnungen an und fahre anschließend nach Siegen ins Lyz.

Und am 25. September?

Da werde ich im Laufe des Nachmittags nach Berlin fahren und dabei hoffentlich gute Stimmung haben.

Was zeichnet einen guten Wahlsieger aus?

Den Gewinn der Wahl vor allem als Verpflichtung zu sehen.

Und einen guten Verlierer?

Nicht lange lamentieren.

Was ist Ihr zentrales Anliegen, mit dem Sie die Region in den nächsten vier Jahren in Berlin vertreten wollen?

Hauberg und Hightech. Wir müssen dafür sorgen, dass sich die Leute bei uns zu Hause fühlen, aber auch ihren Lebensunterhalt verdienen können.

Und was ist, abgesehen davon, das Ihrer Ansicht nach bedeutsamste Thema für Deutschland, das der Bundestag in seiner nächsten Legislaturperiode zu behandeln hat?

Wir haben alle Hände voll zu tun, Stabilität und Frieden in unserer Welt aufrecht zu erhalten und das dann auch als Grundlage für unser wirtschaftliches Wohlergehen zu sehen. Die Erwartungshaltung gegenüber Deutschland weltweit wird immer größer.

Was fällt Ihnen ein zu: Heimat?

Viel mehr als nur die Landschaft, vor allem die Menschen und die vertraute Umgebung.

… zu Datenautobahn?

Total wichtig für Arbeitsplätze, eine große Herausforderung, sie in den nächsten Jahren weiter auszubauen.

… zur Energiewende?

Muss sich in den nächsten Jahren sehr viel mehr um die Entwicklung von Speicherkapazitäten als um den Aufbau weiterer Erzeugungskapazitäten kümmern.

…zu Inklusion?

War extrem wichtig, um Diskriminierungen zu vermeiden, darf aber nicht selbst zur Ideologie werden und damit den Betroffenen schaden.

… zur Dieselkrise und Mobilität der Zukunft?

Wir brauchen auch in Zukunft individuelle Mobilität, gerade in einer dünner besiedelten Region wie Siegen-Wittgenstein, haben aber auch hier noch die Möglichkeit, Elektromobilität deutlich auszubauen. Diesel darf nicht verteufelt werden.

 … zur Zuwanderung?

Muss bewältigbar sein – und Integration gelingen. Wer unsere Werte und Regeln wie individuelle Freiheit, Demokratie oder auch Gleichberechtigung der Frauen nicht anerkennt, ist hier auch nicht willkommen.

…zu Innerer Sicherheit?

Dass die Polizei bei guten Rahmenbedingungen auch gute Ergebnisse erzielen kann, sieht man daran, dass in München die Zahl der Einbrüche nur ein Sechstel der Zahl im wesentlich kleineren Köln beträgt. Die Informationsdienste müssen gestärkt und nicht zerredet werden, wenn wir den Kampf gegen Terrorismus gewinnen wollen.

… zur Rente?

Unsere niedrige Geburtenquote macht es schwierig, eine angemessene Altersversorgung zu sichern. Wir müssen einen Weg finden, dass sich Beiträge zur Rentenversicherung auch für die lohnen, die geringe Einkommen oder Teilzeitbeschäftigung haben.

…zur Pflege?

Die andere pflegen, müssen sehr viel mehr wertgeschätzt werden in unserer Gesellschaft, das betrifft sowohl Bezahlung wie auch Ansehen.

… zur Ehe für alle?

Halte ich nicht für richtig.

… zur Zukunft der EU?

Ohne eine funktionierende EU wäre die Welt noch viel unsicherer.

… zu Donald Trump?

Kann man auch auf vorherige Antworten verweisen?

Welche Stichworte habe ich vergessen, die Ihnen auch wichtig oder noch wichtiger wären?

Ganz wichtig ist die Sicherung unserer wirtschaftlichen Lebensgrundlagen.

Ich habe aber noch ein paar: SPD?

Für den hinter uns liegenden Zeitabschnitt gute Zusammenarbeit.

… CDU?

Eine zukunftsfeste Kombination von wertorientierten Positionen und pragmatischen Entscheidungen.

… Grüne?

Haben im vorigen Jahrhundert beim Wachrütteln geholfen, braucht heute keiner mehr.

…FDP?

Für ein erfolgreiches Wiedersehen würde ich mir dann aber mehr Entschlossenheit im Bereich der inneren Sicherheit wünschen.

…Linke?

Die SED, wie auch immer sie heute heißt, hat mit ihrer Vergangenheit nicht aufgeräumt.

…AfD?

Wir brauchen Menschen, die mitmachen statt nur gegen alles zu sein.

Gibt es aus Ihrer Sicht Themen, die in der öffentlichen Diskussion zu kurz kommen?

Wir müssen sehr viel mehr darüber reden, was uns hier in Deutschland verbindet und was unsere Gesellschaft zusammenhält.

Und welche, die mehr Raum einnehmen, als sie das verdienen?

Negative Nachrichten.

Was fällt Ihnen ein zu Hightech und Hauberg?

Relativ viel. (Anmerkung: Nachzulesen auf www.volkmar­klein.de)

Und zu Siegen-Wittgenstein-Plan?

Der richtige Plan für Siegen-Wittgenstein ist, Hightech und Hauberg dauerhaft miteinander zu verbinden.

Worüber haben Sie zuletzt im Plenum gesprochen?

Über die Wirksamkeit von Entwicklungszusammenarbeit, den Haushalt des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und die Bekämpfung von Fluchtursachen.

Von Politikern wird natürlich erwartet, dass Sie zu allem etwas zu sagen haben, und sie tun das dann ja auch. Aber es gibt ja auch Schwerpunkte – welche sind ihre?

Die Vertretung Siegen-Wittgensteiner Interessen in Berlin, Haushaltsfragen mit den Schwerpunkten Entwicklungszusammenarbeit und Euro.

In der Schule hat man, hoffentlich, ein paar Lieblingsfächer. Und dafür andere Fächer, die einem nicht so liegen. Welche waren das bei Ihnen?

Erdkunde (positiv) und Musik (negativ).

Und wenn man das in die Politik überträgt: Welche Ressorts/Themenfelder sind nicht so besonders Ihre?

Schulpolitik — meine Eltern waren beide Lehrer.

Ist Politik das Wichtigste im Leben?

Nein.

Wenn Sie nicht Abgeordneter wären, was würden Sie dann beruflich machen?

In einem international orientierten mittelständischen Unternehmen in Siegen-Wittgenstein arbeiten.

Ihre Grundstimmung, was die Zukunft angeht: Sind Sie da eher optimistisch oder pessimistisch?

Optimistisch.

Worauf werden Sie von Bürgerinnen und Bürgern vor allem angesprochen?

Im Moment gibt es nicht das eine dominierende Thema. Das war in zurückliegender Zeit der Euro, das waren Flüchtlinge. Wenn, dann eher die Frage: Was können wir tun, damit in einer Welt, die aus den Fugen gerät, noch ein Stück Stabilität erhalten bleibt?

Burbach und Berlin: Wie organisieren Sie den Spagat?

Ich bin in Burbach zu Hause und übernachte ziemlich häufig in Berlin.

Ihr Lieblingsort in Berlin?

Mit Gästen aus Siegen-Wittgenstein in der Parlamentarischen Gesellschaft.

Und in Siegen-Wittgenstein?

Mein Garten zu Hause.

Haben Sie ein Vorbild in der Politik?

Keine einzelnen Personen.

… oder in anderen Lebensbereichen?

Albert Schweitzer.

Wann haben Sie sich zum ersten Mal richtig für Politik interessiert?

1973, beim Jom-Kippur-Krieg. (Anmerkung: Da war er 13 Jahre alt)

Und wann haben Sie sich entschieden, Politik zum Beruf zu machen?

Gar nicht. Ich bin auf Zeit abgeordnet.

 

 

Was reizt Sie daran?

Ein Stück Verantwortung auch für den Nächsten über mich­ ­hinaus übernehmen zu können und unsere Gesellschaft und Umgebung mitgestalten zu können.

Kann man Politik lernen?

Mit dem Politikstudium an der Uni hat das jedenfalls nichts zu tun. Ich würde auch eher andere fragen, ob ich es kann.

Haben Sie irgendwann mal Lehrgeld bezahlt?

Ja, bestimmt. Es gelingt nicht alles.

Wenn Sie junge Menschen überzeugen wollen, sich in der Politik zu engagieren: Was sind dann Ihre Argumente?

Freiheit und Demokratie erhalten sich nicht von allein.

Gibt es andere politische Ämter, die Sie auch reizen würden/gereizt hätten?

Nein.

Es gibt ja diese landläufige Steigerung Freunde-Feinde-Parteifreunde: Ist da was dran, kann es überhaupt Freundschaften in der Politik geben?

Aus meiner Erfahrung ist an diesem Spruch nichts dran. Ich habe schon einige in der Politik, die ich als gute Freunde bezeichnen würde, glücklicherweise die meisten davon in CDU und CSU, aber nicht alle.

Ein Politiker lebt ein sehr öffentliches Leben. Wo ziehen Sie die Grenze zum Privaten, das fürs Publikum tabu ist? Und – gelingt das?

Ich mache kein Geheimnis daraus, wie ich erreichbar bin und wo ich wohne, aber irgendwo beginnt dann der Bereich des Privaten.

Außer Politik und der eigenen Familie, dem Freundeskreis – gibt es da Hobbys, Leidenschaften, die Sie bewegen, für die Sie vielleicht sogar brennen?

Leute zusammenzubringen im Kleinen, zu Hause im Dorf, oder im Großen, wenn ich in Afrika unterwegs bin. Christliche Überzeugung leben. Reisen. Kanu fahren auf der Lahn oder zur Siegerlandhütte wandern.

Welche Rolle spielen für Sie Medien?

Die entscheidenden Kanäle, Informationen zu bekommen und weitergeben zu können.

Und soziale Netzwerke?

Ich verstehe da das Wort „sozial“ nicht ganz, aber diese Netzwerke gehören ganz entscheidend zu den Medien.

Was halten Sie von Journalisten?

Sie haben eine große Verantwortung.

Haben Sie einen Plan für Ihre politische Laufbahn, wie weit denken Sie da in die Zukunft?

Mein Plan ist es, von den Bürgerinnen und Bürgern für vier weitere Jahre nach Berlin abgeordnet zu werden. Und ich hoffe, dass das auch deren Wunsch ist.

Und weil es uns ja alle irgendwo auch interessiert: Wie lebt man denn 2050 in Siegen-Wittgenstein – was ist da anders als heute?

Ganz lebendig und weltweit noch viel mehr vernetzt als heute.

1/58

.....oder lesen Sie hier jetzt weiter im Text.

1 Was machen Sie am 24. September, kurz nach 18 Uhr?

Da schaue ich mir die ersten Hochrechnungen an und fahre anschließend nach Siegen ins Lyz.

2 Und am 25. September?

Da werde ich im Laufe des Nachmittags nach Berlin fahren und dabei hoffentlich gute Stimmung haben.

3 Was zeichnet einen guten Wahlsieger aus?

Den Gewinn der Wahl vor allem als Verpflichtung zu sehen.

4 Und einen guten Verlierer?

Nicht lange lamentieren.

5 Was ist Ihr zentrales Anliegen, mit dem Sie die Region in den nächsten vier Jahren in Berlin vertreten wollen?

Hauberg und Hightech. Wir müssen dafür sorgen, dass sich die Leute bei uns zu Hause fühlen, aber auch ihren Lebensunterhalt verdienen können.

6 Und was ist, abgesehen davon, das Ihrer Ansicht nach bedeutsamste Thema für Deutschland, das der Bundestag in seiner nächsten Legislaturperiode zu behandeln hat?

Wir haben alle Hände voll zu tun, Stabilität und Frieden in unserer Welt aufrecht zu erhalten und das dann auch als Grundlage für unser wirtschaftliches Wohlergehen zu sehen. Die Erwartungshaltung gegenüber Deutschland weltweit wird immer größer.

7 Was fällt Ihnen ein zu: Heimat?

Viel mehr als nur die Landschaft, vor allem die Menschen und die vertraute Umgebung.

8 … zu Datenautobahn?

Total wichtig für Arbeitsplätze, eine große Herausforderung, sie in den nächsten Jahren weiter auszubauen.

9 … zur Energiewende?

Muss sich in den nächsten Jahren sehr viel mehr um die Entwicklung von Speicherkapazitäten als um den Aufbau weiterer Erzeugungskapazitäten kümmern. (Anmerkung des Autors: Das Wort „Windräder“ vermeidet er.

10 …zu Inklusion?

War extrem wichtig, um Diskriminierungen zu vermeiden, darf aber nicht selbst zur Ideologie werden und damit den Betroffenen schaden.

11 … zur Dieselkrise und Mobilität der Zukunft?

Wir brauchen auch in Zukunft individuelle Mobilität, gerade in einer dünner besiedelten Region wie Siegen-Wittgenstein, haben aber auch hier noch die Möglichkeit, Elektromobilität deutlich auszubauen. Diesel darf nicht verteufelt werden. (Anmerkung: Klein fährt selbst einen - von den guten.)

Auch interessant

12 … zur Zuwanderung?

Muss bewältigbar sein – und Integration gelingen. Wer unsere Werte und Regeln wie individuelle Freiheit, Demokratie oder auch Gleichberechtigung der Frauen nicht anerkennt, ist hier auch nicht willkommen.

13 …zu Innerer Sicherheit?

Dass die Polizei bei guten Rahmenbedingungen auch gute Ergebnisse erzielen kann, sieht man daran, dass in München die Zahl der Einbrüche nur ein Sechstel der Zahl im wesentlich kleineren Köln beträgt. Die Informationsdienste müssen gestärkt und nicht zerredet werden, wenn wir den Kampf gegen Terrorismus gewinnen wollen.

14 … zur Rente?

Unsere niedrige Geburtenquote macht es schwierig, eine angemessene Altersversorgung zu sichern. Wir müssen einen Weg finden, dass sich Beiträge zur Rentenversicherung auch für die lohnen, die geringe Einkommen oder Teilzeitbeschäftigung haben.

15 …zur Pflege?

Die andere pflegen, müssen sehr viel mehr wertgeschätzt werden in unserer Gesellschaft, das betrifft sowohl Bezahlung wie auch Ansehen.

16 … zur Ehe für alle?

Halte ich nicht für richtig.

17 … zur Zukunft der EU?

Ohne eine funktionierende EU wäre die Welt noch viel unsicherer.

18 … zu Donald Trump?

Kann man auch auf vorherige Antworten verweisen?
(Anmerkung des Autors: Klar.)

Zur Person

Volkmar Klein war ehrenamtlicher Bürgermeister in Burbach. Von 1995 bis 2009 vertrat er die CDU im NRW-Landtag. Im Deutschen Bundestag sitzt Klein seit 2009. Den Wahlkreis hat er gegen Willi Brase (SPD) 2009 und 2013 direkt gewonnen. NRW-Landeslistplatz für die Bundestagswahl: 25.

19 Welche Stichworte habe ich vergessen, die Ihnen auch wichtig oder noch wichtiger wären?

Ganz wichtig ist die Sicherung unserer wirtschaftlichen Lebensgrundlagen.

20 Ich habe aber noch ein paar: SPD?

Für den hinter uns liegenden Zeitabschnitt gute Zusammenarbeit.

21 … CDU?

Eine zukunftsfeste Kombination von wertorientierten Positionen und pragmatischen Entscheidungen.

22 … Grüne?

Haben im vorigen Jahrhundert beim Wachrütteln geholfen, braucht heute keiner mehr.

23 …FDP?

Für ein erfolgreiches Wiedersehen würde ich mir dann aber mehr Entschlossenheit im Bereich der inneren Sicherheit wünschen.

24 …Linke?

Die SED, wie auch immer sie heute heißt, hat mit ihrer Vergangenheit nicht aufgeräumt.

25 …AfD?

Wir brauchen Menschen, die mitmachen statt nur gegen alles zu sein. (Anmerkung: Jetzt weicht er aus.)

26 Gibt es aus Ihrer Sicht Themen, die in der öffentlichen Diskussion zu kurz kommen?

Wir müssen sehr viel mehr darüber reden, was uns hier in Deutschland verbindet und was unsere Gesellschaft zusammenhält.

27 Und welche, die mehr Raum einnehmen, als sie das verdienen?

Negative Nachrichten.

28 Was fällt Ihnen ein zu Hightech und Hauberg?

Relativ viel. (Anmerkung: Nachzulesen auf www.volkmar­klein.de)

29 Und zu Siegen-Wittgenstein-Plan?

Der richtige Plan für Siegen-Wittgenstein ist, Hightech und Hauberg dauerhaft miteinander zu verbinden.
(Anmerkung: Das Wahlkampfmotto des Herausforderers und des Wahlkreisabgeordneten in einem Satz. Klingt fast doch schon wieder nach GroKo.)

57 Fragen-302.jpg

30 Worüber haben Sie zuletzt im Plenum gesprochen?

Über die Wirksamkeit von Entwicklungszusammenarbeit, den Haushalt des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und die Bekämpfung von Fluchtursachen.

31 Von Politikern wird natürlich erwartet, dass Sie zu allem etwas zu sagen haben, und sie tun das dann ja auch. Aber es gibt ja auch Schwerpunkte – welche sind ihre?

Die Vertretung Siegen-Wittgensteiner Interessen in Berlin, Haushaltsfragen mit den Schwerpunkten Entwicklungszusammenarbeit und Euro.

32 In der Schule hat man, hoffentlich, ein paar Lieblingsfächer. Und dafür andere Fächer, die einem nicht so liegen. Welche waren das bei Ihnen?

Erdkunde (positiv) und Musik (negativ).

33 Und wenn man das in die Politik überträgt: Welche Ressorts/Themenfelder sind nicht so besonders Ihre?

Schulpolitik — meine Eltern waren beide Lehrer.

34 Ist Politik das Wichtigste im Leben?

Nein.

35 Wenn Sie nicht Abgeordneter wären, was würden Sie dann beruflich machen?

In einem international orientierten mittelständischen Unternehmen in Siegen-Wittgenstein arbeiten.

36 Ihre Grundstimmung, was die Zukunft angeht: Sind Sie da eher optimistisch oder pessimistisch?

Optimistisch.

37 Worauf werden Sie von Bürgerinnen und Bürgern vor allem angesprochen?

Im Moment gibt es nicht das eine dominierende Thema. Das war in zurückliegender Zeit der Euro, das waren Flüchtlinge. Wenn, dann eher die Frage: Was können wir tun, damit in einer Welt, die aus den Fugen gerät, noch ein Stück Stabilität erhalten bleibt? (Anmerkung: Auf Nachfrage gibt’s auch die Antwort dazu: „Unsere Kanzlerin wiederwählen.“)

38 Burbach und Berlin: Wie organisieren Sie den Spagat?

Ich bin in Burbach zu Hause und übernachte ziemlich häufig in Berlin. (Anmerkung: In einer angemieteten Wohnung, die auch der Klein’sche Nachwuchs gern nutzt.)

Das etwas andere Interview

Vor der Bundestagswahl 2017 gehört dieses besondere Interviewformat den Direktkandidaten von SPD und CDU, zwischen denen sich das Rennen um das Direktmandat in den Wahlkreisen in Siegen-Wittgenstein entscheidet.

57 Fragen stellen wir an die Bundestags-Spitzenkandidaten aus der Region mit der Postleitzahl 57.

In den kursiven Anmerkungen meldet sich der Interviewer zu Wort.

39 Ihr Lieblingsort in Berlin?

Mit Gästen aus Siegen-Wittgenstein in der Parlamentarischen Gesellschaft. (Anmerkung: Klein überlegt eine Weile. Eigentlich, so scheint es, ist Berlin für ihn in erster Linie Arbeitsplatz.)

40 Und in Siegen-Wittgenstein?

Mein Garten zu Hause. (Anmerkung: Das ging ganz schnell.)

41 Haben Sie ein Vorbild in der Politik?

Keine einzelnen Personen.

42 … oder in anderen Lebensbereichen?

Albert Schweitzer.

43 Wann haben Sie sich zum ersten Mal richtig für Politik interessiert?

1973, beim Jom-Kippur-Krieg. (Anmerkung: Da war er 13 Jahre alt)

44 Und wann haben Sie sich entschieden, Politik zum Beruf zu machen?

Gar nicht. Ich bin auf Zeit abgeordnet.

45 Was reizt Sie daran?

Ein Stück Verantwortung auch für den Nächsten über mich­ ­hinaus übernehmen zu können und unsere Gesellschaft und Umgebung mitgestalten zu können.

46 Kann man Politik lernen?

Mit dem Politikstudium an der Uni hat das jedenfalls nichts zu tun. Ich würde auch eher andere fragen, ob ich es kann.

47 Haben Sie irgendwann mal Lehrgeld bezahlt?

Ja, bestimmt. Es gelingt nicht alles.

48 Wenn Sie junge Menschen überzeugen wollen, sich in der Politik zu engagieren: Was sind dann Ihre Argumente?

Freiheit und Demokratie erhalten sich nicht von allein.

49 Gibt es andere politische Ämter, die Sie auch reizen würden/gereizt hätten?

Nein.

50 Es gibt ja diese landläufige Steigerung Freunde-Feinde-Parteifreunde: Ist da was dran, kann es überhaupt Freundschaften in der Politik geben?

Aus meiner Erfahrung ist an diesem Spruch nichts dran. Ich habe schon einige in der Politik, die ich als gute Freunde bezeichnen würde, glücklicherweise die meisten davon in CDU und CSU, aber nicht alle.

51 Ein Politiker lebt ein sehr öffentliches Leben. Wo ziehen Sie die Grenze zum Privaten, das fürs Publikum tabu ist? Und – gelingt das?

Ich mache kein Geheimnis daraus, wie ich erreichbar bin und wo ich wohne, aber irgendwo beginnt dann der Bereich des Privaten. (Anmerkung: Sorgfältig formuliert – irgendwie nicht sein Thema.)

52 Und jetzt will ich’s natürlich wissen: Außer Politik und der eigenen Familie, dem Freundeskreis – gibt es da Hobbys, Leidenschaften, die Sie bewegen, für die Sie vielleicht sogar brennen?

Leute zusammenzubringen im Kleinen, zu Hause im Dorf, oder im Großen, wenn ich in Afrika unterwegs bin. Christliche Überzeugung leben. Reisen. Kanu fahren auf der Lahn oder zur Siegerlandhütte wandern. (Anmerkung: Und die Vogtei: Viele Jahre war Klein Vorsitzender des Heimatvereins.)

53 Welche Rolle spielen für Sie Medien?

Die entscheidenden Kanäle, Informationen zu bekommen und weitergeben zu können.

54 Und soziale Netzwerke?

Ich verstehe da das Wort „sozial“ nicht ganz, aber diese Netzwerke gehören ganz entscheidend zu den Medien.

55 Was halten Sie von Journalisten?

Sie haben eine große Verantwortung.

56 Haben Sie einen Plan für Ihre politische Laufbahn, wie weit denken Sie da in die Zukunft?

Mein Plan ist es, von den Bürgerinnen und Bürgern für vier weitere Jahre nach Berlin abgeordnet zu werden. Und ich hoffe, dass das auch deren Wunsch ist.

57 Und weil es uns ja alle irgendwo auch interessiert: Wie lebt man denn 2050 in Siegen-Wittgenstein – was ist da anders als heute?

Ganz lebendig und weltweit noch viel mehr vernetzt als heute.

Die Lokalredaktion Siegen ist auch auf Facebook.