Krombach. . Im Krombacher Neubaugebiet „Auf der Aue“ haben Untersuchungen ergeben, dass der Boden im Bereich der Flurstücke 626 bis 640 kontaminiert ist.
- Infrastrukturausschuss nimmt Grundstücke aus dem Bebauungsplan
- Erdaushub, Bauschutt, Hausmüll, Sperrmüll und Gartenabfälle im Erdreich
- Stadtbaurat Eberhard Vogel: Derzeit werde ein Altlastenkataster erstellt
Es ergibt sich „bei einer Folgenutzung als Wohnbebauung ein Gefährdungspotenzial für den Wirkungspfad Boden/Mensch“, heißt es dazu in der Vorlage der Stadt Kreuztal.
Ehemaliger Hohlweg eine Art Mülkippe
Eine beauftragte Firma aus Gießen hatte festgestellt, dass in diesem Bereich der von Südosten nach Nordwesten verlaufende ehemalige Hohlweg ab den 1950er Jahren verfüllt worden war – „mit Materialien auf denen man kein Haus bauen oder gar Erdbeeren pflanzen sollte“, so Stadtbaurat Eberhard Vogel. Eine Art Müllkippe. „Der Hohlweg war etwa drei bis vier Meter breit und einen Meter hoch.“ Erdaushub, Bauschutt, Hausmüll, Sperrmüll sowie Gartenabfälle sollen sich im Erdreich befinden. Teilweise mit Mächtigkeiten von bis zu 2,8 Metern.
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Der Infrastrukturausschuss hat nun entschieden, die Grundstücke, die mehrheitlich der Stadt Kreuztal gehören, aus dem Bebauungsplan zu nehmen. Eine Sanierung sei mit einem enormen technischen und finanziellen Aufwand verbunden. In Frage kommen ein Bodenaustausch und eine Abdeckung oder eine Kombination von beidem.
„Wir haben uns um eine Förderung bemüht, aber nicht erhalten“, sagte Eberhard Vogel während der Sitzung des Ausschusses. Die Begründung: „Von den betroffenen Grundstücken gehe keine Gefahr aus, da sie unbebaut sind.“ Eine bauliche Nutzung käme derzeit auf keinen Fall in Frage. „Ohne Förderung ist eine Sanierung nicht wirtschaftlich“, sagte Vogel.
Benachbarte Flächen optimal nutzen
Die Änderung des Bebauungsplans „Auf der Aue“ im Stadtteil Krombach umfasst einen Bereich „in Flur 12 im Süden der Gemarkung Krombach“, der zwischen den Straßen „In der Höllenbach“ und der „Erfurter Straße“ sowie südlich der Straße „Auf der Aue“ liegt.
Ziel sei es, eine „optimale bauliche Ausnutzung der unbelasteten benachbarten Flächen zu ermöglichen“, heißt es in der Beschluss-Vorlage der Stadt Kreuztal.
Pro Quadratmeter rechne die Verwaltung mit Kosten in Höhe von rund 200 Euro, um das Bauland dann für 100 Euro pro Quadratmeter verkaufen zu können. Sobald mit einer Förderung zu rechnen sei, könnten die Flurstücke wieder in den Bebauungsplan aufgenommen werden, so Vogel.
Die Änderungen sollen in einem zweistufigen Verfahren aufgestellt werden – unter Beteiligung der Öffentlichkeit, der Behörden und „Träger öffentlicher Belange“.
Altlastenkataser wird erstellt
Bereits 2011 waren in der Nähe Altlasten zu Tage befördert worden – beim Bau einer Stützmauer hinter einem Eigenheim. Damals war auch der Kreis als Bodenschutzbehörde eingebunden und es wurde ein Gutachten erstellt. „Haben wir noch mehr Leichen im Keller?“, fragte Andreas Müller (SPD). „Nein“, so Vogel. Derzeit werde ein Altlastenkataster erstellt. „Vieles wissen wir noch nicht.“
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