Siegen. . Der Gesundheitsausschuss fordert die Träger der Krankenhäuser auf, sich auf eine zentrale Mutter-Kind-Einrichtung zu verständigen.
Die Krankenhausträger im Siegerland sollen sich auf die Einrichtung eines gemeinsamen Mutter-Kind-Zentrums auf dem Wellersberg verständigen. Darauf drängt der Gesundheitsausschuss des Kreistags, der sich am Mittwoch mit dem regionalen Konzept für die Krankenhausbedarfsplanung des Landes befasst hat.
Bertram Müller, Geschäftsführer des Kreisklinikums, hatte über die laufenden Gespräche mit Diakonie und St. Marien-Krankenhaus berichtet. Ziel sei es gewesen, „möglichst nah“ an die Vorgaben des Landes heranzukommen. Dies sei schließlich in elf von 17 Fachdisziplinen gelungen. Das Mutter-und-Kind-Zentrum, für das St. Marien-Krankenhaus und DRK-Kinderklinik gemeinsam Strukturfördermittel des Landes beantragt haben, sei aber „nach wie vor offenes Thema“.
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Das Land fördert noch für begrenzte Zeit den Abbau von Kapazitäten (wie in Kredenbach), die Zentralisierung von Angeboten — und eben Mutter-Kind-Zentren, in denen Geburtshilfen (bisher: Klinikum Jung-Stilling und St. Marien-Krankenhaus) und Perinatalzentren für Neu- und Frühgeborene (bisher DRK-Kinderklinik in Kooperation mit dem Klinikum Jung-Stilling) zusammengeführt werden. Das Marien-Krankenhaus habe mit steigenden Geburtenzahlen auch mehr Bedarf an Frühgeborenenversorgung, berichtete Müller. Wunsch des Gesundheitsministeriums sei es, dass „am besten“ alle Krankenhausträger gemeinsam hinter diesem Antrag stünden.
Druck auf die Diakonie
Offensichtlich nicht mit im Boot ist aber die Diakonie in Südwestfalen, die womöglich unbegründet um ihre Gynäkologie fürchte, wie Hermann-Josef Droege (CDU) andeutete: „Wir fordern, dass man größere Kompromissbereitschaft zeigt.“ Gingen die Fördermittel verkoren, gäbe es woanders „lachende Dritte“. Versäumt würde darüber hinaus die Zukunftssicherung der Kinderklinik, die mit der Schließung der Kinderonkologie ohnehin in eine gefährliche Lage geraten sei, wie Dr. Thomas Gehrke (SPD) feststellte: „Das ist der alten Geschäftsführung anzulasten.“
Keine Einigung mit Krankenkassen
Mit den Krankenkassen nicht einig sind die Krankenhausträger über Geburtshilfe und Gynäkologie: Regional werden 128 Betten vorgeschlagen, die Kassen wollen nur 114. Dissens gibt es ebenfalls bei der Neurologie, die Kassen sind gegen einen zweiten Standort in Bad Berleburg. Höheren Bedarf, als die Kassen bisher akzeptieren, meldet die Region auch für die Psychiatrie.
Mit dem Mutter- und Kind-Zentrum entstünde auf dem Wellersberg „ein Leuchtturm für die ganze Region“, sagte Dr. Gehrke, der auch die weitere Dienstleistung eines Kinderwunschzentrums ins Gespräch brachte. Dr. Uta Butt (CDU) regte an, auch an eine Hebammen-Ausbildung zu denken. Diese Fachkräfte würden auch im Bereich der Prävention gebraucht; eine Zusammenarbeit wäre mit dem ebenfalls an der Kinderklinik entstehenden „Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe Südwestfalen“ (Bigs) möglich, das von Marien-Krankenhaus und Kreisklinikum mitgetragen wird. Einen Auftrag an Landrat Andreas Müller, erneut zwischen den Trägern zu vermitteln, hielt Gesundheitsdezernent Henning Setzer für überflüssig; „Der Landrat hat sich eigentlich schon selbst beauftragt.“
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