Siegen/Burbach. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen über 50 Personen nach dem Misshandlungs-Skandal in Burbach, darunter auch Mitarbeiter der Bezirksregierung.

Die Staatsanwaltschaft Siegen ermittelt im Zusammenhang mit dem Misshandlungsskandal in der Flüchtlingsunterkunft Burbach jetzt auch gegen zwei Mitarbeiter der Bezirksregierung. Es bestehe der Verdacht, dass sie durch Unterlassung die Freiheitsberaubung und Nötigung mit begünstigt hätten.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Siegen und der Ermittlungskommission (EK) Heim des Polizeipräsidiums Hagen wegen des Vorwurfs der Freiheitsberaubung, Nötigung und Körperverletzung zum Nachteil von Bewohnern der Notaufnahmeeinrichtung Burbach im Zeitraum September 2013 bis Ende September 2014 erstrecken sich auf 50 Beschuldigte aus dem Bereich des früheren Wachpersonals, von der Firma European Homecare (EHC) dort eingesetzte Sozialbetreuer, den ehemaligen Heimleiter und sonstige Verantwortliche dieser Firma einschließlich deren Geschäftsführer. Darüber hinaus besteht ein Anfangsverdacht wegen Freiheitsberaubung und Nötigung durch Unterlassen gegen zwei Bedienstete der Bezirksregierung Arnsberg.

VorwürfeNach dem bisherigen Stand der Ermittlungen sollen diese Beschuldigten nicht gegen ihnen bekannt gewordene Übergriffe und rechtswidrige freiheitsentziehende Maßnahmen durch Wachleute und Sozialbetreuer eingeschritten sein.

Handyvideo bringt Skandal ins Rollen

Ein Handyvideo hatte den Skandal ins Rollen gebracht. Die Sequenz zeigt, wie ein Flüchtling von Wachmännern gezwungen wird, sich in Erbrochenes zu legen. Auf dem Handy eines Wachmanns wurde außerdem ein Foto gesichert, das einen gefesselten, auf dem Bauch liegenden Mann zeigt, hinter dem zwei Wachleute posieren. Einer hat seinen Fuß auf den Nacken des Mannes gesetzt.

Die EK Heim führt weiterhin umfangreiche Vernehmungen von Beschuldigten und Zeu-gen durch. Die Ermittlungen werden noch geraume Zeit in Anspruch nehmen.

Folgen Sie der Westfalenpost Siegen auch auf Facebook .