Neheim. .

Das neue Neheimer Parkraumkonzept, das seit nun zwei Wochen gilt, erhitzt weiter die Gemüter der Bürger. „Bei mir sind mittlerweile zehn Beschwerden von Bürgern eingegangen, die ich zum überwiegenden Teil für gerechtfertigt halte“, erklärte gestern der Vorsitzende des Bezirksausschusses Neheim, Klaus Humpe, auf Anfrage der WAZ-Mediengruppe.

Klaus Humpe wird daher das Thema „Parkraumkonzept“ auf die Tagesordnung der nächsten Bezirksausschusssitzung am 6. Juni setzen. Der Ausschuss tagt ab 17.30 Uhr öffentlich im Rathaus in Neheim.

„Als die Fraktionen im Rathaus einvernehmlich das neue Parkraumkonzept für Neheim beschlossen hatten, waren einige Detailprobleme nicht so ersichtlich, wie sie sich heute darstellen“, erklärt Klaus Humpe den Reformbedarf. „Als Politiker muss man auch den Mut haben, Fehler in Konzeptdetails zu korrigieren, wenn die Praxis eine andere Sicht der Dinge ergibt“, räumt er ein. Eine solche Reform dürfe man aber nicht auf die lange Bank schieben. Dies würde den Ärger von Mitarbeitern aus Innenstadt-Betrieben sowie von Anwohnern noch verstärken.

Humpe will die Parkregelungen an einzelnen Straßen noch mal genauer unter die Lupe nehmen. Probleme sieht er unter anderem an folgenden Stellen:

Kapellenstraße: Hier sind wie in ganz Neheim die früher extra ausgeschilderten Anwohner-Parkplätze weggefallen und die Anwohner können mit ihrem Parkausweis, wenn sie keinen Parkplatz an der Kapellenstraße finden, jetzt an Straßen parken, wo nun auch Parkscheibenregelung (im Parkraumkonzept grün markiert) gilt. „Doch die Kapellenstraße ist von im Parkraumkonzept rot markierten Straßen eingekesselt. Im Nahbereich der Kapellenstraße herrscht Parkscheinpflicht. Die Anwohner der Kapellenstraße werden auf die Anwohnerstraßen nördlich der Stembergstraße verwiesen“, sagt Klaus Humpe und hält dies für nicht zumutbar.

Gransauplatz: Auch hier sind die Anwohnerparkplätze weggefallen. Nun stehen dort öfters abends Autos von Besuchern benachbarter Gaststätten, die nach 20 Uhr hier gebührenfrei parken können. Die Anwohner haben dann ein Parkplatzproblem.

Lange Wende im Abschnitt zwischen Goethestraße und Zufahrt JoHo-Parkplatz: Die Gebührenpflicht bis 20 Uhr hält Klaus Humpe für überzogen und die Beschwerde des angrenzenden Lokals „Tillmanns Bauer“ für nachvollziehbar. „Die Gebührenpflicht könnte hier früher enden“, meint Humpe.

Goethestraße im Abschnitt zwischen Sparkasse und Apollo-Kino: Hier könnte sich Klaus Humpe auch Parkscheibe statt Parkschein vorstellen. Schon wegen des Höhenunterschieds zur Fußgängerzone (Treppensteigen ist nötig) sieht Humpe hier nicht die vorrangigen Parkplätze für einkaufswillige Besucher von Neheim.

Graf-Galen-Straße / Blumenstraße im Binnerfeld: Hier stöhnen Anwohner über zugeparkte Straßen. Mitarbeiter aus Innenstadt-Betrieben würden hier einen kostenlosen Dauerparkplatz nutzen.

Bei allem Bürger-Ärger über das Parkraumkonzept verkennt Humpe aber auch nicht die beiden wesentlichen Ziele des Parkraumkonzepts: Der stark defizitäre Haushalt der Stadt Arnsberg braucht - wie von den Kommunalpolitikern beschlossen - jährliche zusätzliche Einnahmen bei den Parkgebühren in Höhe von 50.000 Euro. Denn die städtische Parkraumbewirtschaftung ist defizitär (die Politessen sorgen für kein Plus in der Endabrechnung). Außerdem sollen durch das Parkraumkonzept ausreichend geschäftsnahe Parkplätze für die Einkaufsstadt Neheim geschafft werden.

Klaus Humpe ist aber zuversichtlich, dass man diese Ziele auch dann erreichen kann, wenn man im Detail das Parkraumkonzept verbessert. Hierzu will Humpe die persönlichen Meinungen der Bürger sammeln. Wer sich also positiv oder negativ zum neuen Parkraumkonzept äußern möchte, kann sich an Klaus Humpe, vorzugsweise schriftlich, wenden: Klaus Humpe, Neheimer Markt 5, 59755 Arnsberg oder per E-Mail: klaushumpe@gmx.de